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… wie der Schnabel gewachsen

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Die einen bauen neue Klangerzeuger oder trachten mit Hilfe elektronischer und digitaler Technologien das bestehende Klangspektrum zu erweitern und zu transformieren. Die anderen ersinnen weiterhin unbeirrt Musik für das älteste Instrument der Welt. Für viele Komponisten ist die menschliche Sprech- und Singstimme immer noch das reichste Klang- und stärkste Ausdrucksmittel, auch das bedeutungsvollste, wenn zur Kraft- und Präzisionsarbeit der Atmungs-, Stimm- und Artikulationsorgane noch verständliche Worte treten.

Stücke für das körpereigene Instrument erfordern besonders persönliche Interpretationen und sind oft für bestimmte Sänger und Ensembles geschrieben: Sie sind zumeist in hohem Maße Interpretenmusik.

Eine führende Solistenformation sind die Neuen Vocalsolisten Stuttgart. Sie bringen am 1. Dezember Vadim Karassikovs Quintett „prana“ für drei Stimmen, Viola und Violoncello im Berliner Ballhaus Naunyn zur Uraufführung. Im neuen Jahr sind sie erneut beim Berliner Festival Ultraschall zu erleben, das vom 18. bis 27. Januar Uraufführungen bietet von Stefano Scodanibbio, Jean-Luc Hervé, Giacinto Scelsi, Martino Traversa, Oliver Schneller und Petros Ovsepayan.

Das nicht minder famose, indes eher auf alte Musik spezialisierte Hilliard Ensemble, singt am 5. Dezember in Frankfurt am Main erstmals „Questions …“ für vier Stimmen und Orchester von Erkki-Sven Tüür. Die Münchner Klang-Aktionen vom 4. bis zum 12. Dezember bieten zur Eröffnung neue Sprachstücke der Komponisten-Sprecher Christian Uetz und Michael Lentz. Weitere Novitäten stammen von Michael Hirsch, Malinka Kishino, Karola Obermüller, Laurie Schwartz, Luc Ferrari, Erwin Stache, Daniel Ott und Steffen Schleiermacher. Die altehrwürdige Singakademie zu Berlin intoniert am ersten Weihnachtsfeiertag erstmals Jörg Birkenkötters „Kontrapunkte zu J.S. Bachs Weihnachtsoratorium“. Am 13. Januar singt Anke Vondung im Leipziger Gewandhaus Manfred Trojahns „Ariosi“ für Sopran, Bassklarinette und Orchester auf Texte von Michelangelo. Und am 20. Januar stimmt Claudia Barainsky erstmals Andrea Lorenzo Scartazzinis „Siegel“ für Sopran und Orchester im Stadtcasino Basel an.

Beim ersten musica viva-Festival in München sind vom 27. Januar bis zum 15. Februar acht Konzerte und ein Symposion zu erleben. Als Uraufführungen erklingen von Hans Zender weitere Teile seiner „Logos-Fragmente“ für Tenor Hubert Mayer und das SWR-Vokalensemble. Ferner erstmals zu hören sind Chaya Czernowins „Pilgerfahrten“ für den Dresdner Kreuzchor, Adriana Hölszkys szenisches Konzertstück „Countdown“ für den Countertenor Daniel Gloger und weitere Werke von Erwin Stache, Kaija Saariaho und Bernhard Lang.

Tragende Säulen des Stuttgarter Festivals Eclat sind vom 14. bis 17. Februar erneut die Neuen Vocalsolisten und das SWR-Vokalensemle. Zu hören sind neue Vokalwerke von Vykintas Baltakas, Oscar Strasnoy, Mark Polscher und Martin Smolka sowie weitere Uraufführungen von Stefan Keller, Günter Steinke und Dieter Schnebel.

Weitere Uraufführungen:

1.12.: Niels Rønsholdt, Genoël Ruehle, Marios Joannou Elia, Daniel N. Seel, neue Kammermusikstücke, Akademie der Künste Berlin
2.12.: Alvin Lucier, Music with missing Parts, Mozarteum Salzburg
6.12.: Jörg Widmann, neues Orchesterwerk, Alte Oper Frankfurt
7.–8.12.: Arthur Stammet, Claude Lenners, George Lentz, neu Stücke, Festival „rainy days“ Luxemburg
11.12.: Ursula Seiler, René Wohlhauser, neue Ensemblewerke, Gare du Nord Basel
14.12.: Mark André „… auf … I“ für Orchester, München
11.02.: Oxana Omeltschuk, Yasuko Yui, neue Werke, Landesmuseum Münster
24.01.: Isabel Mundry, Schwebende Zeit, Semperoper Dresden

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