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Berliner Philharmoniker planen mehr als 130 Auftritte - Erstmals Festspiele in Baden-Baden

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Berlin - Die Berliner Philharmoniker planen für die kommende Spielzeit erneut ein international ausgerichtetes Programm. Neben 130 Symphoniekonzerten stehe 2012/2013 die musikalische Begleitung von sieben Opernaufführungen an, sagte Intendant Martin Hoffmann am Montag. Das Orchester gastiere wieder vielfach im Ausland, konzentriere sich nach einer aus finanziellen Gründen geplatzten Südafrika-Tournee aber auf Europa. Ostern 2013 richteten die Musiker erstmals die neuen Festspiele in Baden-Baden aus.

Darüber hinaus feiert der weltberühmte Klangkörper mit "40 Jahre Orchesterakademie", "10 Jahre Education-Programm" sowie "25 Jahre Kammermusiksaal" gleich drei Jubiläen. Im Oktober 2013 jährt sich zum 50. Mal die Eröffnung des Philharmonie-Gebäudes am Tiergarten.

In der Saison 2011/2012 besuchten 271.000 Gäste die Philharmonie. Hinzu kamen Zehntausende beim Waldbühnenkonzert und 60.000 bis 70.000 Besucher der Lunch-Konzerte am Dienstag, sagte der Kaufmännische Direktor Frank Kersten. Die Stiftung Philharmonie habe ein "wirtschaftlich ausgeglichenes Ergebnis" erzielt.

Kammermusik-Marathon im Oktober

Für das Jubiläum des Kammermusiksaals richtet die Stiftung laut Hoffmann gemeinsam mit den Freunden der Philharmoniker am 27. Oktober einen Festakt aus. Es würden sämtliche Werke gespielt, die seit 25 Jahren in dem Raum zur Aufführung gekommen seien. Gekrönt werde der Tag von einem Festakt am Abend. Anschließend spielten Mitglieder der Philharmoniker gemeinsam mit den Jazzinterpreten Robert Ikiz und Nils Landgren.

Anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Orchester-Akademie seien am 2. Dezember ein Konzert im Kammermusiksaal und im Großen Saal geplant, sagte Hoffmann. Für das Ereignis vergab die Philharmonie eine Auftragskomposition. Zu den Konzerten werden Hoffmann zufolge auch ehemalige und aktuelle Stipendiaten der Akademie eingeladen. Laut Orchestervorstand Stefan Dohr spielen zur Zeit mehr als 30 frühere Stipendiaten der Akademie fest im Orchester. Die Orchesterakademie war 1972 vom Dirigenten Herbert von Karajan ins Leben gerufen worden.

Insgesamt geben die Philharmoniker in ihrem Stammhaus in der kommenden Spielzeit 91 Konzerte. Einen weiteren Auftritt absolviert das Orchester mit dem traditionellen Waldbühnen-Konzert am 22. Juni 2013.

Exakt 38 Konzerte entfallen auf Auslandsauftritte. Geplant sind unter anderem drei Opernaufführungen in Madrid. Ein Gastspiel in Lissabon (23. November) versteht sich laut Hoffmann als Solidaritätsbekundung für das von finanziellen Sorgen gebeutelte Land. Um auch weniger vermögenden Bürgern den Zugang zu ermöglichen, würden die Berliner beispielsweise eine kostenfreie Generalprobe anbieten. Wegen der sich "wöchentlich ändernden Lage" sei die Frage noch offen, ob auch in Griechenland so verfahren werde. Das Orchester spielt am 28. September 2012 in Ephesus.

Die Leitung der Philharmonie kündigte mit "Konzertmeister" eine neue Veranstaltungsreihe an. Fortgesetzt werde die Reihe "Unterwegs". Eine Aufwertung solle die Orgelreihe erfahren. Neu ist ebenfalls die Stiftungsprofessur Musikvermittlung der Philharmonie an der Musikhochschule Hanns Eisler.

Philharmonie plant App zum Konzert-Hören

Medial will sich die Philharmonie demnächst auch auf einer eigenen Applikation (App) präsentieren, sagte der Verantwortliche, Stanley Dodds. Darüber könnten auf der virtuellen Klassik-Plattform Digital Concert-Hall auch Konzerte ausgestrahlt werden. Die Plattform erfreue sich bereits jetzt via Internet mit 10.000 Abonnenten großer Beliebtheit.

Keine Überschneidungen im öffentlich rechtlichen Rundfunk

Zudem informierte der Intendant der Philharmoniker, dass es eine Überschneidung der im Fernsehen ausgestrahlten Silvesterkonzerte der Berliner Philharmoniker und der Staatskapelle Dresden in diesem Jahr nicht wieder geben soll.  Das Philharmoniker-Konzert werde am 31. Dezember 2012 ausgestrahlt. Die Dresdner seien bereits am 30. Dezember im Fernsehen zu sehen. Zum Jahresende 2011 hatte es wegen der im öffentlich-rechtlichen Fernsehen nahezu parallel ausgestrahlten Ereignisse Unmut gegeben. Während das ZDF das Konzert der Staatskapelle ab 17.35 Uhr zeigte, übertrugen ARD und RBB den Auftritt der Berliner ab 18.30 Uhr. Die Staatskapelle wurde von Christian Thielemann dirigiert. Das Konzert der Berliner leitete Chefdirigent Sir Simon Rattle.
 

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