Hauptrubrik
Banner Full-Size

8.2.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

Publikationsdatum
Body

Berlin: Platzeck gratuliert Eva Strittmatter zum 75. +++ Potsdam: Theater T-Werk veranstaltet Märchennacht +++ Bochum: Schauspielhaus zeigt deutsche Erstaufführung von Fosse-Stück +++ Kamenz: Lesung macht Kinder mit Nathan bekannt +++ Radeberg: Stammhaus der Landesbühnen Sachsen mit neuem Besucherzentrum +++ Berlin: Friedrich-Luft-Preis 2004 für Inszenierung "Grete"


Berlin: Platzeck gratuliert Eva Strittmatter zum 75.
Berlin (ddp-lbg). Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) würdigt die Schriftstellerin Eva Strittmatter als «populärste und erfolgreichste deutsche Lyrikerin». In einem Glückwunschschreiben zu Strittmatters 75. Geburtstag am Dienstag unterstreicht Platzeck, Eva Strittmatter verstehe es, Gefühle und Emotionen so zu interpretieren, dass sie den Leser auf unnachahmliche Weise erreichen und berühren. Die Intensität und Anziehungskraft von Eva Strittmatters Worten bleibe unübertroffen, hebt der Ministerpräsident hervor.
Zugleich unterstreicht Platzeck, dass die Brandenburger stolz darauf seien, eine «Lyrikerin von Weltgeltung» zu den ihren zählen zu dürfen. Strittmatter lebt nach wie vor im brandenburgischen Schulzenhof. Dort hatte ihr 1994 verstorbener Ehemann, der Schriftsteller Erwin Strittmatter («Der Laden») in ländlicher Idylle eine Landwirtschaft, unter anderem mit Ponyzucht, betrieben.
Die Autorin und Absolventin des Leipziger Literaturinstituts wurde durch diverse Gedichtbände berühmt, darunter «Ich mach ein Lied aus Stille», «Atem», «Mondschnee liegt auf den Wiesen», «Heliotrop» sowie «Die eine Rose überwältigt alles». Daneben veröffentlichte sie Kinderbücher - Eva Strittmatter zog vier Söhne groß - und «Briefe aus Schulzenhof». Eine Reihe von Gedichten von Eva Strittmatter wurde vertont und von Uschi Brüning gesungen.

Potsdam: Theater T-Werk veranstaltet Märchennacht
Potsdam (ddp-lbg). Das Potsdamer Theater T-Werk lädt am Samstag erstmals zu einer «Langen Nacht der Märchen». Unter dem Titel «Der goldene Schlüssel» werden sich die Räume des T-Werks in eine Welt der Phantasie verwandeln. Märchenerzähler, Tänzer, Puppenspieler, Musiker, Sänger und Schauspieler aus fünf Nationen lassen vom Nachmittag bis in die Nacht die uralte Tradition des Märchenerzählens neu aufleben.
Die «Reise um die Welt in 80 Märchen» führt über 13 Stationen von Deutschland über Asien nach Lateinamerika und schließlich wieder nach Europa. Auszüge aus der «Odyssee» von Homer werden dabei die Brücken zwischen den Kontinenten schlagen und gleichzeitig eine Verbindung zwischen Kunsttext und überlieferten Märchen herstellen. Das Programm reicht von Schauspiel über Masken-, Figuren- und Stelzentheater bis hin zu Schattenspiel, Musik und Soundinstallationen.
Die Veranstaltung beginnt um 16.00 Uhr und dauert bis Mitternacht. Sie findet im T-Werk an der Schiffbauergasse 1 statt. Mehr Informationen gibt es im Internet unter http://www.t-werk.de

Bochum: Schauspielhaus zeigt deutsche Erstaufführung von Fosse-Stück
Bochum (ddp-nrw). Zum dritten Mal nach «Winter» und «Schönes» zeigt das Bochumer Schauspielhaus ein Stück des norwegischen Dramatikers Jon Fosse. Am 12. Februar kommt «Todesvariationen» in der Inszenierung des Intendanten Matthias Hartmann zur deutschen Erstaufführung. Mit Barbara Nüsse ist zudem eine der bedeutendsten deutschsprachigen Schauspielerinnen zu sehen, wie eine Sprecherin des Schauspielhauses am Montag auf ddp-Anfrage erläuterte.
Im Mittelpunkt stehen ein Mann und eine Frau, die sich nach dem Selbstmord der Tochter wiederbegegnen. Zum letzten Mal vergegenwärtigen sie sich entscheidende Lebenssituationen. Fosse erzählt den Roman eines Familienlebens als ein Traumspiel des Abschieds. Anlässlich der deutschen Erstaufführung gibt Fosse am 11. Februar eine Lesung mit neuen Gedichten, wie die Sprecherin weiter mitteilte.
Jon Fosse, 1959 im norwegischen Haugesund geboren, wird international als erfolgreichster Dramatiker seines Landes seit Henrik Ibsen gefeiert. In Deutschland wurde Fosse im Sommer 2000 schlagartig durch die Erstaufführung von «Der Name» in einer Co-Produktion der Salzburger Festspiele und der Berliner Schaubühne berühmt.
Seine Stücke sezieren Beziehungen und legen bürgerliche Bruchstellen frei. Fernab von Psychologie zeichnet der Norweger seine Figuren wie Archetypen. Namenlos und zugleich auf das Wesentliche reduziert, versuchen sie vergeblich, der Wirklichkeit durch Sprache habhaft zu werden. Wegen seiner kargen, gleichzeitig aber poetischen Abstraktion wird Fosse oft mit Samuel Beckett verglichen.
http://www.SchauspielhausBochum.de

Kamenz: Lesung macht Kinder mit Nathan bekannt
Kamenz (ddp-lsc). Kleine Besucher der Kamenzer Lessing-Tage können am Mittwoch «Nathan den Weisen» kennen lernen. Vorgestellt wird ein Buch von Barbara Kindermann, die das klassische Versdrama reduziert und für kleine Bücherwürmer umgeschrieben hat, wie das Lessing-Museum mitteilte. Der Schauspieler Ralf Kleefeld von der «Kleinen Bühne» in Wolfenbüttel liest den Kinder-«Nathan» und tritt dabei in der Rolle von Gotthold Ephraim Lessing auf.
«Nathan der Weise» für Leser ab acht Jahren ist in der Reihe «Weltliteratur für Kinder» erschienen, die es seit zwei Jahren im Berliner Kindermann-Verlag gibt. Mit spannenden Nacherzählungen und einprägsamen Bildern öffnet die Reihe den Zugang zu klassischen Werken der Weltliteratur. Neben «Nathan» sind unter anderem bereits «Wilhelm Tell», «Faust» und «Romeo und Julia» in kindgerechter Version herausgekommen. Nach Verlagsangaben schimmern Sprache, Stil und Wesen des Originals stets unverkennbar durch den Text.
http://www.lessingmuseum.de

Radeberg: Stammhaus der Landesbühnen Sachsen mit neuem Besucherzentrum
Radeberg (ddp-lsc). Seit Montag können die Landesbühnen Sachsen und die Stadt Radeberg den neu gestalteten Verbindungsbau am Stammhaus des Theaters nutzen. Die Wiederherstellung des ältesten, noch bestehenden Gebäudeteils zwischen dem Foyer und dem Westflügel der Landesbühnen kostete rund 880 000 Euro, wie der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement am Montag in Dresden mitteilten.
Der Anbau beherberge ein gemeinsames Besucherzentrum der Landesbühnen Sachsen und der Stadt Radeberg. Untergebracht sind hier eine Vorverkaufskasse und ein Touristen-Informations-Center. Parallel zur Sanierung des Gebäudes wurden die Entwässerungskanäle erneuert und die Freianlagen neu gestaltet. Der Hof kann künftig als Probefläche für Inszenierung der Felsenbühne Rathen genutzt werden.

Berlin: Friedrich-Luft-Preis 2004 für Inszenierung "Grete"
Die Inszenierung ?Grete?, eine Produktion des Theaters unterm Dach, erhält als ?beste Berliner Aufführung des Jahres 2004? den Friedrich- Luft-Preis 2004. Die von der BERLINER MORGENPOST gestiftete und mit 7500 Euro dotierte Auszeichnung wird im Frühjahr in Berlin verliehen.
Die siebenköpfige Jury der BERLINER MORGENPOST bezeichnete die freie, aber erkennbar auf Goethes ?Faust? basierende Arbeit als ?Suche nach dem unzerstörbaren Kern menschlicher Existenz und Ermunterung zu seiner Verteidigung. Mit beeindruckender Phantasie haben Regisseurin Anja Gronau und die Grete-Darstellerin Claudia Wiedemer durch Rückgriffe auf die Grundelemente des Theaterspiels einen Abend komponiert, der die Figur der Grete originell, konsequent und gegenwärtig in den Mittelpunkt rückt.?