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Aufschlusslos inszeniert – „Il Trittico“ von Giacomo Puccini an der Staatsoper Hamburg

22.03.23 (Ute Schalz-Laurenze) -
Giacomo Puccinis seltsames Außenseiterwerk „Il Trittico“, das letzte vollendete Werk des 60-jährigen Komponisten ist „ein Unikum der Operngeschichte“. Es ist viel gerätselt worden über den inneren Zusammenhang, bzw. Nichtzusammenhang der drei Geschichten, denen Puccini den Titel „Trittico“ gab, den kunstgeschichtlichen Begriff für einen dreiteiligen mittelalterlichen Flügelaltar. Trotz der so ans Herz gehenden tonalen Musiksprache von Puccini ist 1918 diese Abkehr von der konventionellen Erzähloper in ihrer Montageform ganz modern. Es geht in allen drei so unterschiedlichen Stücken um unterschiedliche Formen des Todes, jede/r RegisseurIn muss sich überlegen, wie er das verbindet.

Tolles Orchester, matte Regie: Simon Rattles schöner „Idomeneo“ an der Lindenoper

22.03.23 (Roland H. Dippel) -
An der Deutschen Oper Berlin am Samstag eine gender-utopische „Arabella“-Premiere, am Tag darauf an der Lindenoper eine geschlechternormative und durch die Pandemie-Verzögerungen etwas an Glanz verlierende Premiere von Mozarts Münchner Geniestreich „Idomeneo“ (1781). Sir Simon Rattle zeigte mit der Staatskapelle Berlin, wie sich aus dem Weichfluss von Traditionen des 20. Jahrhunderts und Expertisen der historistisch informierten Aufführungspraxis ein souveräner Mozartklang entwickeln lässt. Im Gesangsensemble führen beeindruckend Magdalena Kožená (Idamante) und Linard Vrielink (Arbace).

Das Jahr der Mandoline in der nmz (Teil 3): Wie man eine Mandoline baut

21.03.23 (Ralf-Thomas Lindner) -
Es ist eine kunstfertige und kunstvolle Handwerksarbeit, die die Mandoline entstehen lässt. Oft sind die Erfahrungen, die eine gute Mandoline ausmachen in den Familienbetrieben und frühen Innungen weitergegeben worden. Heute kann man den Beruf des Mandolinenbauers (besser: Zupfinstrumentenmachers) in Betrieben und Fachschulen lernen. Es gehören viel Erfahrung und ein gutes Gehör dazu, eine Mandoline zu bauen. Wirkliche Geheimnisse birgt das Handwerk, das vom kollegialen Austausch profitiert, heute nicht mehr.

Mythos im Psycho-Resort – An Frankfurts Oper ist Elektra eine tödlich schwer gestörte Frau

20.03.23 (Wolf-Dieter Peter) -
Die Familie als Gefühlsabgrund, noch spezieller: eine schwierige Tochter-Vater-Beziehung – das kann der gebürtige Frankfurter Claus Guth feinfühlig und hochdifferenziert inszenieren. Iphigenie, Daphne, Senta oder Luisa Miller waren bislang Frauenschicksale, die der Musiktheaterfreund nicht vergaß. Nun also Richard Strauss und seine zu Sigmund Freuds Zeiten epochale „Elektra“ am „Opernhaus des Jahres“ Frankfurt.

An der Deutschen Oper Berlin schickt Tobias Kratzer „Arabella“ auf eine Zeitreise

20.03.23 (Joachim Lange) -
Tobias Kratzer hat eine beachtliche Reihe von Erfolgen hinter sich und zugleich sehr viel vor. Nicht nur seine Vorbereitung auf die Intendanz der Hamburger Staatsoper und der Ring in München stehen auf der Agenda dieses erfolgsgewöhnten Regisseurs – auch eine Richard-Strauss-Trilogie an der Deutschen Oper Berlin kommt dazu. Dieser Sinn für eine gewisse innere dramaturgische Logik der eigenen Arbeit gehört möglicherweise zu den Gründen für seinen anhaltenden Erfolg.

Gemeinsam für Musik – Die Münchner Philharmoniker präsentieren ein Familien-Grusical fürs ganz junge Publikum

19.03.23 (Wolf-Dieter Peter) -
Ganz wunderbar in unserem Land: unsere Kinder haben, nach Musischem in der Kita dann eine Wochenstunde Musik, zwei Wochenstunden Kunst und zwei Wochenstunden Sport in der Schule. Ach, das ist gar nicht so? Es fehlen – völlig überraschend – derzeit speziell für diese Fächer über zehntausend Lehrer? Deshalb versuchen landesweit existierende Musikinstitutionen immer mal einzuspringen – so jetzt die Münchner Philharmoniker: mit dem Familien-Grusical „Senta und die verfluchte Partitur“.

Ochs im Pornoladen und Sophies Entscheidung: Halles wunderbarer „Rosenkavalier“

19.03.23 (Roland H. Dippel) -
Bei der Premiere klemmte der eiserne Vorhang. So kam erst das Publikum der zweiten Vorstellung am 17. März in den Genuss der kompletten „Rosenkavalier“-Neuinszenierung von Opernintendant Walter Sutcliffe und Generalmusikdirektor Fabrice Bollon. Am Rande der sächsischen Strauss-Expertenzentren Dresden und Leipzig stemmten die Bühnen Halle und die beglückend wie lange nicht aufspielende Staatskapelle Halle eine erregende wie herzbewegende „Komödie für Musik“.

Ohne Reue genossen: Umberto Giordanos „Siberia“ an der Oper Bonn

Umberto Giordano gehörte zu jener Gruppe italienischer Komponisten, die Ende des 19. Jahrhunderts die Oper ihrer Realitätsferne entreißen wollten um Geschichten aus dem wahren, wirklichen Leben zu erzählen. Dieses neue Genre firmiert unter dem Begriff „Verismo“ – und Giordanos „Siberia“ ist dafür ein leuchtendes Beispiel. Die Oper Bonn präsentiert nun dieses zweistündige Werk, das in Koproduktion mit den Bregenzer Festspielen dortselbst bereits im Sommer letzten Jahres herauskam und bei der Premiere in Bonn lebhaft bejubelt wurde.

Schwerin: Leoš Janáčeks „Schlaues Füchslein“ in einem Weltuntergangsszenario

16.03.23 (Arndt Voß) -
Vor genau 100 Jahren hatte Leoš Janáček seine Oper „Das schlaue Füchslein“ fertiggestellt. Schon im Folgejahr war dann in Brünn die Uraufführung. Noch immer fasziniert sie und wird trotz oder wegen ihrer ganz besonderen Art, Menschliches und  Tierisches zusammenzubringen, viel aufgeführt. (Die NMZ berichtete im letzte Jahr von drei Inszenierungen, in Gelsenkirchen, Chemnitz und München.) Eine wie ein Comic erzählte Fabel in einer Brünner Tageszeitung ist die Grundlage für Janáčeks selbst gefertigtes Libretto, das den ewigen Kreislauf von Geburt, Leben und Vergehen thematisiert, zu sehen und zu erleben eindrucksvoll im Wald. Er wird zum Urbild eines lebendigen Organismus.

Beobachten, Untersuchen, Anschauen, Entfalten – Mark Andre ist „Komponist im Fokus“ beim Wiener Musikverein

16.03.23 (Alexander Keuk) -
Residenzen bei Orchestern oder Konzerthäusern sind eigentlich ein Glücksfall für Komponistinnen und Komponisten, erhalten sie doch so nicht nur die Möglichkeit zur eigenen Präsentation und zur Schaffung neuer Werke, sondern auch den seltenen Fall von Wiederaufführungen oder Kontextualisierungen ihrer Musik. Damit dies alles gelingt, muss aber auch die Veranstalterseite mitspielen und sich letztlich auch ein interessiertes Publikum einfinden. Leider erlebt man auch  unbefriedigende Ereignisse eines lieblosen Abarbeitens der zeitgenössischen Musik in diesem Format, wenn die Stücke unkommentiert an die Ränder der Spielzeit geheftet werden und die Schöpfer der Werke nicht einmal persönlich präsent sind und somit auch eine Vermittlung nicht stattfindet. Im Wiener Musikverein weht dahingehend – zumindest in dem von mir besuchten Jahrgang – ein anderer Wind, und das ist angesichts der konservative Bedürfnisse eher befriedigenden Aura im Goldenen Saal sicher positiv zu vermerken.

Keine Zugehörigkeit und keine Rücksicht – Antonín Dvořáks „Rusalka“ in Hannover

15.03.23 (Ute Schalz-Laurenze) -
Die Unmissverständlichkeit, um was es im lyrischen Märchen „Rusalka“ von Antonín Dvořák gehen sollte, war in der Aufführung an der Staatsoper Hannover vom ersten Klang, vom ersten Blick auf das Bühnenbild und vom ersten Auftritt der Titelfigur „Rusalka“ an glasklar. Acht Jahre nach der Inszenierung von Dietrich Hilsdorf, der diese Oper des tschechischen Komponisten in einer Leichensezierungshalle spielen ließ und damit so einige Rezeptionsrätsel aufgab, ging es der türkisch-stämmigen, mehrfach preisgekrönten Regisseurin Tatjana Gürbaca um eine Frau, die an der Sehnsucht nach einer anderen Welt und der nach Liebe gründlich scheitert.

Mit trockener Prägnanz ins Jubelfinale: Richard Wagners „Siegfried“ in Coburg

14.03.23 (Roland H. Dippel) -
Das Landestheater Coburg hat eine lange Wagner-Tradition. Hier arrangierte der Kapellmeister Gotthold Ephraim Lessing Wagners „Ring des Nibelungen“ für kleinere Orchester und gestalteten die Hoftheatermaler Brückner opulente Bühnenvisionen. Ein schlank gehaltener und dramatisch pointierter „Siegfried“ gelangte am Sonntag zur Premiere mit Jubelstürmen. „Götterdämmerung“ und ein kompletter Zyklus „Der Ring des Nibelungen“ folgen ab 2023/24 während der Theatersanierungsphase in der Ersatzspielstätte Globe.

Lübeck: Benjamin Brittens „Albert Herring“ als munteres Initiationsspiel

14.03.23 (Arndt Voß) -
Am Lübecker Theater ist der englische Regisseur Stephen Lawless zu einer Art Hausregisseur geworden. Sein hoch geschätzter „Figaro“ Ende Januar, leicht und mit treffenden Akzenten auf der Bühne und im Graben, beweist, dass er nicht nur Benjamin Britten kann. Dessen „Owen Wingreve“ hatte vor zwei Jahren und „The Turn of the Screw“ im letzten die Zuschauer begeistert. Nur eineinhalb Monate nach dem Mozart folgte jetzt „Albert Herring“, Brittens einziges Werk mit dem Zusatz komisch, dafür eines der drei Werke, die als Kammeropern deklariert sind. Das nahm das Theater Lübeck, das immer mal wieder Britten im Programm hatte, zum Anlass, daraus eine Trilogie zu erarbeiten. Pikanter Knackpunkt: Ein Brite sollte das tun. Man holte den erfahrenen Stephen Lawless, der seine Sicht auf Benjamin Britten nun am 10. März 2023 abrundete.

Zeitlupen-Maschine – „Cosi fan tutte“ an der Komischen Oper Berlin

13.03.23 (Dieter David Scholz) -
Als Kirill Serebrennikov „Cosi fan tutte“ 2018 am Opernhaus Zürich insze­nierte, sass er noch in Russland im Hausarrest und sein Assistent Evgeny Kulagin leitete (über anwaltlich vermittelte Video-Botschaften) die Proben.  Für die Berliner Fassung dieser Koproduktion mit der Komischen Oper führte Serebrennikov nun zum ersten Mal in persönlicher Anwesenheit Regie. Es ist der Auftakt einer mit ihm geplanten Da Ponte-Trilogie an der Komischen Oper.

Musiktheaterereignis – Gordon Kampes „Dogville“ am Aalto-Musiktheater in Essen

12.03.23 (Stefan Drees) -
Um zwei Jahre hat sich, bedingt durch die Folgen der Corona-Pandemie, die ursprünglich für Frühjahr 2021 vorgesehene Uraufführung von Gordon Kampes Oper „Dogville“ am Aalto-Musiktheater in Essen verschoben. Am vergangenen Samstag erblickte das Stück endlich das Licht der Welt und entpuppte sich als musikalisch-szenischer Donnerschlag.

Bedingt überzeugend: Udo Zimmermanns Kammeroper „Weiße Rose“ am Theater Regensburg

12.03.23 (Juan Martin Koch) -
In einer Zeit, in der Antisemitismus, Rassismus und rechtes Gedankengut in Wort und Tat wieder in beängstigender Weise um sich greifen, braucht es eigentlich keinen besonderen Anlass, um an die „Weiße Rose“, die Widerstandsgruppe gegen den Nationalsozialismus zu erinnern. Vor 80 Jahren wurden die Geschwister Scholl, Christoph Probst und weitere Mitglieder nach Prozessen vor dem „Volksgerichtshof“ hingerichtet. Ihrer gedachte das Theater Regensburg nun mit einer Produktion von Udo Zimmermanns Kammeroper „Weiße Rose“.

„Die Großherzogin von Gerolstein“ zum Weltfrauentag: Offenbach an der Oper Nürnberg

10.03.23 (Roland H. Dippel) -
Fünf Wochen nach der Premiere im Gärtnerplatztheater München mit Juan Carlos Falcon als „Großherzogin von Gerolstein“ gab es am Staatstheater Nürnberg schon die nächste. Diesmal straight statt queer in der Titelpartie: Andreas Kriegenburg beherrschte bei seinem Regiedebüt in der Oper Nürnberg mit den Solisten das echte Operetten-Metier vorzüglich. Das Geschehen war auf Zack, burlesk und erotisch. Die Staatsphilharmonie Nürnberg unter Lutz de Veer, Eleonore Marguerre (Großherzogin), Martin Platz (Fritz) und Sergei Nikolaev (Prinz Paul) hatten mit den anderen Solisten und dem Chor das Offenbach-Herz zur zweiten Vorstellung am Internationalen Frauentag genau am rechten Offenbach-Fleck.

„Reihe 9“ (#75) – Winterreise 

09.03.23 (Michael Kube) -
Sommerzeit ist Festivalzeit. So denkt man sich das jedenfalls, wenn man auf den hiesigen Konzertkalender schaut. Doch ein Festival im tiefen Winter mit Schnee und Temperaturen jenseits des Gefrierpunkts?

Wie ein Mythos versinkt – Das Musical „Titanic“ am Theater Osnabrück

Da ist sie wieder in aller Munde: die „Titanic“! Frisch restauriert und in gestochen scharfer Bildauflösung ist der legendäre Film von James Cameron auf den Leinwänden zurück. Als er vor 25 Jahren in die Kinos kam, hielt sich der Streifen über lange Zeit in den Charts – und landete auf Platz 3 der erfolgreichsten Filme aller Zeiten! Ein derartiger Erfolg blieb dem Titanic-Musical von Maury Yeston – ebenfalls 25 Jahre alt – versagt und wurde für die Produzenten ein Minusgeschäft.

Education-Spaß mit Tiefgang: Der interaktive Opernfilm „Karaoper“ von Chez Company an der Deutschen Oper Berlin

07.03.23 (Roland H. Dippel) -
Bei Projekten des Crossmedia-Kollektivs Chez Company gibt es Überraschungen, weil oft etwas anderes herauskommt als die Köpfe dahinter eigentlich beabsichtigen. Auch dem Erwachsenen-Publikum fällt die Entschlüsselung dessen, was wichtig ist, nicht ganz leicht. Wohl aber den Kindern zwischen acht und elf bei der Generalprobe des interaktiven Opernfilms „Karaoper“ am Vormittag des 2. März in der Tischlerei der Deutschen Oper Berlin. Es ist das zweite Projekt von Chez Company dort nach „The making of blond“. Diesmal poetisch und etwas optimistischer als bei den Gender-Untersuchungen in Opern und der Welt. Gute Stimmung und voll gute Inhalte machten bei „Karaoper“ großen Spaß!

Grand Opéra jenseits der „Carmen“: Georges Bizets „Ivan IV“ am Staatstheater Meiningen

06.03.23 (Juan Martin Koch) -
Neben Uraufführungen von leider meist nur eine Spielzeit an einem Haus überlebenden Auftragswerken sind es die Ausgrabungen vergessener Stücke, die etwas Abwechslung in die Opernspielpläne bringen. Wenn dann noch Georges Bizet draufsteht, ist das überregionale Interesse allemal geweckt. Mit der deutschen szenischen Erstaufführung der postum ergänzten fünfaktigen Fassung seiner Grand Opéra „Ivan IV“ hatte das Staatstheater Meiningen diesbezüglich schon mal einen ziemlichen Coup gelandet.

Überleben … – Tief beeindruckende Münchner Erstaufführung von Prokofiews „Krieg und Frieden“

06.03.23 (Wolf-Dieter Peter) -
„Liebe in Zeiten…“ ist als Titel zu oft genutzt, passt aber dennoch sehr gut für die dreieinhalbstündige „Münchner Fassung“ von Prokofiews Monumentalwerk. GMD Vladimir Jurowski und Regisseur Dmitri Tscherniakov an der Spitze eines Riesenensembles gelang zum siebzigsten Todestag des Komponisten ein künstlerisch großer, emotional wuchtiger Abend, der als Markstein in die Münchner Operngeschichte eingehen wird.

Ins Symbolische überführt – Wolfgang Rihms „Die Eroberung von Mexico“ am Staatstheater Mainz

06.03.23 (Andreas Hauff) -
Vor 504 Jahren brach der spanische Konquistador Eroberer Hernan Cortés von Kuba mit einer Flotten von 11 Schiffen und über 800 Mann Besatzung an die unbekannte mittelamerikanische Küste auf. Im Verlauf der Expedition wurden die Spanier vom aztekischen König Moctezuma II. in der Hauptstadt Tenochtitlán freundlich aufgenommen. Doch in den Folgemonaten wuchsen die Spannungen – auch innerhalb der aztekischen Bevölkerung. Es kam zu Kämpfen, zum Tod Moctezumas, zum Krieg der Azteken gegen die Spanier und deren einheimische Verbündete, zum Fall und zur Zerstörung von Tenochtitlán, zur Vernichtung des Aztekenreichs und zur Errichtung des Vizekönigreiches Neuspanien im Jahr 1535. Wolfgang Rihms 1992 in Hamburg uraufgeführte Oper „Die Eroberung von Mexico“ setzt diesen groben Rahmen voraus, hat aber mit den historischen Abläufen im einzelnen nichts zu tun. Am Staatstheater Mainz versteht und zelebriert man sie nun als eine Art szenische Meditation über unseren Begriff von „Eroberung“.

Partizipativ, postdramatisch-performativ – Die „Zauberflöte“ am Kasseler Staatstheater als Volkshochschulkurs zur Opernregie

03.03.23 (Johannes Mundry) -
Das Kasseler Staatstheater verheddert sich bei Mozarts „Zauberflöte“ in einem verworrenen Ideenknäuel. Das Publikum wird belehrt statt ernstgenommen.

Eleganz, Video, Schönheit: Ambroise Thomas’ „Hamlet“-Oper in Liège

02.03.23 (Roland H. Dippel) -
In Deutschland hat es Ambroise Thomas’ Grand opéra „Hamlet“ nach Shakespeare schwer. Das könnte sich in der Renaissance des Genres derzeit bald ändern. Das 1863 begonnene und 1868 als letzte Produktion in der Pariser Opéra Le Peletier herausgekommene Werk ist neben Charles Gounods „Roméo et Juliette“ die bedeutendste französische Shakespeare-Oper des mittleren 19. Jahrhunderts. Die Opéra Royal de Wallonie-Liège zeigte eine Ko-Produktion mit der Opéra Comique Paris, dem Peking Musikfestival und dem Kroatischen Nationaltheater Zagreb. In Liège triumphierte eine kongeniale, ideale Besetzung mit Jodie Devos, Lionel Lhote, Nicolas Testé und Béatrice Uria-Monzon in den Hauptpartien. Guillaume Tourniaire dirigierte mit stilkundiger Eleganz, Cyril Teste inszenierte mit strukturierender Sinnfälligkeit.
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