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Alle Artikel kategorisiert unter »Oper«
Was ist Wahrheit?
26.04.23 (Joachim Lange) -
Bei dem Titel „Die letzte Verschwörung“ könnte man meinen, dass es heute schon konspirativer Energie bedarf, um dem Zeitgeist eine Operette abzuringen. Doch ganz so schlimm ist es nicht. Im erzgebirgischen Annaberg-Buchholz etwa fügte der komponierende Tenor Daniel Behle Anfang des Jahres mit „Hopfen und Malz“ dem überständigen Genre ziemlich überzeugend eine Novität hinzu.
Gegenderte Selbstabschaffungspioniere
29.03.23 (Roland H. Dippel) -
Das erste „Festival für brandneues Musiktheater“ wurde ein gewaltiger Spaß, allerdings aus anderer Perspektive, als sich das Rainer Simon, künstlerischer Leiter von „Schall&Rausch“, gedacht haben mag. Das Marketing der Komischen Oper Berlin hatte super getextet: Im Event-Segment hat „brandneu“ in etwa die Bedeutungskomponente wie „ofenfrisch“ für’s Backgewerbe. Die Anpreisung beinhaltet die Aufforderung zu brandeiligem Verzehr beziehungsweise Genuss, bevor es mit der Frischepracht beziehungsweise der Turboaktualität nur allzu schnell vorbei ist.
Blechbläser-Riffs und Schlagzeug-Kaskaden
29.03.23 (Stefan Drees) -
Um zwei Jahre hat sich, bedingt durch die Folgen der Corona-Pandemie, die ursprünglich für Frühjahr 2021 vorgesehene Uraufführung von Gordon Kampes Oper „Dogville“ am Aalto-Musiktheater in Essen verschoben. Am vergangenen Samstag erblickte das Stück endlich das Licht der Welt und entpuppte sich als musikalisch-szenischer Donnerschlag.
Alltagsklänge und fantasievolle Musik
27.10.22 (Stefan Drees) -
Die neue Spielzeit der Deutschen Oper Berlin steht ganz im Zeichen des italienischen Komponisten Giorgio Battistelli (*1953). Der für Juni 2023 angesetzten Uraufführung seiner neuen Oper „Il Teorema di Pasolini“ ging nun in den Räumlichkeiten des Hauses der Berliner Festspiele eine Präsentation des frühen Musiktheaters „Experimentum Mundi“ voraus.
Wenn die Flucht zur tödlichen Falle wird
27.10.22 (Georg Rudiger) -
Die einen sind aus ihrer Heimat Vietnam geflohen, weil sie sich in Großbritannien ein besseres Leben erhofften und dafür den Schleppern rund 15.000 Euro pro Person bezahlten – am Ende sind alle 39 Menschen tot. Erstickt in dem Container, in dem sie ins ersehnte Land geschmuggelt wurden. Die anderen werden nach und nach durch Künstliche Intelligenz beobachtet und gesteuert. Die versprochene goldene Zukunft wird zur Unfreiheit.
Vergessen, aber am Puls der Zeit
27.10.22 (Andreas Hauff) -
Leo Blech war über Jahrzehnte hinweg eine wichtige Figur des deutschen Musiklebens, insbesondere in Berlin. Das Theater seiner Heimatstadt Aachen hat den vergessenen deutsch-jüdischen Dirigenten und Komponisten nun mit der Wiederherstellung seiner Ehrenmitgliedschaft und der lohnenden Wiederentdeckung seiner Oper „Alpenkönig und Menschenfeind“ geehrt.
Verlorene Paradiese?
20.10.22 (Dirk Wieschollek) -
Der künstlerische Zugriff auf virulente Problemfelder der Gegenwart gehört, nach der eher „entzeitlichten“ Kunstauffassung der Ära Nike Wagner, seit Christian Holtzhauer zum Markenkern des Kunstfestes Weimar. Gegenwärtig heißen die Baustellen bekanntlich Klimawandel, Krieg, (Post)Pandemie und Demokratieverachtung, eine selten brisante Mischung, die der diesjährigen Festivalausgabe unter dem Motto „Sehnsucht nach Morgen“ ihren Stempel aufdrückte. Der Hoffnung auf das utopische Potential der Künste wurde also noch nicht entsagt. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger hat der jetzige Intendant Rolf C. Hemke dabei auch wieder verstärkt die Musik im Blick und bezieht bei allem internationalen Anspruch verstärkt auch die progressive Musikszene Thüringens mit ein. Das ist gut so!
Komponist meuchelt Kritiker
27.09.22 (Mathias Nofze) -
Mittendrin wird’s blutig, spaßeshalber, versteht sich. Der Komponist (Moritz Eggert) ist der ewigen Nörgeleien des Kritikers (Axel Brüggemann) überdrüssig. Wutentbrannt zerrt er ihn von der Bühne des Bonner Opernhauses und schleift ihn hinaus ins Treppenhaus. Die makabre Fortsetzung erlebt das Publikum drinnen im Saal als Video. Der Komponist trägt jetzt Metzgerschürze, greift mit lustvollem Blick zu einem riesigen Messer und meuchelt den Kritiker. Damit nicht genug. Dessen Gehirn, das immer wieder Forderungen nach gesellschaftlicher Relevanz und künstlerischer Qualität ausbrütet, ist schließlich das Problem. Eggert setzt das Messer an, holt mit satanischem Grinsen des Kritikers Denkorgan heraus und stopft eigene Skizzen in den entstandenen Leerraum. Nun kehrt wieder Leben in den Kritikerkörper, mit dem Unterschied, dass er nun Eggerts Musik mag.
Für den Feminismus, der „Wokeness“ zum Trotze
27.09.22 (Patrick Erb) -
Bayreuth 2022: Vom 7. bis 18. September wurde in der Festspielstadt unter der künstlerischen Leitung von Max Emanuel Cencic das seit 2020 bestehende zweite Standbein ausgerichtet: das Bayreuth Baroque Opera Festival. Aus dem Erfolg der beiden vorangegangenen Jahre schöpfend, bot auch die dritte Ausgabe des Festivals ein reichhaltiges Programm auf. Den Höhepunkt bildete dabei die Aufführung des seit 1740 verstummten Dramma per musica „Alessandro nell’Indie“ des neapolitanischen Komponisten Leonardo Vinci.
Von Gef lüchteten, Demagogen und Dissidenten
30.05.22 (Juan Martin Koch) -
„Kultur ist unsere Fähigkeit, zwischen trauriger Erfahrung / und unguter Vorahnung zu balancieren.“ Es sind Passagen wie diese, die zeigen, dass Serhij Zhadans Libretto zu Bernhard Ganders Biennale-Eröffnungsstück „Lieder von Vertreibung und Nimmerwiederkehr“ mehr ist als ein Textvehikel für selbstbezogenes Musiktheater.
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