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Rocker wird Ritter: Queen adelt Mick Jagger

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Mick Jagger wird von Königin Elizabeth II. wegen seiner "Verdienste um die Popmusik" zum Ritter geschlagen. Das gab der Buckingham-Palast am Samstag in London offiziell bekannt. Der Rock-Veteran reagierte "glücklich und hocherfreut" auf die Ehrung. Er darf sich nun "Sir" nennen.

Nach Paul McCartney, Elton John und Cliff Richard ist Jagger eine der letzten britischen Rock-Größen der 60- und 70er Jahre, denen die Ehrung zuteil wird. "Ich werde mich deswegen nicht ändern und schon gar nicht zur Ruhe setzen", sagte Jagger der britischen Agentur Press Association. Er freue sich auf seine US-Tour mit "meinem alten Freund" Keith Richards und anderen Bandkollegen im September. "Die Ehrung ist eine große Anerkennung für das, was die Band über die Jahre hinweg erreicht hat."

Zu Zeitungsberichten, wonach seine Vorliebe für "Drogen, Sex und Rock\'n\'Roll" den Adelstitel bisher verhindert habe, sagte Jagger: "Ich bin sehr glücklich über die Ehrung. Ob ich sie verdient habe oder nicht, ist nicht meine Sache." Seine Kinder hätten die Erhebung in den Adelsstand "lustig" gefunden. Der vier Jahre alte Gabriel, das jüngste Kind aus Jaggers Ehe mit dem Fotomodel Jerry Hall, habe in der Schule erzählt, sein Vater müsse nun immer in Ritterrüstung herumlaufen.

Die Ehrung stieß keineswegs auf ungeteilte Zustimmung. Rolling-Stones-Biograf Philip Norman kritisierte, Jagger habe "nie auch nur irgendetwas für dieses Land getan". Er könne sich nicht benehmen und sei nur auf\'s Geld aus: "Als er einmal Prinz Charles vorgestellt wurde, blieb er mit einer Hand in der Hosentasche stehen."
Die konservative Zeitung "Daily Mail" kommentierte: "Hier haben wir ein gutes Beispiel dafür, wie das System der Ehrenauszeichnungen von der Regierung von Tony Blair entstellt worden ist. Mit dieser Auszeichnung für Mick Jagger ist das System endgültig tot." Der Rockstar sei kein geeignetes Vorbild: "Sieben Kinder von vier Frauen und ständige Flirts machen ihn zu einem ungeeigneten Rollenmodell."
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