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Nachrichten aus der Welt des Wahren, Guten und Schönen. Foto: Hufner
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taktlos 182 – Die Nachrichten aus der Welt des Wahren, Schönen und Guten

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Bayerische Landesregierung ist Speerspitze in Sachen Flüchtlingsintegration +++ GEMA in Bedrängnis +++ Europäischer Kulturpreis nicht an Ferdinand Piëch +++ Mathias Brodkorb verdoppelt Opernetat dank Soft-Transfer +++ Jazzclubs gehen an die Stange +++ Bild-Zeitung veröffentlicht Liederheft für PEGIDA-Demonstranten

München: In Sachen Flüchtlings-Integration dank Musik hat sich die Bayerische Landesregierung als innovative Speerspitze profiliert. Flächendeckend werden Jodel-Schulen eingerichtet, deren Abschluss-Diplom eine wetterfeste Winterausrüstung samt Snowboard umfasst. „Jodeln ist eine Art Esperanto für internationale Kommunikation“ so Ministerpräsident Seehofer vor Delegierten des Bayerischen Musikrates. „Die Winterkleidung erspart uns manche Baumaßnahme und auf den Snowboards können die Jodlerinnen und Jodler auch mal gut nach Tirol rüberrutschen“.

Berlin: Die GEMA gerät in Bedrängnis. Aufgrund von Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs, darf die GEMA in Zukunft ihre Einnahmen nicht mehr für kulturelle Aufgaben verwenden, sondern muss ihre Erträge komplett an ihre Mitglieder (Komponisten, Textdichter und Verlage) ausschütten. Veranstaltungen wie „Tanz in den Mai“ werden im Herbst und Winter gestrichen. Das GEMA-Mitteilungsblatt „Virtuos“ ändert seinen Namen in „Der kleine Tantiemen-Anlage-Berater“.

Dresden: An ein breites Spektrum von Künstlern, Wirtschaftsvertretern, Politikern und zivilgesellschaftlich Engagierten ist in Dresden der Europäische Kulturpreis verliehen worden, darunter Jonas Kaufmann, der Geiger Daniel Hope, der Cellist Maximilian Hornung und Ex-VW-Vorstandschef Ferdinand Piëch. Letzterer musste die Teilnahme an der Preisvergabe leider absagen, weil das Navi seines Zehnzylinder-Diesel-Phaetons aufgrund eines Software-Fehlers statt Dresden Beirut angesteuert hatte.

Schwerin: Dank einer genialen Eingebung will Mecklenburg-Vorpommerns Kulturminister Mathias Brodkorb den Etat seiner materiell gefährdeten Opernhäuser verdoppeln. „Soft-Transfer“ heißt die Aktion, dank derer Flüchtlinge in Kooperation mit renommierten Speditionen wie Uber sowie Mitfahrzentralen direkt von der Landesgrenze an die Ostseeküste verbracht werden. Die Fahrt kostet nur hundert Euro pro Person. In verschiedenen kleinen Häfen warten dann Schlauchboote mit präzisen Seekarten der schwedischen Küste.

Berlin: Weil dem Jazz die Fans davonlaufen droht vielen klassischen Jazzkellern das Aus. Deshalb erweitern Jazzkneipen ihr Angebot um Latin, Soul und elektropoppige Musik. Anstelle klarer Jazzformate gedeiht eine Blütenwiese vieler Stile. Während das Berliner „A-Trane“ einen „Helene-Fischer-Abend“ plant hat der Pächter des Münchner „Vogler“ gar zwei Stangen installieren lassen, an denen jazzaffine Damen entsprechende „Schlangentänze“ performen sollen.

Hamburg, Berlin: Die BILD-Zeitung will die Alphabetisierungsquote unter Pegida-Demonstranten mit der Herausgabe eines Liederheftes steigern. Als Autoren konnten Liedermacher wie Frank Rennicke und Annett Müller gewonnen werden. Probleme bereitet allerdings das Format des Liederheftes: „Die Texte und Notenrunen müssten schließlich noch mit getrecktem und erhobenem rechten Arm lesbar sein“.

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