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Weimar: GDBA hält am Tarifsystem fest

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Deutsches Nationaltheater Weimar: Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger hält an Tarifsystem fest. Interessenvertretung des künstlerischen Personals warnt vor "offenem Rechtsbruch"

Hamburg. Die Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (GDBA), die die Interessen des künstlerischen Personals an den Theatern vertritt, hält auch mit Blick auf Weimar am bestehenden Tarifsystem fest. Selbstverständlich sei man bereit, über Haustarifverträge für das Deutsche Nationaltheater zu reden. Man wolle aber nicht zulassen, dass die Künstler jegliche Arbeitnehmer-Schutzrechte verlören, so GDBA-Präsident Hans Herdlein. Das Weimarer Vorhaben, sich aus dem Tarifsystem zu verabschieden, sei ein "unverhüllter Angriff auf die Tarifautonomie" und stelle die im Grundgesetz festgeschriebene Koalitionsfreiheit in Frage.

Das Ausscheren aus dem Tarifsystem könne man als einen "offenen Rechtsbruch" ansehen, den der Präsident des Deutschen Bühnenvereins, Jürgen Flimm, in öffentlichen Äußerungen zu unterstützen scheine.

Eine generelle Verteufelung der Tarifverträge führe auch im Falle des Deutschen Nationaltheaters nicht weiter. Das Problem liege in der haushaltsrechtlichen Handhabung der Finanzierung von Kultureinrichtungen. Der Staat ziehe sich immer mehr zurück. "Es fehlt eine stärkere Absicherung der Kulturfinanzierung," so Herdlein. Eine Lösungsmöglichkeit sieht der GDBA-Präsident im Sächsischen Kulturraumgesetz, das die Finanzierung von Kultureinrichtungen zur öffentlichen Pflichtaufgabe macht.

Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (GDBA)