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Uni Mainz verleiht Ehrendoktorwürde an Mario Adorf

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Mainz - Die Johannes-Gutenberg-Universität Mainz verleiht die Ehrendoktor-Würde an den Schauspieler Mario Adorf. Damit werde die Lebensleistung des 79-Jährigen ausgezeichnet, teilte die Hochschule am Dienstag in Mainz mit. Adorf besuchte von 1950 bis 1953 hauptsächlich Psychologie- und Philosophie-Vorlesungen an der Mainzer Uni. Dort sammelte er an der Studentenbühne auch erste Schauspielerfahrungen und gehörte der Studenten-Boxstaffel an.

Adorf, der als Sohn einer Deutschen und eines Italieners in Zürich geboren wurde, wuchs in Mayen (Eifel) auf. Er absolvierte nach Abbruch seines Studiums in Mainz und Zürich seine Schauspielausbildung in München und hatte bei den Münchner Kammerspielen seine ersten Engagements. Bisher drehte er mehr als 150 Filme, zu seinen Paraderollen gehören Patriarchen wie Alfred Matzerath in «Die Blechtrommel» (1979) oder Peter Bellheim in dem Fernseh-Vierteiler «Der große Bellheim» (1993).

Der Mainzer Theaterwissenschaftler Friedemann Kreuder würdigte Adorfs Beitrag zum «theaterkulturellen Wiederaufbau Deutschlands» in der Nachkriegszeit. Der Mainzer Filmwissenschaftler Bernd Kiefer sagte, Adorf habe «in mehr als 50 Jahren etwas gegeben, was sich, überblickt man seine ausufernde Rollengeschichte bis heute, nicht nur als ein Beitrag zur europäischen Film- und Fernsehgeschichte würdigen lässt. Mario Adorf hat als Schauspieler dazu beigetragen, dass wir Menschen etwas besser verstehen. Was Wissenschaft will, kann auch Schauspiel leisten.»

Der Akademische Senat der Universität hatte die Auszeichnung in seiner letzten Sitzung im Sommersemester 2010 beschlossen. Der Titel soll Adorf noch in diesem Jahr verliehen werden. Es ist erst das zweite Mal, dass die Mainzer Universität einen Ehrendoktor vergibt: Den ersten erhielt der ehemalige französische Staatspräsident Valéry Giscard d'Estaing anlässlich der 60-Jahrfeier der Wiedereröffnung der Universität im Jahr 2006.
 

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