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Berlin: Chamäleon-Varieté gerettet - Ein Jahr Vorausplanung +++ Magdeburg: Musical-Akademie kann fertig gebaut werden


Berlin: Chamäleon-Varieté gerettet - Ein Jahr Vorausplanung
Berlin (ddp-bln). Das Chamäleon-Varieté ist gerettet. Der am 13. Juni gestellte Insolvenzantrag konnte inzwischen zurückgenommen werden, wie Hacki Ginda, Mitbegründer und Gesellschafter des nicht subventionierten Theaters, am Donnerstag sagte. Möglich wurde dies durch Hilfe aus dem In- und Ausland. Künstler, Veranstalter und Varité-Enthusiasten hatten insgesamt mehr als 200 000 Euro als Kommanditisten oder stille Gesellschafter in die GmbH eingebracht. Am 1. Oktober soll nun Premiere einer Neuproduktion sein.
Das finanzielle Tief war auf den ersten Hitzeeinbruch und damit das Ausbleiben von Publikum zurückzuführen. Nach Bekanntwerden der Insolvenz hatte sich die Zahl der Besucher wieder erhöht. Keine Vorstellung fiel aus. Das finanzielle Problem wurde dadurch erschwert, dass das Varieté noch Schuldenlasten vor sich herschob. Diese rühren aus einem langfristigen Mietvertrag her, der für eine zweite, vom Publikum nicht angenommene Spielstätte im Wedding abgeschlossen worden war.
Das Chamäleon hat nun bereits für ein Jahr vorausgeplant. Das Programm heißt «Vivace - vom Leichtsinn der Schwerkraft» unter anderem mit Jongleur Andreas Wessels. Zurzeit läuft «Perpetuum Varieté», auch unter der Mitwirkung von Hacki Ginda als Clown. Zu den weiteren Vorhaben gehört eine «Nacht der Komödianten». Gerade heraus gekommen ist ein kleiner Chamäleon-Bildband von Veronika Giesler, erhältlich in der artificium-Buchhandlung in den Hackeschen Höfen.

Magdeburg: Musical-Akademie kann fertig gebaut werden
Die geplante Musical-Akademie in Magdeburg kann nun doch fertiggebaut werden. Die Landesregierung hat dafür 600.000 Euro bewilligt. Wie das Bauministerium MDR 1 Radio Sachsen-Anhalt mitteilte, wurde der Betrag jetzt freigegeben. Damit solle verhindert werden, dass das bereits zu 90 Prozent sanierte Gebäude eine Bauruine wird.
Das Geld soll vor allem für so genannte Sicherungsmaßnahmen, insbesondere am Dach, verwendet werden.
Ob in dem früheren Reichsbahnbau aber tatsächlich eine Musical-Akademie entsteht, ist nach wie vor offen. Bauminister Daehre hatte bereits im Vorfeld gesagt, es gehe darum, die Sanierung abzuschließen, egal was einmal darin passiert.
Ursprünglich sollte am Elbeufer ein Musical-Theater mit 1700 Plätzen und eine Akademie für darstellende Künste entstehen. Seit Bekanntwerden der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gegen die Betreibergesellschaft Pantheum AG liegen die Pläne aber auf Eis. Hinzukamen massive Finanzprobleme des Unternehmens. Das Wirtschaftsministerium hatte daraufhin alle Zahlungen gestoppt.
Seit Ende Juni befindet sich die Pantheum AG im Insolvenzverfahren. Von dessen Ausgang hängt auch ab, ob die geflossenen Fördermittel zurückgezahlt werden müssen. In das Projekt sind bisher insgesamt rund 10 Millionen Euro geflossen.