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Erfolgsautor und kenntnisreicher Musikschriftsteller: Herbert Rosendorfer 78-jährig verstorben

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Köln/Bozen (dapd-nrw). Der Schriftsteller Herbert Rosendorfer ist tot. Der aus Südtirol stammende Autor, der auch als Musikschriftsteller und Komponist aktiv war, starb am Donnerstag im Alter von 78 Jahren in Bozen, wie sein Verlag Kiepenheuer & Witsch (KiWi) in Köln mitteilte.

Rosendorfer schrieb fantasievolle Erzählungen, historische Werke, Romane und Theaterstücke. Auch als Musikschriftsteller und Komponist war er tätig. Bekannt wurde er unter anderem durch sein Werk "Briefe in die chinesische Vergangenheit" (1983). Allein im KiWi-Verlag erschienen seit 1989 17 Titel. Sein neuer Erzählungsband "Die Kaktusfrau" soll posthum am 8. Oktober veröffentlicht werden.

Als Musikschriftsteller machte sich Rosendorfer, der auch komponierte (seine Werke sind beim k.o.m. musikverlag erschienen), vor allem mit seinen ebenso kenntnisreichen wie ehrfurchtslosen Wagner-Büchern „Bayreuth für Anfänger“ und „Richard Wagner für Fortgeschrittene“ einen Namen. Zuletzt erschien beim Verlag Franz Philipp Rutzen unter dem Titel „Sotto voce – Bemerkungen zur Musik“ ein Band mit teils fiktiven, teils historischen Texten zur Musikgeschichte. Auf Rosendorfers Konto (gemeinsam mit dem Pianisten Karl Betz) geht auch die Erfindung des Komponisten Otto Jägermeier (1978–1933), der seither eine Existenz als musikwissenschaftliche Kultfigur in diversen Musiklexika fristet.

Herbert Rosendorfer war Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz sowie Träger zahlreicher Preise (u.a. Tukan-Preis, Ernst-Hoferichter-Preis, Jean-Paul-Preis, Literaturpreis der Stadt München, Corine) und Orden (Bundesverdienstkreuz Erster Klasse, Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst Erster Klasse, Bayerischer Verdienstorden).

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