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Georg-Büchner-Preis 2009 geht an Walter Kappacher

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Darmstadt - Der österreichische Schriftsteller Walter Kappacher wird mit dem mit 40 000 Euro dotierten Georg-Büchner-Preis 2009 ausgezeichnet. Der 70-Jährige habe «über Jahrzehnte hinweg ein höchst beachtliches, lange viel zu wenig beachtetes Oeuvre geschaffen», teilte die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung am Dienstag in Darmstadt mit.

«Seine leise, musikalische Prosa voll melancholischer Unerbittlichkeit - stets traurig, nie trostlos - klärt uns über uns selbst auf», urteilte die Jury weiter. Der Preis wird auf der Herbsttagung der Akademie am 31. Oktober in Darmstadt verliehen. Der am 24. Oktober 1938 in Salzburg geborene Kappacher veröffentlichte ab 1967 Kurzgeschichten. 1975 erschien sein erster Roman «Morgen». Zu seinen weiteren Werken gehören unter anderem «Die Werkstatt», «Der lange Brief», «Selina» und «Der Fliegenpalast».

Der Georg-Büchner-Preis gilt als bedeutendste Literaturauszeichnung, die in Deutschland vergeben wird. 1923 lobte der «Volksstaat Hessen» den Preis erstmals für Dichter, Schauspieler und Sänger aus. Er wurde an Künstler vergeben, die aus der Region des revolutionären Dramatikers Georg Büchners stammten, der 1813 nahe Darmstadt zur Welt kam, in Straßburg studierte und 23-jährig in Zürich starb. 1933 ersetzte die Stadt Darmstadt die Auszeichnung durch einen «Kulturpreis», seit 1951 vergibt die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung erneut einen Georg-Büchner-Preis.

Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung wurde 1949 unter anderem von Adolf Grimme und Erich Kästner als Ableger der Nachkriegsvereinigung «Verband deutscher Autoren» in der Frankfurter Paulskirche proklamiert. Sie versteht sich heute als unabhängige Institution mit dem Ziel, die deutsche Sprache zu pflegen und, «wo es sein muss, zu vertreten». Die Akademie finanziert sich aus öffentlichen und privaten Mitteln. Der von ihr vergebene Georg-Büchner-Preis ist mit 40 000 Euro dotiert, je 11 000 Euro tragen die Stadt Darmstadt, das Land Hessen und der Bund. Die übrigen 7000 Euro trägt die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung.

 


 

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