Hauptrubrik
Banner Full-Size

Philharmoniker würdigen langjährigen Chefdirigenten Celibidache

Publikationsdatum
Body

München - Mit einer Aufführung von Anton Bruckners 8. Symphonie haben die Münchner Philharmoniker ihres langjährigen Chefdirigenten Sergiu Celibidache gedacht. Das Konzert in der Philharmonie im Gasteig unter Leitung von Zubin Mehta, dem Ehrendirigenten des Orchesters, wurde mit donnerndem Applaus bedacht. Der rumänische Dirigent, Musikphilosoph und Musikpädagoge wäre am 11. Juli 100 Jahre alt geworden. Er prägte die Münchner Philharmoniker 17 Jahre lang und führte sie zu Weltruhm. Celibidache starb 1996.

 

Münchens Oberbürgermeister Christian Ude würdigte die Berufung Celibidaches als "Glücksfall" für die Musikstadt München. Der von seinen Verehrern liebevoll "Celi" genannte Künstler habe aus einem "grundsoliden" Klangkörper ein Orchester von internationalem Rang gemacht und sich mit "seinem Unbedingtheitsanspruch und seiner künstlerischen Kompromisslosigkeit" bleibenden Ruhm erworben.

Während seiner Zeit als Münchner GMD von 1979 bis 1996 leitete Celibidache mehr als 400 Konzerte in der Landeshauptstadt und gut 170 auf weltweiten Tourneen. Dabei seien die Philharmoniker, so Ude, zum kulturellen Botschafter des ganzen Landes geworden.

Zubin Mehta erinnerte sich in einer kurzen Ansprache an viele Proben, die er mit dem Meister erlebt habe. "Ich habe immer gelernt." Bis heute seien Celibidaches Klangvorstellungen bei den Münchner Philharmonikern lebendig und würden an die nachfolgenden Musikergenerationen weitergegeben. "Seine Gedanken, seine Philosophie haben weiter Bestand."

Celibidache galt nicht nur als genialer Musiker, sondern auch als streitbarer Beobachter der Musikszene, der sich gegen jede kommerzielle Vereinnahmung zur Wehr setzte. Das Medium Schallplatte als Tonträger lehnte er zeitlebens ab. Erst nach seinem Tod im Alter von 84 Jahren kam eine umfangreiche CD-Edition mit Einspielungen der Münchner Philharmoniker unter Celibidache heraus. Vor allem seine Bruckner-Interpretationen genießen bei Kennern Kultstatus.
 

Ort