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Die neue musikzeitung hat ihre interaktiven Tätigkeiten ausgeweitet. Mit dem Kulturinformationszentrum stellen wir die engagierte Diskussion in das Zentrum der Aktivitäten im Netz. An dieser Stelle können Fragen gestellt, Informationen verbreitet und die Arbeiten anderer kultureller Initiativen zur Darstellung gebracht werden.

Die neue musikzeitung hat ihre interaktiven Tätigkeiten ausgeweitet. Mit dem Kulturinformationszentrum stellen wir die engagierte Diskussion in das Zentrum der Aktivitäten im Netz. An dieser Stelle können Fragen gestellt, Informationen verbreitet und die Arbeiten anderer kultureller Initiativen zur Darstellung gebracht werden. * John Lee Hooker tot * P. Rupert Fischer * Kulturgroschen 2001 * Hans-Peter Reinecke 75 * Hilfe! Hilfe! Er ist unsterblich Der Komponist Gian Carlo Menotti wird neunzig * Hindemith-Preis für Adès John Lee Hooker tot Seit 1949 gehörte er zu den Größen der damals noch so genannten „race music“, John Lee Hooker, geboren am 22. August 1917 in Clarksdale, Mississippi. Mit „Boogie Chillen“ und „I’m In The Mood“ eroberte er Anfang der Fifties die „Rhythm’n’Blues“-Charts. Schon damals schuf er eine neue Form des Blues, „geprägt von seinem guttural-monotonen, eher erzählenden Gesangsstil und einer perkussiv-rhythmischen Gitarrentechnik“ (Rockmusik-Lexikon). Und monoton waren wahrlich seinen größten Hits für „Vee Jay Records“ wie „Dimples“ oder „Boom Boom“. Das Bum-Bum-Pochen vernahm man in den Sixties auch in England, und keiner konnte sich damals der Hooker-Hookline entziehen, von den Animals bis zu Alexis Korners „CCS“. Auf dem Kontinent nahm man ihn 1962 zum ers- ten Mal so richtig wahr, auf dem 1. „American Folk Blues Festival“. Zusammen mit Canned Heat nahm er 1970 sein bis dahin erfolgreichstes Album auf, „Hooker ‘N Heat“. Nach einem kurzen Gastspiel in dem Kultfilm „The Blues Brothers“ verschwand er fast ein Jahrzehnt lang von der Bildfläche. Bis er Ende der 80er-Jahre als „The Healer“ wieder auftauchte. Kurze Zeit später spielte er zusammen mit Miles Davis und Taj Mahal das Soundtrack-Album zu Dennis Hoppers „The Hot Spot“ ein. Ein Klassiker des Genres, „abstrakter Blues“ vom Feinsten. Nun regnete es für „The Hook“ Grammys. Mit der LP „Mr. Lucky“ gelang ihm 1991 sein größter Hit in Europa. John Lee Hooker starb am 21. Juni in San Francisco. vr P. Rupert Fischer Völlig überraschend starb am 18. Juni im Alter von 62 Jahren P. Rupert Fischer OSB, der Mitherausgeber der „Beiträge zur Gregorianik“ (ConBrio). Rupert Fischer studierte von 1959 bis 1965 an der Päpstlichen Hochschule der Benediktiner San Anselmo in Rom Theologie und Philosophie, wo er mit P. Eugène Cardine OSB zusammentraf, der Gregorianischen Choral auch in San Anselmo unterrichtete. Dieses Zusammentreffen hat das Leben von Rupert Fischer zutiefst geprägt. Mit Cardine verband ihn nicht nur ein Lehrer-Schüler-Verhältnis, sondern eine lebenslange Freundschaft. Als Fachmann auf dem Gebiet der gregorianischen Paläographie hat er nicht nur die Arbeit des Restitutionskreises von Beginn bis in die Gegenwart maßgeblich geprägt und beeinflusst. Kulturgroschen 2001 Der Deutsche Kulturrat verleiht den Kulturgroschen des Deutschen Kulturrates 2001 an Karl Ganser. Der Kulturgroschen des Deutschen Kulturrates wird für besondere Verdienste in der Kunstförderung und Kulturpolitik jährlich verliehen. Der Deutsche Kulturrat würdigt mit der Vergabe des Kulturgroschens 2001 die Verdienste von Karl Ganser in Baukultur und Stadtentwicklung. Herausragende Verdienste hat Karl Ganser in seiner Tätigkeit als Leiter der Internationalen Bauaustellung Emscher Park erworben. Dieses Vorhaben vereinigt beispielhaft Baukultur, Stadtentwicklung, Ökologie, Wirtschaft und sozialen Wandel. Die Verleihung des Kulturgroschens findet am 26. September 2001 in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften statt. Hans-Peter Reinecke 75 Wenn wissenschaftliche und angewandte Interdisziplinarität einen Namen trüge, dann hieße dieses begriffliche Monster ganz einfach Hans-Peter Reinecke. Mit seiner Habilitationsschrift, „Experimentelle Beiträge zur Psychologie des musikalischen Hörens“ (1961), bildet sich einer seiner wichtigsten künftigen Forschungs- und Lehrbereiche heraus; ab 1967 ist der am 27. Juni 1926 in Ostpreußen geborene Berliner Professor für Musikwissenschaft in Hamburg, später zeitweilig auch an der (West-)Berliner Hochschule für Musik. 1965 ist er Mitglied im Gründungsvorstand des Arbeitskreises Musikpädagogische Forschung (AMPF), von 1969 bis 1976 gehört er dem Präsidium des Deutschen Musikrates an und bringt die „Strukturanalyse des Deutschen Musiklebens“ auf den Weg. 1969 ist er initiativ an der Entwicklung experimenteller musikpsychologischer Untersuchungen an schizophrenen Patienten und an der Gründung der Deutschen Gesellschaft für Musiktherapie (DGMP) beteiligt. Zu Reineckes täglich zu besichtigenden Verdiensten zählt zwischen 1979 und 1984 die Leitung des Neubaus des Staatlichen Instituts für Musikforschung (SIM) der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. In der Wendezeit engagiert er sich mit der Beratung des Runden Tisches der DDR sowie mit der Organisation der ersten Potsdamer Konferenz über kulturpolitische Probleme. Seit 1994 leitet er das Musikwissenschaftliche Institut und das Institut für Musikpädagogik der Universität Halle-Wittenberg. mj Hilfe! Hilfe! Er ist unsterblich Der Komponist Gian Carlo Menotti wird neunzig Er ist im wahrsten Sinn des Wortes das, was bei anderen meist nur gedankenlos dahingeplappert wird: Ein Weltbürger. In Italien geboren, das Elternhaus wohlhabend, die Mutter musikalisch. Mit elf Jahren hatte er schon zwei Opern komponiert. Nach dem Tod des Vaters siedelte er mit der Mutter nach Amerika über. Toscanini empfahl den Studenten einer hochkarätigen Musikhochschule: das Curtis Institute of Music, an dem er später dann auch lehrte. In dieser Zeit entstand seine erste abendfüllende Oper, „Amelia geht zum Ball“, der dann in schöner Regelmäßigkeit ein Dutzend weiterer Bühnenwerke folgte. Die Rede ist von Gian Carlo Menotti, der am 7. Juli 2001 seinen neunzigs-ten Geburtstag feiert. Wo? Selbstverständlich im italienischen Spoleto, bei „seinem“ 1958 gegründeten „Festival dei due Mondi“. Das Festival zweier Welten hat im Laufe der Jahre noch Ableger erhalten, in Amerika in Charleston sowie im australischen Melbourne. In Schottland erwarb er für sein Alter auch noch einen Landsitz: Auch in Gian Carlo Menottis (Musik)-Reich geht die Sonne nie unter. Dass ihn die seriellen Avantgardisten von Anfang an missachteten, hat ihn nicht gerührt. Er konnte sie auch nicht recht leiden. Bekannt wurde sein Ausspruch, er wolle mit seinem Schaffen „Öl in den Essig der neuen Musik gießen“. Menottis Werke, seine Opern vor allem, scheuen nicht das Populäre. Effektvolle Libretti, die er sich immer selbst schrieb, bewirken Anteilnahme des Publikums, süffige Melodik, die nach Puccini und Lehár schmachtet, gefällt dem normalen Opernfreund. Man sollte das heute nicht mehr so kritisch bewerten oder sogar verachten. Auch die Bemühungen um eine volkstümlichere Opern-Musik-Sprache sind legitim. Und mit „The Consul“, 1950 in New York uraufgeführt und auch in Deutschland viel gespielt, gelang Menotti ein packendes, ergreifendes Werk, das nach den Jahren terroristischer Menschenverfolgung genau und schmerzhaft den Nerv der Zeitgenossen traf. Bei der Wiederbegegnung mit dem „Konsul“ vor einigen Jahren war man überrascht, wie nah das Schicksal der Figuren uns noch steht. Menotti kann auch wunderbar heiter und amüsant sein. Vor zwei Spielzeiten kam er nach Gießen, um einer Aufführung seiner Kinderoper „Hilfe! Hilfe! Die Globolinks“ beizuwohnen. Was heißt beiwohnen? Menotti mischte sich aktiv in das Premierengeschehen ein, beschäftigte sich herzlich und intensiv mit den Kindern und Jugendlichen, die in großer Zahl die Vorstellung besuchten. Bei dieser Gelegenheit entstand auch unser Foto: Der Kompopnist mit einer großen Palette, die mit Autogrammen und Bildern bemalt wurde. Das Theater als lebendiger Treffpunkt, leider nur für einen Abend. Übrigens: „Help! Help! The Globolinks“ erwies sich in Gießen als ein putzmunteres, witziges, intelligentes Musik-Theater-Stück für Groß und Klein. Man sollte es öfter aufführen. Auch den „Konsul“ und die „Amelia“. Die Werke hätten es verdient. Gerhard Rohde Hindemith-Preis für Adès Den mit 20.000 Mark dotierten Hindemith-Preis beim Schleswig-Holstein Musik Festival erhält in diesem Jahr Thomas Adès. Der 1971 geborene britische Komponist wird in England schon als neuer Benjamin Britten gefeiert und vertritt einen Stil, in dem avantgardistische und traditionelle Elemente in Verbindung zueinander gesetzt werden. Seine Kammeroper „Powder Her Face“ wurde kürzlich in Hamburg erfolgreich präsentiert. Unser Bild zeigt Adès in einer Probensituation: trotz Telefon das Orchester konzentriert im Blick.

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