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Kreistag besiegelt Theaterfusion in Ostsachsen

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Görlitz - Mit großer Mehrheit beschloss der Kreistag des Landkreises Görlitz am Mittwochabend die Zusammenführung der Theater Zittau und Görlitz rückwirkend zum 1. Januar 2010. Das neue Haus wird unter dem Namen Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau GmbH firmieren, der neue Firmensitz wird Görlitz sein. Damit bestätigte der Kreistag in Görlitz den Grundsatzbeschluss vom 16. Dezember 2009.

Als neuer Generalintendant wurde Klaus Arauner (Görlitz) vom Kreistag bestellt, als kaufmännischer Geschäftsführer Caspar Sawade (Zittau) bestätigt. Ab 1. Juli soll das Personal des Görlitzer Musiktheaters in die Zittauer Gesellschaften überführt werden - das künstlerische in die Theatergesellschaft, das nichtkünstlerische in die Servicegesellschaft. Die drei Sparten bleiben und produzieren an den bisherigen Standorten: Musiktheater und Ballett in Görlitz, Schauspiel in Zittau.

Gleichzeitig beauftragte der Kreistag Landrat Bernd Lange (CDU), Verhandlungen mit Görlitz und Zittau zu führen, um eine «gesicherte und juristisch belastbare» Finanzierungsvereinbarung ab 2011 abzuschließen. Bislang beschäftigt das Zittauer Theater rund 70, das Görlitzer rund 190 Mitarbeiter. Der Etat für beide Häuser beträgt laut eigenen Angaben derzeit 12,4 Millionen Euro, davon bezahlt der Landkreis insgesamt 1,3 Millionen Euro, die Stadt Görlitz zwei Millionen. Rund zwei Millionen Euro erlösen die Theater selbst, die restlichen Mittel kommen vom Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien. Der Landkreis verspricht sich durch die Fusion mittelfristig einen Spareffekt von mindestens 200 000 Euro pro Jahr.

Lange, zugleich Vorsitzender des Kulturkonventes im Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien, hatte auf eine «große Lösung» zugunsten eines gemeinsamen «Oberlausitzer Theaters» gedrängt - also mit dem Theater in Bautzen, das dafür Sitz der neuen Theatergesellschaft werden sollte. So hatte es auch der Görlitzer Kreistag vor fast einem Jahr mit nur einer Gegenstimme beschlossen. Doch der Bautzener Kreistag entschied sich im Juli 2009 für die Eigenständigkeit des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters und erzwang somit die jetzige «kleinere Variante», die es unter gleichen Namen zu DDR-Zeiten von 1963 bis 1988 schon einmal gab.

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