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Leipziger Buchemesse. Foto: Presse, Leipziger Buchmesse
Leipziger Buchmesse 2019 - Das Podium zur musikalischen und kulturellen Bildung. Foto: Messe Leipzig
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Live-Lesungen und digitale Verlagspräsentationen: Leipziger Buchmesse erneut abgesagt

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Leipzig - Die Leipziger Buchmesse wird 2021 aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie in ihrer klassischen Form abgesagt. Die Veranstalter hatten die Buchmesse bereits frühzeitig vom März in den Mai verlegt, um eine Absage zu verhindern. Doch nun wird die Notbremse gezogen. Die Frühjahrsschau der Bücherbranche wird nur in kleinerer Form digital stattfinden.

Die erneute Absage der Leipziger Buchmesse wegen der Corona-Krise ist nach Ansicht des Landes-Branchenverbands ein schwerer wirtschaftlicher Schlag für das Buchgeschäft. Die Geschäftsführerin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels-Landesverband Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, Heike Haupt, sagte in einer am Freitag veröffentlichten gemeinsamen Pressemitteilung mit Thüringens Kulturminister, dass es für die Verlage ein Desaster sei, weil sie ihre neuen Programme wieder nicht öffentlich zeigen könnten.

Buchhandlungen könnten keinen Überblick über die Neuheiten erhalten, und Leserinnen und Leser könnten nicht zum Stöbern kommen. «Die persönlichen Begegnungen und Gespräche, die wir so dringend gebraucht hätten, werden sehr fehlen», so Haupt. Die Absage sei aber eine verantwortungsbewusste Entscheidung. «Die anhaltende Corona-Pandemie erlaubt keine vernünftige Planung solch einer Großveranstaltung.»

Zuvor war bekannt geworden, dass die Leipziger Buchmesse wegen der Pandemie abgesagt wurde und stattdessen eine digitale Variante für ein Lesefest vorbereitet werde. Die Buchmesse war auch schon im vorigen Frühjahr wegen Corona ausgefallen.

Auch Thüringens Kulturminister Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) erklärte, die Absage sei bedauerlich, doch stehe der Gesundheitsschutz im Vordergrund. «Umso wichtiger ist es mir, dass literarische Begegnungen möglich bleiben. Ich freue mich, dass Lesungen im digitalen Raum und an anderen ausgewählten Orten in Leipzig geplant sind.» Thüringen unterstütze in der Corona-Krise etwa Autorinnen und Autoren mit Stipendien und Projektmitteln.

Eigentlich findet die Leipziger Buchmesse immer im März statt. Bei der letzten Veranstaltung vor Beginn der Krise waren im Jahr 2019 auf der Messe und beim Lesefestival 286 000 Besucher gezählt worden. Deutschlands größte Buchmesse in Frankfurt konnte 2020 ebenfalls nicht in normalem Umfang stattfinden.

Pressemeldung der Leipziger Buchmesse:

Leipziger Buchmesse 2021 findet nicht statt – Ausgewählte Literaturbegegnungen im Mai 

Die pandemische Entwicklung und die damit verbundenen Sicherheitsmaßnahmen und Reisebeschränkungen machen eine weitere Planung der Leipziger Buchmesse für Aussteller:innen, Programmteilnehmer:innen und die Leipziger Messe unmöglich. Daher wird der Verbund aus Leipziger Buchmesse, Manga-Comic-Con, Leipzig liest und 27. Leipziger Antiquariatsmesse nicht vom 27. bis 30. Mai 2021 stattfinden. Geplant sind stattdessen Live-Lesungen und Verlagspräsentationen im digitalen Raum sowie an ausgewählten Orten in Leipzig, um die Wartezeit bis zur Leipziger Buchmesse im März 2022 zu überbrücken. 
 
„Bis zuletzt hatten wir gerungen, persönliche Begegnungen in den Messehallen zu ermöglichen“, erklärt Martin Buhl-Wagner, Geschäftsführer der Leipziger Messe. „Der schwere Verlauf der Pandemie lässt uns aber keine Wahl. Eine Veranstaltung mit mehr als 100.000 Gästen kann unter Gewährleistung der Gesundheit und angesichts der aktuellen Rechtslage nicht stattfinden. Daher haben wir uns schweren Herzens entschieden, die Leipziger Buchmesse, die Manga-Comic-Con, Leipzig liest und die 27. Leipziger Antiquariatsmesse abzusagen. Das Publikum bleibt in diesem Jahr dennoch nicht ohne Literatur-Begegnungen: Im Mai wird es ein ausgewähltes Programm digital und an Leseorten in der Stadt Leipzig geben.“
 
Ausgewähltes Literaturprogramm ermöglicht notwendige Flexibilität 
 
Im Fokus der Veranstaltungsreihe im Mai steht die Begegnung. Auf einer digitalen Plattform werden Lesungen präsentiert. Zusätzlich wird es – je nach Pandemielage – ausgewählte Präsenzveranstaltungen mit Publikum geben, dazu gehören auch die Verleihung des Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung und der Preis der Leipziger Buchmesse. „Unser Fokus liegt auf Sichtbarkeit. Wir wollen trotz herausfordernden Bedingungen Literaten und Lesefans zusammenbringen“, so Oliver Zille, Direktor der Leipziger Buchmesse. „In der aktuellen Lage zählt dabei oberste Flexibilität. Mit unserem Programm wollen wir individuell auf die Gegebenheiten reagieren. Wir werden rechtzeitig über die Details informieren.“
 
Alle angemeldeten Aussteller:innen der diesjährigen Buchmesse werden zu den weiteren Schritten bezüglich Anmeldung und Veranstaltungskonzepten informiert.
 

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