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Petrenko dirigiert 2015 zum letzten Mal umstrittenen Castorf-«Ring»

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Bayreuth/München - Der umstrittene Bayreuther Castorf-«Ring« muss ab 2016 ohne Stardirigent Kirill Petrenko auskommen. Petrenko habe aus Rücksicht auf seine Tätigkeit als Generalmusikdirektor (GMD) der Bayerischen Staatsoper angekündigt, die umstrittene «Ring»-Inszenierung des Berliner Regisseurs Frank Castorf 2015 zum letzten Mal zu leiten, sagte Festspielsprecher Peter Emmerich. Ab 2016 werde voraussichtlich Marek Janowski Richard Wagners Götter-Epos dirigieren. Der Vertrag sei allerdings noch nicht unterschrieben.

«Es entspricht nicht Petrenkos akribischem Arbeitsstil und seinem zurückhaltenden Naturell, zeitgleich an mehreren Orten zu arbeiten», sagte Emmerich. Deshalb habe sich der scheue Künstler, der keine Interviews gibt, entschlossen, den «Ring» in andere Hände zu legen.

An der Bayerischen Staatsoper wurde die Entscheidung mit Freude aufgenommen: «Das ganze Haus ist froh darüber, dass die Opernfestspiele ab 2016 dann auch mit unserem GMD stattfinden können», sagte Pressesprecher Christoph Koch.

Der aktuelle Bayreuther «Ring» war 2013 herausgekommen und hatte die Gemüter entzweit. Die Inszenierung im Ambiente einer Welt von Ölbaronen und Ölkonzernen stieß auf zum Teil wütende Ablehnung, aber Petrenkos musikalische Interpretation wurde rückhaltlos gefeiert. Bei den Münchner Opernfestspielen allerdings wurde der Maestro schmerzlich vermisst. Der Castorf-«Ring» läuft auf dem Grünen Hügel noch bis 2017. Im nächsten Jahr wird bei den Festspielen Wagners «Tristan» neu herauskommen, in der Regie von Festspielchefin Katharina Wagner und mit Christian Thielemann am Pult.

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