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Hochschulprofessor und Pianist Volker Banfield wird 65

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Einer der international renommiertesten und künstlerisch herausragendsten Pianisten und Professor der Hochschule für Musik und Theater Hamburg feiert am 9. Mai seinen 65. Geburtstag: Volker Banfield wurde 1975 auf eine Hauptfachprofessur für Klavier an die Hochschule berufen und prägte die Geschicke der Hochschule im Rahmen seiner langjährigen Hochschultätigkeit in den verschiedensten Funktionen mit – als Sprecher der Fachrichtung Tasteninstrumente, langjähriger Prodekan des Fachbereichs Instrumentalmusik, Beauftragter des Präsidenten für Internationale Kontakte und für IT – Angelegenheiten und schließlich von 2004 bis 2007 als Vizepräsident.


Bevor Volker Banfield in seine Heimat an den Chiemsee zurückgeht - er wurde in Oberaudorf am Inn geboren und ist auf dem Herrnberg in Prien am Chiemsee aufgewachsen – verabschiedet sich die Hochschule von ihm Anfang des Wintersemesters mit einer großen Banfield-Nacht, in der u. a. zahlreiche seiner (ehemaligen) Studierenden spielen werden.
 
Volker Banfield war schon in jungen Jahren ein regelrechter Senkrechtstarter: Bereits im Alter von 14 Jahren wurde er mit einem Stipendium des Bayerischen Staates an die Nordwestdeutsche Musikakademie Detmold zum Klavierstudium geschickt, mit 16 war er der einzige deutsche Preisträger im internationalen Wettbewerb der "Jeunesses musicales" in Berlin.
 
Mit einem Stipendium des DAAD ging er 1965 in die USA, studierte zunächst bei Adele Marcus an der Juilliard School in New York, später bei Leonard Shure an der University of Texas in Austin. Die von beiden Lehrern vermittelte Verbindung von deutscher Tradition der Schnabel-Schule und russischer Virtuosität hat ihn geprägt.
 
Seit seiner Rückkehr in die Bundesrepublik 1972 hat Banfield in den großen Musikzentren regelmäßig konzertiert. Ausgedehnte Konzertreisen führten ihn in die UdSSR, die USA, alle Hauptstädte Hispano-Südamerikas, Iran und europäische Länder. Seine Auftritte bei großen Festivals (u. a. Berliner Festwochen, Donaueschinger Musiktage, Bonner Beethoven Fest, Warschauer Herbst, Wien Modern, Münchner Klaviersommer, Southbank Festival London, Biennale Zagreb) wurden von europäischen Rundfunkanstalten übertragen.
Banfield war Solist in Produktionen wie öffentlichen Konzerten mit den Sinfonieorchestern der wichtigsten internationalen Rundfunkstationen.
 
Neben über 90 Aufnahmen an allen Sendern der ARD (sowie u. a. ORF, BBC, Radio France) nahm er das Es-Dur Klavierkonzert von Liszt für das ZDF und für das Schweizer Fernsehen das 2. Konzert von Frank Martin sowie d'Albert's 2. Konzert auf. Die Aufnahme des Martin Konzerts wurde 1988 mit der Goldmedaille des New Yorker TV-Film Festivals ausgezeichnet. Das bayerische Fernsehen strahlte einen Mitschnitt des Ligeti Klavierkonzerts sowie der Burleske von Strauss aus einem Konzert der Münchner Philharmoniker aus.
 
Für WERGO produzierte Banfield vier CDs mit Werken von Skriabin, Fiser, Killmayer, Villa-Lobos, Müller-Siemens, Ligeti und Messiaen. Bei cpo erschienen bisher sieben CDs, darunter die Welt-Ersteinspielung des Pfitzner Klavierkonzertes Es-Dur (Münchner Philharmoniker), das Klavierkonzert von Busoni (Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks) sowie die zwei Klavierkonzerte von Hermann Goetz (Radio Philharmonie Hannover). Drei CDs sind den Werken von Robert Schumann gewidmet, sie enthalten die drei Sonaten, die Phantasie op.17, die Kreisleriana und werden ergänzt durch die Fantasiestücke op.12 sowie op.111, durch die Abegg-Variatonen op.1 und die Romanzen op.28. Diese CDs haben in der Fachpresse Europas wie der USA Aufsehen erregt (u. a. Platte des Monats FONOFORUM sowie DIAPASON d'OR, Paris).
 
György Ligeti und Wilhelm Killmayer fühlte er sich eng verbunden  und  brachte etliche für ihn komponierte Werke zur Aufführung. So entstanden z. B. im Zusammenspiel zwischen Ligeti und Banfield die ersten neun der inzwischen weltberühmten "Klavieretüden", die Banfield auch uraufführte; drei hat Ligeti ihm gewidmet.
 
"Hochkarätige Virtuosität"  "schlanker präziser konzentrierter Zugriff", aber auch "kraftvolle Sensibilität" werden ihm in den "Pianisten-Profilen" (Bärenreiter 2008. Seite 53 f.) attestiert. Banfield brachte schon oft quasi Unspielbares zu Gehör. Er selbst sagt von sich, er habe ein Faible für die Grenzen des Möglichen.
 
Als renommierter Pädagoge hat Banfield zahlreiche Studierende ausgebildet, die selbst zu internationalen Meriten gelangten und/oder an Hochschulen berufen wurden, wie etwa Julia Botschkowskaja, Sigstein Folgero, Tinatin Gambashidze, Tanja Noters, Yoko Tominaga, Florian Wieck oder Lauma Skride.
 
Neben seiner Konzert- und Lehrtätigkeit ist Banfield auch ein gefragter Juror bei internationalen Wettbewerben und Mitglied der Freien Akademie der Künste Hamburg.
 


 

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