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Universität Dortmund prüft Bach-Porträt mit Röntgen-Strahlen

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Dortmund - Ein Bach-Porträt aus der Zeit des Musikers? Das wäre eine Sensation. Die Kunstszene rätselt, seitdem der Dortmunder Unternehmer und Bachliebhaber Wolf-Dietrich Köster das Kunstwerk 2014 bei einer Versteigerung gekauft hat. Geklärt werde muss, ob das Bild aus der Originalzeit stammt. Forscher aus Dortmund setzen dazu Röntgenstrahlen ein.

Das Bild zeigt den Komponisten Johann Sebastian Bach. Offen ist, ob es zu Lebzeiten des Musikgenies (1685 bis 1750) entstand. Es wäre damit erst das zweite Kunstwerk, bei dem das zweifelsfrei feststeht. Bislang gilt das nur für das Bach-Porträt von Elias Gottlob Haußmann aus dem Jahr 1748. Es hängt im Leipziger Bach-Archiv. Die Technische Universität Dortmund hat das Dortmunder Bild jetzt mit Röntgenstrahlen beschossen.

«Anfang der Woche wissen wir nach der Auswertung, ob die verwendeten Farben aus der richtigen Zeit stammen», sagt der Physik-Professor Metin Tolan. Die Uni Dortmund hat bereits mehrere dieser wissenschaftlichen Tests bei angeblichen Bach-Porträts gemacht. Bislang entlarvten die Forscher die behauptete Entstehungszeit der Werke immer als falsch.

Die Dortmunder Wissenschaftler setzen für den Test einen Teilchenbeschleuniger auf dem Uni-Gelände in Dortmund ein. Die dabei erhaltenen Daten sagen den Forscher etwas über die Zusammensetzung der Farbe. Enthält der Weißton zum Beispiel Zink und Barium, deutet das auf Farben hin, die erst ab 1850 von Künstlern eingesetzt wurden. Bei so einem Ergebnis würde das Dortmunder Bach-Porträt nicht aus der Originalzeit stammen. Um aber nachträgliche Restaurierungen des Werkes mit einer neueren Farbe auszuschließen, wurde das Bild jetzt großflächig untersucht.

 

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