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Neue Münchner «Aida» zwiespältig aufgenommen

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München - Die Neuinszenierung von Giuseppe Verdis Oper «Aida» am Münchner Nationaltheater ist am Montagabend vom Premierenpublikum sehr zwiespältig aufgenommen worden. Während es für die Sängerinnen und Sänger überwiegend kräftigen bis begeisterten Beifall gab, wurden die Leistungen des Regieteams und des Bayerischen Staatsorchesters unter Daniele Gatti auch mit zahlreichen und anhaltenden Buh-Rufen quittiert.

Mit der umstrittenen «Aida»-Inszenierung von Christof Nel sollen in gut drei Wochen auch die Münchner Opernfestspiele eröffnet werden. Die reservierten Reaktionen auf das Dirigat Daniele Gattis überraschten, weil der italienische Dirigent als einer der derzeit am höchsten gehandelten Pultstars für das italienische Fach gilt. Gatti ist seit 1997 Musikdirektor am Teatro Communale di Bologna und seit vergangenem Jahr auch Chefdirigent des Orchestre National de France. Für seine «Aida»-Premiere mit ihren eingängigen Nummern, darunter der berühmte Triumphmarsch, wählte Gatti betont breite Tempi, die den pathetischen Gestus der Komposition unterstrichen.

Mit der Titelpartie der «Aida» gab die US-Sopranistin Kristin Lewis ihr Debüt an der Bayerischen Staatsoper. Sie wurde ebenso bejubelt wie die russische Mezzosopranistin Ekaterina Gubanova als Amneris. In der Rolle des Radames hatte der italienische Tenor Salvatore Licitra zeitweise mit Problemen in der Höhe zu kämpfen.

Für Christof Nels erste, weitgehend textgetreue Inszenierung an der Bayerischen Staatsoper hatte Bühnenbildner Jens Kilian auf offener Drehbühne eine stilisierte ägyptische Tempelstadt gebaut, die Blicke auf Schlachtenszenen, religiöse Feiern und Balletteinlagen freigab. In diesem sich drehenden und bewegenden Raum spielte sich das Drama um die tragische Beziehung des ägyptischen Feldherren Radames zu der äthiopischen Sklavin und Königstochter Aida.

Verdi schrieb seine Erfolgsoper für die Feierlichkeiten zur Eröffnung des Suez-Kanals in Ägypten. Die Oper kam allerdings erst zwei Jahre nach Eröffnung des Kanals, am 24. Dezember 1871 in Kairo mit triumphalem Erfolg heraus.



 

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