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«Wagner-Idyll» zum Abschied von Nike Wagner in Weimar

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Weimar - Mit einem «Wagner-Idyll» nimmt Kunstfest-Chefin Nike Wagner im Sommer nach zehn Jahren Abschied von Weimar. Der Titel sei ein Widerspruch in sich: «Wagner steht für Überdimensioniertes, das "Idyll" verbindet man eher mit dem lauschigen kleinen Weimar», sagte die Urenkelin des Komponisten Richard Wagner am Donnerstag.

 

«Wir präsentieren den verschlankten, den reduzierten, den idyllischen Wagner zu seinem 200. Geburtstag im Spiegel der zeitgenössischen Kunst.» Für große Aufführungen fehle auch das Budget. Besucher können sich vom 23. August bis zum 14. September auf einen verkürzten «Ring des Nibelungen» als Puppenspiel und einen verfremdeten «Lohengrin» freuen. Die Oper wurde 1850 von Wagners Schwiegervater Franz Liszt in Weimar uraufgeführt.

Es gibt einen Abend mit französischen Liedern «Nieder mit Wagner!», einen Wagner-Stummfilm von 1913 mit Live-Orchester sowie Diskussionen mit Sängern und Opern-Experten zum Wagner-Gesang gestern und heute. In der Galerie ACC stellen junge Künstler ihre Arbeiten unter dem Lohengrin-Motto «Mein lieber Schwan» vor.

Star-Geiger Gideon Kremer und seine Kremerata Baltica spielen Kammermusik von Franz Liszt und Franz Schubert. Choreograph William Forsythe wird mit seiner Company und dem Semperoper-Ballett mit drei Stücken zu erleben sein. Im Neuen Museum ist der Performer zudem mit einer Ausstellung zu Wahrnehmungs-Experimenten vertreten. Traditionell eröffnet wird das Kunstfest mit dem Konzert «Gedächtnis Buchenwald» in Erinnerung an die 56 000 Toten des Konzentrationslagers.

Die Klassikerstadt Weimar will nach der Ära Nike Wagners, die 2014 Intendantin des Beethovenfestes Bonn werden soll, neue Wege gehen. Das zur deutschen Wiedervereinigung 1990 gegründete Festival wird dem Deutschen Nationaltheater als Sparte angegliedert. Künstlerischer Leiter wird Christian Holtzhauer.

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