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Alle Artikel kategorisiert unter »Portrait«

Die hohe Kunst der Moderne jenseits des Spektakulären

01.09.00 (Marcus Erb-Szymanski) -

Schließlich geschah es in Leipzig, dass aus dem von Herbert Kegel in Sachen Moderne geschulten Rundfunksinfonieorchester die Gruppe Neue Musik Hanns Eisler hervorging. Dieses Ensemble etablierte in den 80ern die Konzertreihe des Gewandhauses „Das Neue Werk“, die von Gründungsmitglied Friedrich Schenker konzeptionell betreut wurde. Wesentlichen Einfluss nahmen Mitglieder der Eisler-Gruppe auf den 1960 in Halle geborenen künstlerischen Leiter des Ensembles Avantgarde, Steffen Schleiermacher.

Außenseiter am Hofe der Klassiker

01.07.00 (Andreas Kolb) -

Uri Caine ist nicht der Erste, der sich als Jazzmusiker kompetent mit klassischem Material auseinander setzt. Man denke an Gil Evans und das „Concierto de Aranjuez“ oder das Vienna Art Orchestra und seine Satie-Bearbeitungen. Doch während diese sich an den Rändern der Classical Music bewegen, interessierte sich Caine für deren zentrale Figuren: „Ich weiß nicht, ob ich der erste Jazzmusiker bin, der Gustav Mahler entdeckte. Jazzmusiker verwenden eine Menge Zeit darauf, Standards zu lernen, um dann darüber zu improvisieren. Warum nicht über andere Formen improvisieren. Man spielt heute viel über Formen aus der Musik des Balkans und benutzt das als Vehikel. Wenn ich Mahler spiele, dann benutze ich ihn als Vehikel.“

„Mit Hoffen und Harren schafft man keine Tathen“

Als Komponist trat Hans Sommer mit Liedern und besonders mit seinen Opern hervor. Da sich aber keine Oper Sommers längere Zeit im Repertoire behaupten konnte, übersah man leicht die Qualität seiner Werke und seinen Beitrag zur Weiterentwicklung der Oper nach Wagner. Die zu Lebzeiten viel gesungenen Lieder verschwanden aus dem Repertoire der Sänger durch die Zeitgebundenheit der ausgewählten Gedichte; die gewichtigen Beiträge im Bereich des Kunstlieds schrieb Hans Sommer zu einer Zeit, als sein Stern bereits im Sinken begriffen war und er keine Protagonisten mehr hatte. Dadurch, dass er seine Opern und Teile seines Liedschaffens im Selbstverlag veröffentlichte und der Verlag Litolff, der mindestens die Hälfte der insgesamt rund 300 Lieder Hans Sommers verlegt hatte, 1940 aufgelöst wurde, stand nicht einmal ein Verlag hinter einer möglichen Wiederbelebung von Werken Hans Sommers.

Durchkomponieren mit Widersprüchen

01.06.00 (Michael Bastian) -
Sehen Sie sich selbst als Repräsentant einer Bewegung, die die starke Unterscheidung Wissenschaft/Kunst, wie sie in der Moderne in der Disziplin der Ästhetik gilt, immer stärker aufweicht?

In Harmonie mit Tradition und Fortschritt

Den Spannungsbogen vom Barock bis zur zeitgenössischen Musik zu halten, sich jeglicher Spezialisierung zu widersetzen, ist beim Münchener Kammerorchester Programm. Dahinter steht die Überzeugung Christoph Poppens, dass Musik unterschiedlicher Zeiten und Stile sich gegenseitig ergänzt, dass man Bartok besser verstehe, wenn man auch Bach gut spielen kann und umgekehrt, oder, dass man Beethoven besser spiele, wenn man Rihm kennt. Auch das Publikum nehme Musik leichter auf, „höre anders“, erkenne ein Gesamtbild, wenn diese Konfrontation von Neuem mit Vertrautem zum Prinzip wird. In dieser Saison beispielsweise steht Bach im Mittelpunkt der Programme; Bach kombiniert mit Schnittke, Pärt, Eliasson oder Nordgren. Die Spielzeit 2000/2001 hat drei Schwerpunkte: So wird Beethoven französischen Komponisten nach 1900 wie Debussy, Ravel oder Martin sowie zeitgenössischen Werken, auch asiatischer Tonkünstler, gegenübergestellt.

Das Unberechenbare regt die Fantasie an

01.04.00 (Georg Beck) -

Die Motive für seine fotografischen Arbeiten findet er auf Konzertreisen und Streifzügen in Berlin. Manche haben die Tendenz, wiederzukehren. Grabsteine zum Beispiel. Die mittelalterlich-jüdischen wie sie zahlreich in die Spandauer Zitadelle eingemauert waren oder die vom jüdischen Friedhof Berlin-Weißensee. Jeffrey Burns schaut darauf mit den Augen eines Fotografen, der die Zeichen dokumentiert und zugleich die Distanz zwischen sich und dem Geschehen hinter diesen Zeichen aufheben will. Das Resultat dieser Anverwandlung ist eine sachlich-atmosphärische Schwarz-Weiß-Fotografie. Intensive Dunkelkammerarbeit hat die Konturen aufgebrochen, die Motive aus ihren konventionellen Schwerpunkten und Kraftlinien herausgelöst.

Betrachtungen eines Messiaen-Interpreten

01.03.00 (Andreas Kolb) -

Über Messiaen sagt Aimard: „Unter den Komponisten seiner Zeit war Messiaen ziemlich isoliert mit seiner religiös motivierten Art von Inspiration. Diese Unabhängigkeit hat auch viel zu tun mit der Unabhängigkeit seiner musikalischen Sprache. Das Paradoxe dabei ist: Er arbeitete sehr viel mit Farben, als andere sich um Sinusklänge bemühten, er beschäftigte sich Ende der 50er-Jahre mit Vogelgesängen, als andere abstrakt komponiert haben. Messiaen ist ein sehr schönes Beispiel von großer, völliger Unabhängigkeit. Ein gutes Beispiel für einen wirklich schöpferischen Geist.“

Nur der Mittelweg führt nicht nach Berlin

Auf dem Weg ist das Ensemble schon seit über zwölf Jahren, das künstlerische Profil ist themenspezifisch, die Arbeit projektbezogen. Die Ziele sind hoch gesteckt: ein internationales Renommee als „das“ Berliner Kammerorchester möchte es haben. Oriol als „Ensemble in Residence“ bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, in diesem Jahr beim Schleswig-Holstein Musik Festival, Gastspiele in Südamerika oder eine Tournee durch Südasien im Auftrag des Goethe-Instituts sind da ein Anfang.

Die richtige Mischung der Temperamente

01.12.99 (Eva Katharina Klein) -

„Eine richtiggehende Feuertaufe“, so urteilt der Geiger Peter Clemente über den Wettbewerb – seither bekunden Veranstalter und Festivals, nicht nur innerhalb Deutschlands, reges Interesse. Nach einer fünfwöchigen USA-Tournee im Frühjahr 1999, wo das Trio in den großen Musikzentren vor ausverkauften Sälen spielte (ihr Carnegie-Debut haben die Clementes bereits 1997 absolviert), steht im nächsten Jahr Japan auf dem Programm, außerdem Australien und noch einmal die USA.

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