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Kulturrating bewertet Kulturausgaben - Reiche Städte finanzieren im Vergleich unter Ihren Möglichkeiten

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»Zum 'Tag der kulturellen Vielfalt' prüfen und bewerten wir die Kulturfinanzierung der öffentlichen Hand«, erklärte die Kunst und Kulturbeauftragte der ver.di, Regine Möbius. »Wir müssen feststellen, dass 'reiche' Städte im Vergleich zu 'armen' Städten deutlich weniger zahlen, als es ihnen aufgrund der Bruttowertschöpfung möglich wäre«.

Die Kunstfachgruppen in der Gewerkschaft ver.di haben in Zusammenarbeit mit Michael Söndermann vom Arbeitskreis Kulturstatistik e. V. ein Ratingsystem entwickelt, dass es möglich macht, Kulturausgaben der öffentlichen Hand in ausgewählten Städten miteinander zu vergleichen.

Ausgehend vom Basisjahr 1999/2000 wurde eine Kennzahl ermittelt, die ein Ranking ermöglicht. »Die Ausgaben der Kommunen für Kunst und Kultur als kulturelle Daseinsvorsorge sollten, gemessen an den Möglichkeiten, die die Bruttowertschöpfung bietet, nicht im Minusbereich liegen«, so Möbius.

Ein Vergleich der statistischen Werte für den Bereich der Theater, Bühnen, Orchester und Bibliotheken für 2009 und 2010 macht deutlich, dass vergleichsweise »arme« Städte wie Freiburg, Kiel und Rostock eine Spitzenstellung bei der Kulturfinanzierung einnehmen. Vergleichsweise »reiche« Städte wie Frankfurt/M., Hamburg und Ulm liegen dagegen eher im Mittelfeld.

Im Schlussfeld für die genannten Bereiche – die Auswertung betrifft immerhin 45 Prozent der Theater und Orchester bundesweit – liegen für beide Vergleichsjahre die Städte Leipzig, Dresden und Potsdam.

»Die Vielfalt der Kultur in der Bundesrepublik wird«, so Möbius, »durch die Förderung insbesondere der Kommunen sichergestellt. Hierbei muss es
auch in Zukunft bleiben«.

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