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Take This Hammer: Jazz-CD-Tipps von Joe Viera

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Die Kombination Trompete/Tenorsaxophon mit Klavier, Bass und Schlagzeug lässt sofort an Art Blakeys Jazz Messengers, das Max Roach-Clifford Brown Quintet, das Horace Silver Quintet und an das Miles Davis Quintet denken. Aber es gab auch andere bedeutende Gruppen mit dieser Besetzung, die zu Unrecht viel weniger Beachtung fanden.

The Harold Land-Carmell Jones Quintets: Complete Studio Recordings (2 CDs); LONEHILLJAll LHJ 10268

Die Kombination Trompete/Tenorsaxophon mit Klavier, Bass und Schlagzeug lässt sofort an Art Blakeys Jazz Messengers, das Max Roach-Clifford Brown Quintet, das Horace Silver Quintet und an das Miles Davis Quintet denken. Aber es gab auch andere bedeutende Gruppen mit dieser Besetzung, die zu Unrecht viel weniger Beachtung fanden. Harold Land (ts) und Carmell Jones (tp) haben zwischen 1961 und 1963 die vorliegenden Aufnahmen mit vier verschiedenen Rhythmusgruppen gemacht. Höhepunkt der ersten Besetzung ist Duke Ellingtons 3/4- Takt-Blues „I’m gonna go fishin“ mit einem überragenden Gary Peacock am Bass. Auch bei der zweiten Besetzung fällt ein 3/4-Takt-Stück besonders auf: „Hear Ye!“ von Red Mitchell (spielt auch selbst mit). Die dritte Besetzung (wie mit Gary Peacock) besticht besonders in Harold Lands „Suearl“, die vierte schließlich zeigt, wie der alte Work Song „Take this Hammer“ in ein paar Chorussen in ein kraftvolles Stück Hard Bop verwandelt werden kann. In allen 27 Titeln gibt es hervorragende Solos der beiden Bandleader, die in Phrasierung und Klang sehr gut miteinander harmonieren.

Slim Gaillard/Laughin in rhythm PROPERBOX 62 (4 CDs); rec. 1937-1952

Er war keiner der großen Jazzmusiker, aber ein sehr witziger - vielleicht der witzigste von allen. Slim Gaillard spielte Gitarre, Klavier, manchmal auch Vibraphon, und sang eigene Texte, die es in sich hatten: Black American English, angereichert mit vielen eigenen Worten – „Vont“ und „Oroony“ (auch „Oreeny") gehörten zu seinen Lieblingsvokabeln. Mit „Flat Foot Floogie“ hatte er 1938 sogar einen richtigen Hit; später folgten „Tutti Frutti" und „Gement Mixer“. Sein Duo-Partner Slam Stewart bestach auf vielen Aufnahmen durch gestrichene und eine Oktav höher mit gesummten Solos - ein besonderer Spaß. Überhaupt empfiehlt es sich als unfehlbares Hausmittel bei Problemen aller Art, Slim Gaillard zu hören. Wirkt immer! Ein paar spezielle Tipps: in „Puerto Vootie“ spricht er sehr schnell fließendes Spanisch (wenn man es nur verstehen könnte), „Serenade to a poodle“ beweist, dass man auch im beat bellen kann und im „Travelin“ Blues" ist der Meister so müde, dass man Sorge hat, er würde bald einschlafen. Aber immer swingt die Musik beachtlich und wir können manch schönes Solo entdecken.
 

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