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Nachrichten aus der neuen musikzeitung

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Die neue musikzeitung hat ihre interaktiven Tätigkeiten ausgeweitet. Mit dem Kulturinformationszentrum stellen wir die engagierte Diskussion in das Zentrum der Aktivitäten im Netz. An dieser Stelle können Fragen gestellt, Informationen verbreitet und die Arbeiten anderer kultureller Initiativen zur Darstellung gebracht werden.

Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) kündigte Ende Mai an, Oper, Theater und Ballett in den Rang eines Staatstheaters erheben zu wollen. In mehreren Stufen soll die Trägerschaft zwischen Stadt und Freistaat aufgeteilt werden. Die Nürnberger Bühnen werden bereits mit jährlich acht Millionen Euro subventioniert. Jetzt wird die Summe in den nächsten Jahren auf voraussichtlich 14 Millionen Euro steigen.

Kultur-Enquete

Der Deutsche Kulturrat begrüßt die Einsetzung einer Kultur-Enquete im Bundestag. Der Kulturpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Eckhardt Barthel hatte die Einsetzung dieser Enquetekommission bekannt gegeben. Bereits in seinen Wahlprüfsteinen zur Bundestagswahl 2002 (siehe nmz 7/8-2002) hat der Deutsche Kulturrat gefordert, dass eine vertiefende Untersuchung zur sozialen Lage der Künstlerinnen und Künstler in Auftrag gegeben werden sollte. Die Kommission könnte der Ort sein, um eine solche Untersuchung zu veranlassen und die entsprechenden Handlungsempfehlungen für den Bundesgesetzgeber abzuleiten. Dabei sollte die Frage der sozialen Sicherung auch auf andere Kulturberufe ausgedehnt werden. Weitere wichtige Fragen, die eine fundierte Bearbeitung in der Enquetekommission verdienen, sind die Zukunft der Kulturfinanzierung und die Auswärtige Kulturpolitik.

Eine Kommission im Deutschen Bundestag muss sich auf die Fragen konzentrieren, bei denen der Bund die Gesetzgebungskompetenz besitzt. Die Situation in den Ländern, Städten und Gemeinden muss mitreflektiert werden. Die Enquetekommission sollte aber unter einem Föderalismusvorbehalt arbeiten und sich nicht in die Gestaltungsspielräume einmischen, die in die Zuständigkeit der Länder, Städte und Gemeinden fallen. Die unterschiedlichen kulturellen Sparten und die verschiedenen Bereiche des kulturellen Lebens sind wie kommunizierende Röhren mit-einander verbunden. Der Erfolg der Enquetekommission hängt daher davon ab, dass alle künstlerischen Sparten und der gesamte Kultursektor in den Blick genommen werden.

Festival der Ehemaligen
3. Kammermusikfest des ARD-Musikwettbewerbs

Seit 2001 veranstaltet der Internationale Musikwettbewerb der ARD jährlich Kammermusikfeste, zu denen Preisträger und andere herausragende Teilnehmer verschiedener Wettbewerbsjahrgänge eingeladen werden. Auf dem Programm stehen in diesem Jahr Stücke aus vier Jahrhunderten von Zelenka über Schumann bis hin zu Zeitgenossen, wie Isang Yun, Aribert Reimann, Hans-Jürgen von Bose und Jörg Widmann. Der renommierte Oboist Heinz Holliger, der übrigens 1961 ein erster Preisträger des ARD-Musikwettbewerbs war, wird die musikalische Koordination der aus zwölf verschiedenen Ländern stammenden jungen Musiker übernehmen. Diesen sollen durch das Kammermusikfest Kontakte ermöglicht werden, aus denen sich weitere künstlerische und berufliche Entwicklungen ergeben können. Der Gedanke, dass neben einem besonders anspruchsvollen Musikwettbewerb, wo ein Teilnehmer gegen den anderen antritt, noch ein musikalisches Miteinander möglich sein sollte, war der Anlass für den künstlerischen Leiter des ARD-Musikwettbewerbs, Christoph Poppen, das Kammermusikfest mit den ehemaligen Preisträgern ins Leben zu rufen.

Die Konzerte finden dieses Jahr auf Schloss Elmau (12. –15. Juni), im Konzerthaus Berlin (16.–18. Juni) sowie in Münchens Max-Joseph-Saal der Residenz statt (19.–22. Juni).

Unser Bild zeigt das Trio Con Brio beim Wettbewerb vom vergangenen Jahr.
Foto: ARD-Musikwettbewerb

Bregenz modern

„Kunst aus der Zeit“ (kaz) heißt die Programmschiene der zeitgenössichen Musik im Rahmen der Bregenzer Festspiele. Sie wurde in den vergangenen Jahren zum dritten Schwerpunkt neben dem Spiel auf dem See und der Opernproduktion im Festspielhaus ausgebaut. Höhepunkt von kaz 2003 wird am 14. August die Uraufführung von Georg Friedrich Haas’ neuestem Werk. „die pferde und die ratten und die lerche“ sein. Die Konzerte in der Reihe Nach(t)klänge im Bregenzer Kunsthaus und auf der Werkstattbühne des Festspielhauses geben in diesem Jahr einen Überblick über das vielfältige Schaffen zeitgenössischer Vorarlberger Komponisten, etwa Porträtkonzerte der Komponisten Peter Herbert und Wolfram Schurig. Der Wiener Concert Verein – das zeitgenösssiche Ensemble der Wiener Symphoniker – bringt in Konzerten Werke von Richard Dünser, Gernold Amann, Michael Amann, Michael Floredo, Volker Plangg, Michael Buchrainer, Johanna Doderer und Gerlad Futscher zur Aufführung. Das Klangforum Wien spielt unter der Leitung von Sylvain Cambreling Morton Feldmans „For Samuel Beckett“.

Neuer Direktor des NRW-Kultursekretariats

Zum ersten Januar 2004 wird der Journalist Christian Esch neuer Direktor des Kultursekretariats Nordrhein-Westfalen in Wuppertal, das von zwei Dutzend Großstädten des Landes getragen wird. Er wird die Nachfolge von Dietmar N. Schmidt antreten, der im April diesen Jahres 65 Jahre alt geworden ist und das Amt seit 1989 inne hatte. Der 1961 in Bonn geborene Musikwissenschaftler, Kritiker und Operndramaturg ist seit 1995 Redakteur des HR.

Hieber lebt

Nach der Veräußerung des Musikhauses Hieber an den Unternehmer Alfred Loib sind inzwischen alle Weichen für die Fortführung des Münchener Traditionsunternehmens gestellt. Die ehemalige Max Hieber KG wird seit 8. April diesen Jahres in zwei separaten Firmen fortgeführt. Das Musikhaus in der Liebfrauenstraße 1 am Dom (hier gibt es unter anderem Instrumente, Tonträger und einen Kartenvorverkauf) firmiert künftig unter Max Hieber GmbH und das Notenhaus im Rathaus unter Bauer & Hieber GmbH.

Momentan befinden sich beide Firmen noch im Gründungsstatus. Der Eintrag im Handelsregister ist zwar beantragt, steht allerdings noch aus. Der Geschäftsbetrieb läuft vorerst noch mit unveränderten Bankverbindungen, Telefon- und Faxnummern weiter.

Winfried Raczkowski, der neue Geschäftführer der Max Hieber GmbH, hat seit dem 12. Mai 2003 sein neues Amt inne und wird durch seine Erfahrungen sicherlich nicht unwesentlich zum erfolgreichen Wiederaufbau des Unternehmens beitragen.

IDKV gegen das Jammern

Deutschlands Konzert- und Veranstaltungsbranche will nicht länger in den publizistischen Negativsog der krisengeplagten Tonträgerindustrie gezogen werden. Der Bundesverband der Veranstaltungswirtschaft (IDKV), wehrt sich jetzt gegen die fortwährende Verallgemeinerung, „der Musikbranche“ gehe es „schlecht“.

„Wenn Tonträgerunternehmen“, so IDKV-Präsident Jens Michow, „ seit mehreren Jahren Hiobsbotschaften über ihre wirtschaftliche Lage unter dem Deckmantel der deutschen Musikindustrie verbreiten, so erweckt dies einen absolut unzutreffenden Eindruck.“ Zur Musikindustrie zählten eine Vielzahl von Wirtschaftszweigen, neben der Tonträgerwirtschaft etwa die weitaus umsatzträchtigere Veranstaltungsbranche, aber auch die Künstlermanager, Konzert- und Gastspieldirektionen, Musikverleger und Instrumentenhersteller. Tatsache sei, dass die Veranstaltungswirtschaft in den letzten Jahren kontinuierlich wachsende Umsätze zu verzeichnen habe und auch aktuell immer noch befriedigende Ergebnisse erziele. Dass die Veranstaltungsbranche den wesentlichen Teil der Musikwirtschaft bildet, belegt eine vom IDKV letztmalig im Jahr 2000 bei der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in Auftrag gegebene Studie.

Danach verzeichneten die Veranstaltungsbetriebe bereits im Jahr 1999 mit einem Gesamtjahresumsatz von 2,71 Milliarden Euro einen Umsatzvorsprung von rund 240 Millionen Euro gegenüber der Tonträgerindustrie.

Deutschlands Veranstalter profitieren vom aktuellen Boom bei Konzert- und Festivalbesuchen. „Live-Events erfreuen sich wieder größerer Beliebtheit“, resümiert Jens Michow. „Die Menschen sind das ständige Katastrophenszenario im Fernsehen leid, gehen lieber wieder in ein gutes Konzert.“ Daher sei es wünschenswert und angemessen, wenn sowohl die Tonträgerbranche wie auch die Medien zukünftig bei Aussagen über die wirtschaftliche Situation klarer zwischen den Branchenzweigen der Musikwirtschaft differenzieren würden.

Rubinstein-Wettbewerb Dresden

Der von dem russischen Komponisten und Pianisten Anton Rubinstein 1890 selbst initiierte Internationale Klavierwettbewerb ist in Dresden nach einem guten Jahrhundert wieder neu ins Leben gerufen worden. Rubin-stein, der 1891 für kurze Zeit in Dresden lebte, hatte ursprünglich 25.000 Gold-Rubel für seinen Wettbewerb gestiftet. Dem ersten Vorausscheid Anfang Juni in Los Angeles sollen weitere in St. Petersburg, Krakau, New York, London und Dresden folgen. Die Initiatoren vom Internationalen Forum für Kultur und Wirtschaft in der Elbestadt rechnen mit etwa 150 bis 200 Teilnehmern. Das Abschlusskonzert findet im November in der Dresdner Semperoper statt.

Musikfest Stuttgart

Beim Europäischen Musikfest Stuttgart werden zwischen 22. August und 5. September Meisterkurse für Gesang mit Ingrid Fischer, Mechthild Georg, Scot Weir und Rudolf Pierney, für Klavier mit Robert D. Levin und für Orgel mit Kay Johansen angeboten. Info: christa.richter@ bachakademie.de

Polnischer Kritikernachwuchs

Der Deutsche Musikrat (DMR) wird ab sofort polnische Musikjournalisten bei ihrer Ausbildung unterstützen. Im Rahmen des am 10. Mai 2003 in Warschau gegründeten DMR-Projektes „Musikjournalist“ hat eine Jury aus polnischen und deutschen Musikjournalisten aus 14 polnischen Bewerberinnen und Bewerbern eine Stipendiatin und drei Stipendiaten ausgewählt, welche den Beruf des Musikkritikers beziehungsweise -journalisten erlernen wollen. „Diese Stipendiaten werden nach einer ausführlichen Vorbereitungsphase jeweils sechsmonatige Praktika bei zunächst polnischen und sodann deutschen Zeitungen absolvieren und anschließend unter entsprechender Anleitung selbstständig über deutsche Musikereignisse in polnischen Medien berichten“, erläutert DMR-Präsident Martin Maria Krüger das Projekt. Dieses ist ein Ergebnis des 2001 begonnenen Engagements des DMR im Rahmen des Festivals „Warschauer Herbst“, einem der international bedeutendsten Festivals für zeitgenössische Musik. Auch die nmz wird bald zwei dieser Volontäre aufnehmen.

Jugend jazzt ’03

Förderpreise in Gesamthöhe von 75.000 Euro erwarten die Teilnehmerbands bei der vierten Bundesbegegnung „Jugend jazzt“ vom 28. Mai bis zum 1. Juni in Bonn. Allerdings nicht in Geldform, sondern als Anschluss- und Fördermaßnahmen für die ausgewählten teilnehmenden Bands aus ganz Deutschland. Der För-derkatalog enthält so attraktive Anschlussmaßnahmen wie CD-Produktio-nen im Deutschlandfunk, Stipendien für die Teilnahme an den Arbeitsphasen des Bundesjazzorchesters, ein spezielles musikalisches Training mit eigenen Mentoren und Zuschüsse für die Anschaffung von Instrumenten und Equipment. Zahlreiche Sonderpreise werden vergeben. Entsprechende Partner sind renommierte Jazzfestivals und Veranstaltungsorte, die ihre Bühnen Jugend-jazzt-Preisträgern zur Verfügung stellen. Darunter sind zu nennen „Jazzmeile Thüringen“, „Jazz Baltica“, „Ostsee Jazzfestival“, aber auch das Bonner Arithmeum und der Jazzworkshop Kleve. Weitere Informationen unter www.jugend jazzt.de und Tel. 0228/20 91-120.

„Ferne Welten” Festival

Das 2. Kempen Musik Festival wird dieses Jahr vom 6. bis 9. Juni 2003 (Pfingsten) stattfinden. Initiiert wird es von Concerto Köln – einem der Spitzenensembles der Alten Musik. Concerto Köln feiert vor den Toren Kölns ein musikalisches Fest, bei dem es sich künstlerische Wünsche erfüllt, die im Alltag des Tourneebetriebs schwer zu realisieren sind: Die Musikerinnen und Musiker gestalten besondere Orchesterkonzerte, treten aber auch in verschiedenen Kammermusik-Formationen auf. Dazu laden sie Gäste ein: Mit dabei sind dieses Jahr unter anderem Elisabeth Scholl, Daniel Hope, David Stern, das Silk & Bamboo Ensemble Peking, Karsten Gundermann, der RIAS-Kammerchor und das Ensemble Widosari aus Java. Infos: www.kempen.de

XIV. Chordirigierseminar

Für Dirigenten und Sänger findet vom 1. bis 10. August 2003 in Gy (Nähe Besançon, Franche Comté, Frankreich) unter der künstlerischen Leitung von Konrad von Abel ein Chordirigierseminar statt. Der Kurs wendet sich an junge Dirigenten sowie an Studenten mit Dirigiererfahrung. Sie werden in täglich zwei Proben mit den zirka 20 Sängern (teilweise Mitglieder des Monteverdi-Chores München) ein Programm aus verschiedenen Stilepochen erarbeiten und in einem Abschlusskonzert vortragen. Außerdem findet täglich Unterricht in funktioneller Schlagtechnik statt. Infos und Anmeldung:
www.celibidache.asso.fr

Dowani-Direktor

Seit 1. April 2003 hat Johannes Raber den Posten des geschäftsführenden Direktors bei Dowani International übernommen. Raber verfügt über einschlägige Branchenkenntnisse — er war mehr als siebeneinhalb Jahre als Werbeleiter des G. Henle Verlags, München tätig — und will dem Verlag „zu internationalem Ansehen“ verhelfen. DOWANI dürfte nicht nur Insidern aufgrund seines einzigartigen Play-along-Systems in drei verschiedenen Tempi bekannt sein. Die hochwertig eingespielten Live-Aufnahmen können in der Unterrichtspraxis ebenso eingesetzt werden wie auch zum häuslichen (oder gar professionellen) Vergnügen. Auf der letzten Frankfurter Musikmesse präsentierte der Verlag erstmals Urtextausgaben klassischer Musik.

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