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Handschrift «musica enchiriadis» in Essen zu sehen

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Essen - In der Essener Domschatzkammer sind ab heute (3. Februar) zwei Abschriften der frühmittelalterlichen Handschrift «musica enchiriadis» ausgestellt. Die Handschrift aus dem 9. Jahrhundert ist laut einem Sprecher das älteste Dokument mit niedergeschriebenen notenähnlichen Tonschritten. Mit der damals verwandten Notenschrift «Dasia» konnten demnach auch mehrstimmige Gesänge notiert werden.

Nach Angaben des Sprechers ist das Original-Dokument mit großer Wahrscheinlichkeit im Werdener Benediktinerkloster niedergeschrieben worden. Bis heute existieren noch 50 Fassungen, das Original ist verschollen. Das in Essen gezeigte «Düsseldorfer Fragment» ist die älteste erhaltene, aber unvollständige Abschrift der «musica enchiriadis». Sie ist normalerweise in der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf eingelagert. Zudem hat die Staatsbibliothek Bamberg eine «Bamberger Abschrift» für die Ausstellung zur Verfügung gestellt. Dabei handelt es sich um die vollständigste noch existierende Abschrift, wie es hieß.

Besucher können sich bis zum 30. Juni in der Domschatzkammer mit Touchscreens und Hörbeispielen über die «musica enchiriadis» informieren. Die Domschatzkammer ist montags bis samstags von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet, sonntags erst ab 11.30 Uhr. Der Eintritt kostet vier Euro für Erwachsene, ermäßigt zwei Euro.

Die Sonderausstellung ist Bestandteil des Kulturhauptstadtjahrs. Unter dem Motto «SING musica enchiriadis - Die Entwicklung der Mehrstimmigkeit» wurde laut den Veranstaltern eine CD mit den in der Handschrift niedergeschriebenen lithurgischen Liedern aufgenommen. Rund um die Bedeutung der «musica enchiriadis» sind außerdem mehrere Tagungen und Konzerte geplant.





 

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