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Künftig Doppel-Spitze am Osnabrücker Tanztheater

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Osnabrück - Der italienische Choreograf Mauro de Candia und die Dramaturgin Patricia Stöckemann übernehmen ab der Spielzeit 2012/13 für zunächst zwei Jahre die Leitung der Tanzsparte am Osnabrücker Theater. Beide wurden am Freitag von Intendant Ralf Waldschmidt in Osnabrück vorgestellt.

Der 30-jährige de Candia und die 53 Jahre alte Stöckemann bilden die Nachfolge von Nanine Linning, die das Osnabrücker Tanztheater seit 2009 führt. Sie wechselt zur neuen Spielzeit ans Heidelberger Theater und folgt dem ehemaligen Intendanten des Osnabrücker Theaters, Holger Schultze, nach.

Mit Stöckemann und de Candia würden zwei Traditionen des Tanztheaters miteinander verbunden, sagte Waldschmidt mit Blick auf die Kombination eines jungen Choreografen und einer erfahrenen Dramaturgin. "Das ist eine Chance, die sich bisher in Deutschland nicht ergeben hat."

Durch Nanine Linning habe das Osnabrücker Tanztheater eine große Aufmerksamkeit erfahren. Viele Choreografen hätten sich für die Nachfolge beworben, sagte Waldschmidt. Die beiden neuen Leiter sollen "den Tanz in Osnabrücker weiter entwickeln und einen neuen ästhetischen Ansatz schaffen".

De Candias Laufbahn als Tänzer wurde maßgeblich von Stephan Thoss an der Staatsoper Hannover geprägt. Er führt eine eigene Tanz-Compagnie in Italien. "Das Publikum soll Tanz nicht nur sehen, sondern auch spüren", sagte de Candia. Er soll künftig zwei Produktionen pro Spielzeit selbst choreografieren.

Stöckemann sagte, sie sei "mit John Neumeier sozialisiert" worden. Die 53-Jährige schrieb für verschiedene Tanz-Magazine und arbeitet seit 2004 am Tanztheater Bremen, das sie seit 2010 leitet. Ihr gehe es nicht darum, klassisch oder modern zu arbeiten. "Ich möchte etwas Schönes erschaffen", betonte sie.

Waldschmidt betonte, die Karten in der nordwestdeutschen Tanzszene würden neu gemischt. Die Häuser in Oldenburg, Bremen und Münster erhielten ebenfalls neue Leitungen.