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Bühnenverein plädiert bei seiner Jahresversammlung für Lockerungen beim Urheberrecht

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Ingolstadt - Der Deutsche Bühnenverein macht sich für behutsame Lockerungen beim Urheberrecht stark. Die Aufzeichnungen von Theater- und Orchesteraufführungen und deren Nutzung für die digitale Kommunikation und Werbezwecke müssten urheberrechtlich erleichtert werden, heißt es in einer Resolution, die der Bühnenverein bei seiner Jahresversammlung am Wochenende verabschiedete.

 

Bei dem Treffen am Freitag und Samstag in Ingolstadt war auch der Streit mit der Gewerkschaft ver.di über die künftige Eingruppierung künstlerischer Mitarbeiter an Theatern ein Thema.

Theater und Orchester in Deutschland benötigten Veränderungen beim Urheberrecht, um sich "in der digitalen Welt besser behaupten" zu können, heißt es in der Entschließung weiter. Derzeit könnten die Bühnen ihre Potenziale der digitalen Kommunikation nicht voll ausschöpfen.

"Attacke gegen die Tarifbedingungen der Künstler"

Der Interessen- und Arbeitgeberverband der Theater und Orchester in Deutschland ging bei seiner Jahresversammlung auf Konfrontationskurs mit ver.di. Die Dienstleistungsgewerkschaft versuche derzeit, die künstlerischen Mitarbeiter an Theatern in den öffentlichen Dienst zu überführen. Der Vorschlag bedrohe die Flexibilität der Theater und sei eine "Attacke gegen die Tarifbedingungen der Künstler", kritisierte der Bühnenverein.

Bayerns Kunstminister Wolfgang Heubisch (FDP) hob bei der Veranstaltung die gesellschaftliche Bedeutung des Theaters hervor. "Der Mensch kann im Notfall auf viele Dinge verzichten - aber nicht auf Kunst und Kultur", sagte er. Daher tue der Staat gut daran, Kunst und Kultur zu fördern.

Im Rahmen des Treffens in Ingolstadt vergab der Bühnenverein den mit 10.000 Euro dotierten Otto-Kasten-Preis. Die alle zwei Jahre vergebene Auszeichnung ging an den Regisseur und Autor Tobias Rausch. Der vielbeschäftigte Regisseur sei ein "innovativer Grenzüberschreiter", der sich investigativ und kreativ mit historischen Ereignissen und aktuellen gesellschaftlichen Phänomenen auseinandersetze, hieß es in der Begründung der Jury.

 

Ausführliche Informationen zur Jahresversammlung auf der Homepage des Deutschen Bühnenvereins