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Festival Alte Musik Knechtsteden, 19.- 27. September 2008

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Knechtsteden ist in gewisser Weise einzigartig. Es gibt wohl kein anderes Festival für klassische Musik in Deutschland, das bei so intensiver Verbindung mit Besuchern und Künstlern seiner Region solches Niveau erreicht.

Musiker von Rang, Experten für Musik vom Mittelalter bis zur Romantik, versammeln sich in einem wunderbaren Ambiente. Mitten in der dicht besiedelten, industriell geprägten Gegend zwischen Köln und Düsseldorf bildet die fast 1000 Jahre alte Klosteranlage von Knechtsteden, idyllisch von Wald und Feld umgeben, eine Oase der Spiritualität, geborgen und offen zugleich. Weithin zu erkennen ist sie an den Türmen der romanischen Basilika.

Diese Kirche ist zentraler Aufführungsort des Festivals der Alten Musik Knechtsteden, das 1992 erstmals stattfand und alljährlich rund 3000 Besucher anzieht. Die besonders enge Verbindung zur Region entsteht durch die Rheinische Kantorei. Unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor und Festivalgründer Hermann Max wurde sie zu einem der besten deutschen Vokalensembles. In Knechtsteden stellen dieser Chor und Das Kleine Konzert - Orchester der historischen Aufführungspraxis - immer wieder Werke vor, die eine Neuentdeckung wert sind. Oratorien von Hummel, Romberg, Kozeluch, Eybler etwa - und in diesem Jahr die „Große Passion“ von Carl Heinrich Graun.

Zugleich wird bekanntes Repertoire sakraler Chormusik, kompetent realisiert, in spannende Zusammenhänge gestellt. So konnte man im vergangenen Jahr neben Bachs h-Moll-Messe in barocker Interpretation auch früheste Mehrstimmigkeit in einer gregorianischen Nacht erleben. In diesem Jahr wird das weltweit renommierte Raschèr Saxophone Quartet Bachs genialen „Actus Tragicus“ gemeinsam mit der Rheinischen Kantorei aufführen, und das Ensemble „L´Arpeggiata“, das schon Kultstatus über die Alte Musik hinaus hat, improvisiert barock. Gaststars dieses Formats kennen und schätzen das Festival seit langem: Sopranistin Simone Kermes, Cembalist Andreas Staier, The King´s Singers…

Den Rahmen bildet dabei nicht nur das wunderbare Ambiente mit Kreuzgang und Kräutergarten, Basilika und (umgebautem) Bullenstall, sondern auch das Konzept. Jede Ausgabe des Festivals hat ihren roten Faden, der Oratorien und Soloabende, Musiktheater und Improvisationen verbindet. „Metropolen“ führte durch die musikalischen Zentren Europas, „Menschen“ erkundete Biographien, es gab „Apokalypse und Paradies“ ebenso wie „Schumann und Mozart“. 2008 geht es um musikalische Entdeckungen in Europa. Die prägen auch einen besonderen Tag: Das „Junge Festival Knechtsteden“ lädt Kinder zum Hören und Mitmachen ein. Und zur Erkundung der Klostergeheimnisse…
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