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Alle Artikel kategorisiert unter »Konzert«
Begegnung und Austausch als Konzept
27.05.23 (Ralf-Thomas Lindner) -
Die Internationale A-cappella-Woche ist ein musikalischer Fixstern in Hannover und in der Region. Jährlich bringen die Veranstalter höchst qualitätvolle Gruppen auf die Bühnen und wissen auf Grund ihrer eigenen Aufbauarbeit über mehr als 20 Jahre, dass die Konzerte gut besucht sind und ein breites Publikum dieses Festival schätzt. In diesem Jahr standen skandinavische Ensembles im Fokus – aber natürlich auch Newcomer aus der Region. Manches freche und ursprüngliche musikalische Erlebnis konnten die Besucher erleben.
Beständige Kooperation
27.05.23 (Rainer Nonnenmann) -
Vom Stiftersaal des Wallraf-Richartz-Museums in Köln sieht man in die benachbarte Trümmerkirche St. Alban. Zu diesem Anblick hört man zarte Liegetöne und Instrumentalmixturen, die sich in Naomi Pinnocks „(were the ruins still there)“ zu leisen Schemen wie zu brüchigen Hinterlassenschaften einstiger Klangmonumente überlagern. Die Musik der 1979 geborenen britischen Komponistin erinnert an Werke von Morton Feldman, die wiederum der Farbfeldmalerei des abstrakten Expressionismus gleichen.
Lesung, Film, Gespräche und rund fünfzig Konzerte
27.05.23 (Rainer Nonnenmann) -
Unter dem Motto „Musik oder Nichts“ bot das Kölner Festival Acht Brücken dieses Jahr alles und nichts: eine beliebig wirkende Überfülle an Lesungen, Filmen, Gesprächen und rund fünfzig Konzerte mit Beethoven, Bruckner, Jazz, Techno, Pop, Electronica, Soft-Classic, Neo-Romantik und stattlichen 33 Uraufführungen. Immerhin zeigte das zehntägige Festival auch drei erkennbare Programmlinien: zentrale Klangkompositionen der 1960er bis 80er Jahre von Ligeti, Lachenmann und Grisey, ferner ein Rebecca Saunders gewidmetes Porträt, sowie einige Stücke mit und über „Nichts“ im Sinne von Reduktionen bis zum Verstummen.
Protest, Solidarität, Gesang
26.04.23 (Rainer Nonnenmann) -
Sanfte Bogenstriche auf dem persischen Hackbrett Santur gehen in Synthesizerklänge über. Alt und Neu amalgamieren sich. Und plötzlich mischen sich Menschenstimmen ins elektronische Schweben und Knistern, zuerst vage und verschwommen, dann immer klarer als Menschenmenge zu erkennen. Es sind Mädchen, Frauen und auch viele Männer, die seit einem halben Jahr im Iran zu hunderttausenden gegen tödliche Übergriffe und das antidemokratische Regime der Ajatollahs und Mullahs demonstrieren. Ausgelöst wurden die landesweit größten Proteste seit der islamischen Revolution 1979 durch den gewaltsamen Tod von Jina Amini, die im September 2022 wenige Tage vor ihrem 23. Geburtstag wegen eines angeblich falsch sitzenden Kopftuches von der Sittenpolizei verhaftet, dann vermutlich geschlagen und tödlich verletzt wurde.
Urbane Harmonie statt Subversion und Überraschung
26.04.23 (Roland H. Dippel) -
Das Gesamtpaket der MaerzMusik der Berliner Festspiele entstand für die Ausgabe vom 17. bis 26. März 2023 im ersten Leitungsjahr unter Leitung der zwischen Berlin und Kairo lebenden Musikjournalistin, elektronischen Musikerin und Kuratorin Kamila Metwaly. Als Gastkurator beteiligt war der Komponist und Dirigent Enno Poppe.
Welt, Weh- und Wohllaute
26.04.23 (Rainer Nonnenmann) -
Musik und Realität sind füreinander durchlässig und keine strikt geschiedenen Sphären. Das war schon bei Beethoven, Mahler und Nono so und ist es heute noch. Allerdings machen Schallisolation, Bestuhlung, Bühne, Werkzentriertheit, Aufführungspraxis, traditionelles Repertoire und Rezeptionsverhalten den Konzertsaal zu einem gegen die Außenwelt weithin abgeschirmten Ort. Doch Musik hat diese bürgerliche Kammer zugleich immer wieder geöffnet und transformiert, so auch bei den Wittener Tagen für neue Kammermusik. Seit 1990 unter künstlerischer Leitung von WDR-Redakteur Harry Vogt wanderte das Festival regelmäßig hinaus in Stadt, Natur, Parks und Industriehallen und ließ umgekehrt Welt und Alltag in Musik und Konzertsaal eindringen. Der letzte von Vogt programmlich verantwortete und bereits von seinem Nachfolger Patrick Hahn praktisch umgesetzte Jahrgang spielte zwar fast ausschließlich im Wittener Saalbau mit vielen langjährigen Dauergästen des Festivals, bot dafür aber umso mehr Stücke mit für Umwelteinflüsse permeablen Werkgrenzen.
Kontinentaldrift der Musik
29.03.23 (Hans-Jürgen Linke) -
Zwischen einem Ich und einem Wir gibt es reichlich Raum für Differenzen und Widersprüche. Das Kurzgedicht „me we“, das Muhammad Ali zugeschrieben wird (und das auch „me – whee!“ gelautet haben könnte) und für das der fragwürdige Anspruch erhoben wird, das kürzeste bis dato verfasste Gedicht überhaupt zu sein, ist vielfältig interpretierbar. Mit seiner semantischen Dehnbarkeit eignet es sich wunderbar zum Motto für ein Festival zeitgenössischer Musik, wo es die Aufmerksamkeit auf rituelle und soziale Qualitäten lenken kann.
Konzertprogramme nur vom Allerfeinsten
29.03.23 (Michael Zwenzner) -
Am ersten Märzwochenende fanden in Berlin im gediegenen Ambiente der 2012 gegründeten Barenboim-Said-Akademie zwei Konzerte statt, mit denen gleich mehrerlei geleistet wurde: das feierliche Begehen eines Jubiläums, die Präsentation einer Reihe teils ikonischer Kompositionen und eine beeindruckende Leistungsschau zweier Spitzen-Ensembles der Neuen Musik. Hinzu kam die programmatisch befeuerte Reflexion jüngerer Musikgeschichte, wie sie von der Ernst von Siemens Musikstiftung seit 1974 wesentlich mitgestaltet wurde und nicht zuletzt die Begegnung eines allerdings nicht sehr zahlreichen zahlenden Publikums mit einer illustren Schar geladener Gäste, darunter viele Komponist*innen, Interpret*innen und Multiplikator*innen des Kulturlebens.
Präsenz und Virtualität, Traum und Wirklichkeit
25.02.23 (Matthias R. Entreß) -
Ein paar Tage nach dem Ende von „Ultraschall Berlin“ gab es in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche ein Programm, das gut in das von den beiden öffentlich-rechtlichen Radiosendern Berlins organisierte Festival für neue Musik gepasst hätte. Das Minguet-Quartett spielte Roberto David Rusconis 7. Streichquartett „UMBRAE“. Aber der Rahmen war ein Benefizkonzert der IPPNW (Ärzte gegen den Atomkrieg) zugunsten einer großangelegten Recherche über alle jüdischen Holocaust-Opfer. Das tiefsinnige Stück voller ernster Schönheiten nicht nur der experimentellen Avantgarde, sondern auch mit Anklängen an die frühe Moderne, beunruhigte vernehmlich schon mit seiner 45-minütigen Dauer das unvorbereitete Publikum. Ist also der geschützte Raum eines ausschließlich der neuen Musik vorbehaltenen Festivals immer noch die einzige Zuflucht für abenteuerlustige und interessierte Hörer*innen?
Wenn die Partitur zum Playalong wird
24.02.23 (Andreas Kolb) -
Als erste der beiden größeren Musiktheater-Uraufführungen der diesjährigen Ausgabe des Neue-Musik-Festivals Eclat kam „Philoktet“ von Samir Odeh-Tamimi auf die Bühne. Im Rahmen eines Kompositionsauftrags des Eclat-Veranstalters Musik der Jahrhunderte (MdJ) hat sich der palästinensisch-israelische Komponist mit der mythologischen Figur des Philoktetes beschäftigt, der von Odysseus auf der Insel Lemnos ausgesetzt wurde.
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