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Zeitung: Theaterintendantin Stone bleibt im Amt

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Magdeburg - Die Stadt Magdeburg belässt es in der Affäre um die Intendantin des Magdeburger Theaters, Karen Stone, offenbar bei einer Abmahnung. Wegen der Entgleisung der Intendantin, die einen Polizisten Anfang Juni beleidigt und als «Nazi» beschimpft haben soll, habe Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) zwar zunächst eine Kündigung erwogen, berichtete die «Magdeburger Volksstimme» (Donnerstagausgabe). Nach einer Sitzung des Theaterausschusses habe er sich jedoch dagegen entschieden.

Trümper begründete dies der Zeitung gegenüber damit, dass die Rechtsgrundlage für eine außerordentliche Kündigung des Fünfjahresvertrags zu unsicher sei. Der finanzielle und kulturelle Schaden für Magdeburg sei nicht kalkulierbar, sagte Trümper.

Der Polizist hatte am 5. Juni Anzeige wegen Beleidigung erstattet, nachdem ihn Stone nach der Premiere der Open-Air-Oper «Evita» beschimpft hatte. Stone entschuldigte sich in der vergangenen Woche für den Vorfall. Nach Abschluss der Ermittlungen wird der Fall nun der Staatsanwaltschaft übergeben.


(nmz) – Vorgeschichte: Stone hatte sich – selbst im alkoholisierten Zustand – nach der Open-Air-Premiere des Musicals „Evita“ am 4. Juni bei der Polizei über alkoholisierte und randalierende Jugendliche beschweren wollen, sich aber nicht ernst genommen gefühlt und die Fassung verloren. In einem Aktenvermerk, den die «Magdeburger Volksstimme» am Tag darauf veröffentlichte, wird Stone mit den Worten zitiert: «Fuck you! Du bist ein Nazi! Du Faschist! Du und ihr von der Polizei, ihr seid alle nichts. Ich bin Engländerin. Ich stehe über allem, ich bin die Intendantin und du bist nichts!» In einem MDR-Interview sagte Stone, sie habe sich von den Jugendlichen bedroht gefühlt, einer habe mit einer Flasche nach ihr geworfen. Es sei nicht ihre Absicht gewesen, jemanden zu beleidigen.

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