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Musikalischer Nachwuchs überzeugte

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Zum 44. Bundeswettbewerb ”Jugend musiziert“ Ende Mai in Erlangen
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Mit dem Abschlusskonzert in Erlangen ging der 44. Bundeswettbewerb “Jugend musiziert“ am 30. Mai 2007 zu Ende. Mehr als 1.100 Wertungsspiele, verteilt auf sieben Wettbewerbstage, vor 25 Jurygremien hatten einmal mehr das hohe Niveau des musikalischen Nachwuchses in Deutschland deutlich gemacht. Am Ende standen 207 erste, 284 zweite und 310 dritte Preise und dies vor dem Hintergrund neuer Bewertungsmaßstäbe.

Sieben Tage lang war das mittelfränkische Städtedreieck Erlangen, Fürth und Nürnberg musikalischer Mittelpunkt Deutschlands: rund 2.100 der besten Nachwuchsmusikerinnen und -musiker waren zur Teilnahme am 44. Bundeswettbewerb ”Jugend musiziert“ angereist. Damit war auch für das Jahr 2007 eine Rekordbeteiligung auf Bundesebene zu verzeichnen, insbesondere in den die Kammermusik-Kategorien. Sie spiegeln das unvermindert hohe Interesse der Nachwuchsmusikerinnen und -musiker wider: So fanden beispielsweise allein in der Klavier-Kammermusik 77 Wertungsspiele mit insgesamt 247 daran beteiligten Musikern statt.

Neue Bewertungsmaßstäbe

Der hohen Teilnehmerzahl im 44. Bundeswettbewerb ”Jugend musiziert“ stand ein deutlicher Rückgang der Bundespreise gegenüber. Die Ursache lag in den eingangs erwähnten neuen Bewertungsmaßstäben, die im Wettbewerbsjahr 2007 erstmalig galten. ”Jugend musiziert“ reagiert mit der veränderten Preisgestaltung, die die Punktierung nach unten auf 10 Punkte begrenzt, Abstufungen von jeweils zwei Punkten für den 1., 2. und 3. Preis vorsieht und unterhalb von 20 Punkten Prädikate vergibt, nicht zuletzt auf das ständig steigende Qualitätsniveau in allen Bereichen des Musiklebens und simuliert nun ein wenig mehr den Ernstfall im späteren Berufsleben.

Ungebrochenes Interesse an Neuer Musik

Erfreulich ist das weiterhin ungebrochene Interesse aller beteiligten Musiker an Neuer Musik. Die Programme der Preisträgerkonzerte sprechen für eine intensive Beschäftigung der jugendlichen Musiker und der Anteil zeitgenössischer Musik ist in allen Konzerten hoch. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung wird es künftig keine Verpflichtung auf zeitgenössische Musik in den Wertungsprogrammen mehr geben, sie ist nach mehr als 30 Jahren aufgehoben.

Hervorgehoben werden muss ebenfalls die überwältigende Zahl von Pianisten im Bundeswettbewerb, die ihr Interesse vom solistischen Klavierspiel hin zur Kammermusik verlagert haben. Der 44. Bundeswettbewerb ”Jugend musiziert“ verzeichnete über 400 mitwirkende jugendliche Pianisten und dies, obwohl in diesem Jahr keine Solowertung „Klavier“ angeboten worden war. Der Vorsitzende von ”Jugend musiziert“, Prof. Reinhart von Gutzeit äußerte in diesem Zusammenhang den Wunsch, dass in der Folge auch die Musikhochschulen auf das neu erwachte Interesse der Pianisten reagierten und entsprechende Angebote bereit hielten.

Anreize für die Kategorie „Mallets”

Mit dem Ende des 44. Bundeswettbewerbs kann auch die Einführung der Kategorie „Mallets” (Vibraphon, Marimbaphon, Xylophon) als gelungen gelten: auf Anhieb hatten sich 25 Teilnehmer für diese Kategorie bis zur Teilnahme im Finale qualifiziert. Der Sonderpreis der Stadt- und Kreissparkasse Erlangen für eine herausragende Leistung in der Kategorie „Mallets” ergänzte das bisherige Engagement der Stadt Erlangen, die Heimatstadt des Wettbewerbs ”Jugend musiziert“ und Stifterin des wichtigsten Preises für Neue Musik.

Hochdotierte Sonderpreise

Der Bundeswettbewerb ”Jugend musiziert“, seine Beurteilungskriterien und der hohe künstlerische Maßstab, der an die Nachwuchsmusikerinnen und -musiker gelegt wird, ist für viele Unternehmen, Stiftungen und Organisationen seit Jahrzehnten der Anlass, Sonderpreise zu vergeben. Dies geschieht traditionell in enger Zusammenarbeit und auf Vorschlag der ”Jugend musiziert“-Jurygremien. So erhielten, um nur die höchstdotierten Preise zu nennen, den mit 5.000 Euro dotierten Sonderpreis für Familienensembles der Sparkassen-Finanzgruppe das Gitarren-Quartett Catharina und Fabian Starken, Johanna und Janek Nagel aus Bielefeld. Den Eduard-Söring-Preis, ein Jahresstipendium in Höhe von 6.000 Euro der Deutschen Stiftung Musikleben erhielt Albrecht Menzel aus Radeberg, 1. Bundespreisträger in der Kategorie „Violine solo, Altersgruppe IV“. Rund 200 weitere Musikerinnen und Musiker wurden mit Sonderpreisen bedacht. Zunächst müssen die Stiftungsräte und Aufsichtsgremien diesen Ernennungen zustimmen, Ende Juni erscheint dann die vollständige Liste aller Sonderpreise im Internet unter www.jugend-musiziert.org

Interkultureller Dialog– internationale Begegnungen

Mit seinem vielfältigen Rahmenprogramm sorgt ”Jugend musiziert“ während der Wettbewerbstage dafür, dass es unter den Jugendlichen zu intensivem Austausch untereinander kommt. Oft verabreden sich Musikerinnen und Musiker eines Wettbewerbsjahres zur Teilnahme in einer der Instrumental- oder Vokalkategorien des kommenden Wettbewerbs. Besonders gilt dies für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Deutschen Schulen im Ausland. In ihren Wertungsprogrammen setzten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Deutschen Auslandsschulen nicht nur mit der Fülle europäischer Kunstmusik auseinander, ihre Programme enthielten immer auch Musik ihres Herkunftslandes, eine Bereicherung für das Publikum in den Wertungsspielen.

Prominenter Besuch in den Konzerten

Neben eindrucksvollen Musikbeiträgen der rund 110 Mitwirkenden in den fünf Preisträgerkonzerten konnte die Wettbewerbsleitung auch prominente Besucher begrüßen. Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Hermann Kues, überreichte, stellvertretend für alle Bundespreisträgerinnen und -preisträger des Jahres 2007 den Mitwirkenden im Abschlusskonzert Urkunden und Kunstdrucke.

Besonders freute sich ”Jugend musiziert“ über den Besuch des Bayerischen Staatsministers für Wissenschaft, Forschung und Kunst Dr. Thomas Goppel, der im Abschlusskonzert einen Sonderpreis für ein Harfen-Ensemble überreichte.

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