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Unvergleichbare Virtuosin - Die Theremin-Spielerin Barbara Buchholz ist tot

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In der „Nacht der Virtuosen“ auf der Lit.Colgne 2012 war die Theremin-Spielerin Barbara Buchholz noch in der Kölner Oper zu erleben. Gestern, am 10. April, musste sie den Kampf gegen ihr langes Krebsleiden aufgeben. Auf ihrem berührungslos gespieltem elektronischen Instrument bewegte sich die Virtuosin zwischen Improvisation und Elektronik, Neuer Musik und Noise, zwischen Jazz und Folk wie keine andere. Sie positionierte das Theremin musikalisch völlig neu und beschritt neue Wege im Experimentierfeld der zeitgenössischen Musik.

Die Wahl-Berlinerin Barbara Buchholz wurde 1959 in Duisurg geboren und studierte Querflöte, Gitarre, Bass und Gesang in Bielefeld. Seit Beginn der 80er Jahre arbeitete sie als Performerin und Komponistin in zahlreichen interdisziplinären Projekten und im Bereich der Theatermusik.

Mit diversen Preisen ausgezeichnet wurden ihre Produktionen „Tap It Deep‰ - „midifizierter“ Stepptanz und Musik, sowie „Human Interactivity“ und „Theremin: Berlin-Moskau“. Zusammen mit ihrer Lehrerin Lydia Kavina, der Großnichte des Theremin-Erfinders Lev Theremin, gründete sie 2005 die Plattform „Touch! Don't Touch!“ als Produktionsstätte für das Theremin in der Neuen Musik.

Im Bereich des Jazz und der Improvisierten Musik trat sie mit diversen Ensembles auf, u. a. im Trio mit dem norwegischen Trompeter Arve Henriksen und dem Live-Elektroniker Jan Bang. Seit 2008 war Barbara Buchholz Mitglied der Jazz Big Band Graz, mit der sie beim JazzFest Berlin 2010 konzertierte. Den Westfalen-Jazzpreis erhielt die Musikerin im vergangenen Jahr auf dem Jazzfestival in Münster für die Neupositionierung des Theremins in der Musik.

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