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Sachsen: Kein Besucherrückgang in Theatern und Museen wegen Wirtschaftskrise

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Im ersten Quartal 2009 haben die sächsischen Theater und Museen noch keine negativen Auswirkungen der allgemeinen Finanzkrise gespürt. In einer Umfrage der Nachrichtenagentur ddp stellte bislang keine Kultureinrichtungen einen signifikanten Rückgang der Besucherzahlen fest.

Ein Sprecher des Museums Gunzenhauser in Chemnitz sagte, dass auch in der Vergangenheit «weder Hype noch Börsencrash» die Besucherzahlen beeinflusst hätten. Von den aktuellen Entwicklungen sei die Mehrheit der Bevölkerung noch gar nicht betroffen. Wahrscheinlich könne man deshalb erst in zwei Jahren konkret von Veränderungen sprechen.

Vorsichtiger äußert sich der kaufmännische Geschäftsführer der Semperoper, Wolfgang Rothe. Er sprach von einer «insgesamt rückläufigen Tendenz», obwohl die Besucherzahlen der Oper in den Monaten Januar und Februar 2009 höher als die des Vorjahreszeitraums gewesen seien. Dazu verwies er darauf, dass die Eigenveranstaltungen im Semperbau 2007 noch von rund 10 000 Gästen mehr besucht worden waren als 2008. Zudem müsse man «angesichts der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung davon ausgehen, dass sich diese negative Entwicklung in 2009 fortsetzt».

Steigende Besucherzahlen konstatiert derweil das Zeitgeschichtliche Forum in Leipzig. Die derzeitige Ausstellung über die «Geschichte des Schlagers» komme beim Publikum sehr gut an. Die Höhe der Besucherzahl schwanke eher «ausstellungsbedingt» als konjunkturabhängig, bestätigte auch das Leipziger Bildermuseum. Den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden liegen noch keine Zahlen für 2009 vor, noch Ende vergangenen Jahres habe man indes «steigende Besucherzahlen verzeichnen» können, sagte eine Sprecherin.

Auch das Dresdner Schauspielhaus, das im vergangenen Jahr einen Besucherrekord verzeichnete, stellt bislang keine Auswirkungen der Finanzkrise fest. Obwohl sehr sozialpolitisch orientiert, habe das Haus auch sein Programm noch nicht auf die neue wirtschaftliche Situation ausgerichtet. «Soweit, dass wir wieder 'Die Weber' spielen, sind wir noch nicht», sagte ein Sprecher. Volker Löschs Inszenierung des Gerhart-Hauptmann-Stücks hatte Ende 2004 mit Themen wie «Hartz IV» und Rechtsextremismus sowie einem sogenannten Chor der Arbeitslosen bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. 2005 war sie von Theaterkritikern zum Schauspielereignis der abgelaufenen Saison gekürt worden. 

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