Hauptrubrik
Banner Full-Size

21.5.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

Publikationsdatum
Body

Mainz: Künstlerverband hofft auf mehr Breitenpublikum in Rheingoldhalle Bremen: Dürers «Johannes der Täufer» - Beutekunstwerk zurück +++ Binz: Fälschermuseum zeigt Gogh-Kopien aus Greifswald +++ Kleve: Spiegel der Gegenwartskunst - Sammlung Plum zu sehen +++ Plauen: Galerie zeigt Zeichnungen von Erich Ohser

Mainz: Künstlerverband hofft auf mehr Breitenpublikum in Rheingoldhalle
Mainz (ddp-swe). Der Berufsverband Bildende Künstler (BBK) hofft auf eine Resonanzsteigerung bei der Kunstmesse «Kunst direkt». Die Rheingoldhalle als neuer Veranstaltungsort biete mit ihrer zentralen Lage die Chance, wieder mehr Laufpublikum anzuziehen, sagte BBK-Vorsitzender Detlof von Borries im Interview der Nachrichtenagentur ddp. Die Kunstmesse des Landes Rheinland-Pfalz wurde 1993 auf Initiative der damaligen Kulturministerin Rose Götte (SPD) ins Leben gerufen. 2002 war die Messse von Pirmasens in die Mainzer Phoenixhalle umgezogen und hatte dort über 8000 Besucher angelockt.
In diesem Jahr präsentiert sich die 6. Messe vom 20. bis zum 23. Mai unter dem neuen Namen «Kunst direkt» in der Mainzer Rheingoldhalle. Rund 170 Künstler, darunter auch Teilnehmer aus den Mainzer Partnerländern Burgund, Oppeln und Ruanda, präsentieren sich und ihre Kunst den Besuchern. Das Konzept der einzelnen «Kojen» für die Künstler sei aber beibehalten worden, sagte von Borries weiter.
Ziel dabei sei, Begegnungen und Gespräche zwischen Künstlern und Besuchern zu ermöglichen. Dabei passiere «so viel auf Augenhöhe», dass der Raum selbst «gar keine so große Rolle spielt», betonte von Borries. Die Besuchererwartung für dieses Jahr bezifferte der Verbandsvertreter vorsichtig auf 5000 Besucher für die vier Tage.
Mit «mehr Event» könne zwar noch ein breiteres Publikum angesprochen werden, das sonst nicht in Ausstellungen gehe, räumte von Borries ein. Wenn sich die Besuchermassen aber «nur noch durchschieben», wäre das für das Konzept der Messe als Treffpunkt mit den Künstlern «kontraproduktiv», fügte er hinzu. Immerhin sei die «Kunst direkt» bereits jetzt die größte und bedeutendste Künstlermesse ihrer Art in Deutschland.
http://www.kunst-direkt.rlp.de

Bremen: Dürers «Johannes der Täufer» - Beutekunstwerk zurück
Bremen (ddp-nrd). 59 Jahre nach Kriegsende kehrt das Gemälde «Johannes der Täufer» von Albrecht Dürer nach Bremen zurück. Das um 1503 entstandene Kunstwerk war bei Kriegsende im Mai 1945 verloren gegangen und erst im Sommer 2003 im Depot des Kadriorg Kunstmuseums im estländischen Tallinn wieder aufgetaucht, wie die Kunsthalle Bremen mitteilte. Am Montagabend präsentiert Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) das zurückgekehrte Beutekunstwerk der Öffentlichkeit. Das Bild ist vom 25. Mai bis 4. Juli in der Ausstellung «Albrecht Dürer: Der heilige Johannes aus Tallinn zurück - Der heilige Onuphrius und andere Eremiten» zu sehen.
Die beiden Bildertafeln mit Johannes als Täufer und als Eremit fanden erstmals 1616 Erwähnung im Nachlassinventar eines Nürnberger Kaufmanns. Über einige gut dokumentierte Auktionen und Verkäufe gelangten die Bilder in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts an den Bremer Sammler Hieronymus Klugkist, einen Mitbegründer des Bremer Kunstvereins. 1851 vermachte Klugkist seine reichhaltige Dürer-Sammlung dem Kunstverein, darunter auch die beiden Johannes-Darstellungen.
Im Mai 1945, kurz nach Kriegsende, wurden die beiden Tafeln am Auslagerungsort Schloss Karnzow in der Mark Brandenburg getrennt. Während die Darstellung «Der heilige Onuphrius» nach Bremen zurückkehrte, blieb «Johannes der Täufer» verschollen.
Eine holländische Forschergruppe fand das Bild schließlich in Tallinn. Dort hatte es unerkannt fast zehn Jahre lang im Kadriorg Kunstmuseum gelagert, nachdem es durch die estnischen Zollbehörden bechlagnahmt worden war. Eine russische Privatperson wollte das Bild illegal außer Landes bringen.
In langwierigen Verhandlungen ist es der Bremer Kunsthalle inzwischen gelungen, zahlreiche bei Kriegsende geraubte Kunstgegenstände zurückzuerlangen. So wurde unter anderem Dürers Aquarell «Felsenschloss» von 1494 in die Hansestadt zurückgeführt.

Binz: Fälschermuseum zeigt Gogh-Kopien aus Greifswald
Binz (ddp-nrd). Das vor sechs Jahren eröffnete Fälschermuseum in Binz auf Rügen präsentiert gegenwärtig meisterhafte Kopien von Gemälden des holländischen Malers Vincent van Gogh (1853-1890).
Die 24 täuschend ähnlichen Arbeiten, darunter Kopien der berühmten «Sonnenblumen» und des «Nachtcafes», stammen aus dem Atelier des Greifswalder Künstlers Edgar Unnasch, wie die Galerie Jahreszeiten am Freitag mitteilte. Die Bilder können zu Preisen zwischen 200 und 750 Euro erworben werden. Präsentiert werden außerdem Werke von Edgar Mugalla, der als «König der Kunstfälscher» gilt, Meister wie Rembrandt, Auste Renoir und Pablo Picasso kopierte und dessen Werkstatt 1987 aufgeflogen war.

Kleve: Spiegel der Gegenwartskunst - Sammlung Plum zu sehen
Kleve (ddp-nrw). Das Museum Kurhaus Kleve präsentiert ab Sonntag einen Überblick über die im Rheinland beheimatete Sammlung Plum. Wie die Veranstalter am Freitag mitteilten, werden die drei Schwerpunkte der Sammlung - Malerei, Skulptur/Installation und Fotografie/Video - mit zahlreichen Exponaten vorgestellt. Gezeigt werden unter anderem Werke von Gerhard Richter, Reinhard Mucha und Thomas Struth.
Die Sammlung Plum umfasst nach Angaben des Museums rund 130 Arbeiten von 30 Künstlern oder Künstlerduos. Das Spektrum reicht von klassischen Positionen aus den 30-er Jahren bis in die junge Generation um 1970. Die Kunstsammlung gilt deshalb als Spiegel der Gegenwartskunst in ihrer ganzen Vielschichtigkeit.
Zu sehen ist die bis 5. September dauernde Schau dienstags bis sonntags von 11.00 bis 17.00 Uhr.
http://www.museumkurhaus.de

Plauen: Galerie zeigt Zeichnungen von Erich Ohser
Plauen (ddp-lsc). Dem zeichnerischen Schaffen von Erich Ohser widmet die Plauener Galerie «e.o.plauen» ab heute eine Ausstellung. Nach mehreren Sonderschauen kehrt der berühmte Sohn der Stadt mit einer breiten Präsentation aus verschiedenen Schaffensperioden in die nach seinem Pseudonym benannte Galerie zurück. Die Exposition vereint mehr als 70 Arbeiten des Zeichners, Karikaturisten und Illustrators aus dem eigenen Bestand. Bleistift- und Tuschearbeiten gehören dazu ebenso wie Aquarelle. Im Mittelpunkt stehen die Bildergeschichten von «Vater und Sohn», die Erich Ohser als «e.o.plauen» in aller Welt bekannt machten. Die Ausstellung ist bis zum 29. August zu sehen.