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Friedrich Silcher (1789–1860)
Friedrich Silcher (1789–1860)
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Literaturarchiv erhält Nachlass von Volkslied-Komponist Silcher

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Marbach - Friedrich Silcher hat die Loreley besungen, «Muss i denn zum Städtele hinaus» bekanntgemacht und das Weihnachtslied «Alle Jahre wieder» komponiert. Nun soll das Archiv des Volkslied-Komponisten aus Weinstadt bei Stuttgart im Deutschen Literaturarchiv (DLA) Marbach aufbewahrt werden. Der Schwäbische Chorverband überlasse es der Archiv- und Forschungsstelle, teilte das DLA am Mittwoch mit.

Der persönliche und musikalische Nachlass Silchers (1789-1860) wird seit 1912 in seinem Geburtshaus in Weinstadt aufbewahrt. Das Gebäude wurde vom Chorverband zum Museum ausgebaut, es wird derzeit neu konzipiert.

Die Schenkung des bislang kaum erschlossenen Bestands umfasse neben dem eigentlichen Nachlass auch Zeichnungen, Notendrucke und -manuskripte, Briefe, Stammbäume und Konzertprogramme aus dem Besitz von Silchers Familie und Freundeskreis, teilte das Archiv mit. Zum Nachlass gehören Abschriften von Werken Carl Maria von Webers und Felix Mendelssohn Bartholdys, hinzu kommen Notenautographen von Johann Friedrich Reichardt, Emilie Zumsteeg und Josefine Lang.

Silcher hat Hunderte Lieder komponiert, unzählige weitere bearbeitet und sie in die heute bekannte Form gebracht. «Der Mai ist gekommen», «Am Brunnen vor dem Tore», «Ich hatt' einen Kameraden» oder «Jetzt gang i ans Brünnele» stammen von ihm. Silcher war unter anderem Hilfslehrer in Fellbach und Ludwigsburg. 1817 kam er nach Tübingen, wo er bis kurz vor seinem Tod Musikunterricht für angehende Pfarrer gab. 1826 veröffentlichte er dort seine ersten Volksliedsammlungen und eigene Kompositionen. Für die Gesangvereine in Deutschland gehören seine Werke weiterhin zum Standardrepertoire.

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