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Zuhören heute. Foto: Hufner
Zuhören in Zeiten der Stille. Foto: Hufner
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Mit Musik und Innovation in Zeiten von Corona – Musikschulen in BW weiterhin aktiv

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Obwohl die öffentlichen Musikschulen im Land für den regulären Unterricht geschlossen sind, ist von überall Musik zu hören. Die Schulleitungen der Musikschulen in Baden-Württemberg nutzen die Krisenzeit, um neue Wege zu den Schülerinnen und Schülern zu erschließen. Den Kontakt zu den Eltern, Kindern und Jugendlichen zu halten, steht an oberster Stelle auf der Agenda der Musikschulen in dieser Zeit. Das gelingt über bisher weniger eingesetzte Kommunikationsformen und viele innovative Ideen.

„Wir müssen jetzt all unsere Innovationskraft hervorholen und mutig neue Wege einschlagen. Die musikalische Bildung darf gerade in solch einer Zeit wie der aktuellen Krise nicht zum Erliegen kommen. Die Kinder und Jugendlichen haben schon viel weniger Haltbares in ihrem Alltag, durch Musikunterricht mit den Musikschullehrerinnen und -lehrern und Aufgaben zum Üben kann ihnen ein wenig Normalität gegeben werden. Die Musikschulen in unserem Land erfüllen hier eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe, weit über ihren eigentlichen Auftrag hinaus“, so der Vorsitzende des Landesverbandes der Musikschulen Baden-Württembergs Friedrich-Koh Dolge.

Da der Präsenzunterricht derzeit nicht stattfinden kann, findet Alternativ-Unterricht gerade ganz individuell statt: per live-Video-Call oder mit Aufnahmen, die Lehrer und Schüler hin und her schicken. Auch wenn die Tonqualität nicht immer optimal ist, gibt es viele Aspekte, die auf diese Weise im Musikschulunterricht geübt und gelernt werden können.

Durch neue Ideen über den Alternativ-Unterricht hinaus wollen die Musikschulen wegfallende Konzerte und Gruppenerlebnisse ersetzen. So hat die Musikschule Hohenlohe in Niederstetten gemeinsam mit der Musikschule Crailsheim bereits Mitte März einen Indoor-Flashmob ins Leben gerufen. Zuerst nur für die eigenen Schülerinnen und Schüler gedacht, nahm die Idee, sonntags um 12 Uhr gemeinsam Zuhause zu musizieren schnell größere Ausmaße an. Die Musizierenden bekommen vorher vom Musikschullehrer oder der -lehrerin das Stück und eine Aufnahme und üben dieses entsprechend. Dann filmen sie sich beim Musizieren. Zum einen findet das Haus- bzw. Balkon-Konzert gemeinsam auf Distanz statt, zum anderen können die Musikanten die Videos an die Musikschule schicken und Musikschulleiter Andreas Straßer schneidet daraus ein Video zusammen, das auf YouTube für jeden zugänglich ist. Ein großer Erfolg, der weitere Kreise zieht und dem sich viele andere Musikschulen angeschlossen haben. Geplant ist für jeden Sonntag ein neues Stück, um den Musikschülerinnen und -schülern ein Ziel zu geben und Solidarität zu schaffen.

„Musikschulen zeigen nun, was möglich ist, allerdings ist der Präsenz-Unterricht dauerhaft nicht zu ersetzen. Die jetzt erprobten und genutzten Alternativen können aber über die Krise hinaus eine gute Ergänzung zum regulären Präsenz-Unterricht unserer Musikschulen bilden“, resümiert Landesverbandsvorsitzender Friedrich-Koh Dolge.

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