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Moritz Eggert sieht «Linkerhand» als erste deutsche Ost-West-Oper

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Hoyerswerda - Der Komponist Moritz Eggert sieht seine neue Oper «Linkerhand» als erste deutsche Ost-West-Oper überhaupt. Vor der Uraufführung seines jüngsten Werkes am Sonntag (10. Mai) im sächsischen Hoyerswerda sagte er, im deutschen Musiktheater sei ihm kein Werk bekannt, dass sich seit der Wiedervereinigung mit dem Thema «gegenseitiges Verständnis» befasst habe. Er «hoffe sehr, dass die Beschäftigung mit Brigitte Reimanns Roman auch den Westen erreicht».

«Linkerhand» beruht auf dem 1974 posthum und unvollendet erschienenen Roman «Franziska Linkerhand» der ostdeutschen Schriftstellerin, die 1973 im Alter von 39 Jahren an Krebs starb. Der Roman trägt starke autobiografische Züge, der fiktive Handlungsort Neustadt gleicht Hoyerswerda, wo Reimann von 1960 bis 1968 wohnte.

Dem Scheitern der Ost-Architektin Linkerhand nähert sich der in Heidelberg geborene Eggert nur über das Werk: «Wir haben uns allein über den Roman an die Geschichte und die Figuren herangetastet. In Hoyerswerda selbst bin ich zur Uraufführung erstmalig, das war eine bewusste Entscheidung», sagt der 43-Jährige. Er hoffe ganz stark auf eine Zweitaufführung in Westdeutschland: «Reimann zeigt exemplarisch: Die Träume der Menschen in Ost und West waren und sind identisch.»

Moritz Eggert gilt als einer der bekanntesten zeitgenössischen Komponisten und lieferte unter anderem die Musik für die Eröffnungszeremonie der Fußball-WM 2006 und für das «Fußballett» beim Wiener Opernball 2008. Das Libretto zu «Linkerhand» steuert seine Frau, Andrea Heuser, bei. Nach der Uraufführung in Hoyerswerda wandert die Inszenierung in der Regie von Sebastian Ritschel und unter musikalischer Leitung von Generalmusikdirektor Eckehard Stier ins Repertoire des Theaters Görlitz, wo sie am 16. Mai Premiere feiert und danach noch dreimal in dieser Spielzeit geboten wird.

 

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