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Ruhrtriennale widmet sich in diesem Jahr dem Islam

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Bochum - Das Programm der diesjährigen Spielzeit der Ruhrtriennale 2009-2011 steht fest. Vom 20. August bis zum 10. Oktober gibt es insgesamt 37 Produktionen mit rund 130 Vorstellungen in Industriedenkmälern des Ruhrgebiets. Mehr als 650 Künstler sind zu Gast, wie die Veranstalter in Bochum mitteilten. Die Triennale steht unter der Intendanz des Opernregisseurs Willy Decker.

In der diesjährigen Spielzeit wird die Beziehung von Kunst und Spiritualität als Themenschwerpunkt fortgesetzt. Nach dem Vorjahresauftakt «Aufbruch - die Suche nach dem Wort» mit der jüdischen Kultur im Zentrum geht es nun um den islamischen Kulturkreis. Der Blick auf die Welt und Kultur des Islam sei derzeit «getrübt» durch den «von Politik verzerrten kleinen Teil», kritisierte Decker.

Der Intendant setzt dazu die Eröffnungspremiere «Leila und Madschnun» als Uraufführung in Szene. Die laut Decker persische Variante von «Romeo und Julia» geht auf eine Erzählung des Dichters Nizami aus dem Jahr 1188 zurück. Die Musik dazu schrieb der palästinensisch-israelische Komponist Samir Odeh-Tamini, der in Deutschland lebt und arbeitet.

Zu den fünf Uraufführungen gehört auch die neue Regiearbeit von Christoph Schlingensief: «S.M.A.S.H. - in Hilfe ersticken». Sie knüpft an seine Inszenierung «Mea Culpa» am Wiener Burgtheater an und erzählt von einem Operndorf in Burkina Faso. Das Stück ist prominent besetzt mit Corinna Harfouch und Margit Carstensen.

Ebenfalls als Uraufführung gibt es das Musiktheaterstück «Gisela! oder: die merk- und denkwürdigen Wege des Glücks» des Komponisten Hans-Werner Henze. Auch hier geht es um eine Liebesgeschichte. Ebenfalls erstmals zu sehen ist die Theaterfassung von Günter Grass' Roman «Die Blechtrommel» in der Inszenierung von Jan Bosse.

Auch in der Konzertreihe «Century of the Song» geht es um den Islam. Zu Gast ist unter anderem das Anouar Brahem Quartet mit dem Gastspiel «The Astounding Eyes of Rita», das dem 2008 gestorbenen palästinensischen Dichter Mahmoud Darwish gewidmet ist. Bei den Literaturlesungen stehen Auszüge aus Salman Rushdies «Satanische Verse» auf dem Programm.

Zum Verkauf stehen den Veranstaltern zufolge 40 000 Karten. Spielstätten sind die Jahrhunderthalle Bochum, die Gebläsehalle Duisburg, das Maschinenhaus der Zeche Carl in Essen, die Mischanlage der Kokerei Zollverein in Essen sowie die Maschinenhalle der Zeche Zweckel in Gladbeck und die Stadthalle Mülheim/Ruhr.

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