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Ermittlungsverfahren gegen Würzburgs Ex-GMD Wang wird fortgesetzt

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(ddp-bay). Das Ermittlungsverfahren gegen Würzburgs fristlos gekündigten Generalmusikdirektor (GMD) Jin Wang wegen „versuchter Nötigung zu einer sexuellen Handlung“ wird fortgesetzt. Wang ließ die Frist zur Zahlung einer Geldbuße in Höhe von 5000 Euro ungenutzt verstreichen, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Clemens Lückemann am Mittwoch.

Er betonte: „Uns liegt keine Zustimmung zur Zahlung der 5000 Euro vor.“ Das Verfahren werde jetzt seinen Fortgang nehmen. „Wir werden uns in den nächsten Tagen genau überlegen, wie wir weiter vorgehen.“ Nach mehr als zwei Jahren liegt Lückemann zufolge erstmals eine Einlassung des Angeschuldigten vor, in der er die Tatvorwürfe bestreitet.

Wangs bisheriger Verteidiger Norman Jacob, der ihm zur Zahlung der Geldbuße geraten hatte, legte mittlerweile sein Mandat nieder. Die Würzburger Staatsanwaltschaft hatte im vergangenen Jahr gegen den chinesischen Dirigenten mit österreichischem Pass ermittelt. Betroffene war eine junge Musikstudentin, die aber selbst keine Anzeige gegen Wang erstattete. Die Staatsanwaltschaft wurde von der Stadt Würzburg informiert. Unterstützer des Ex-GMD sprechen deshalb von einer Intrige, um Wang loszuwerden, dessen Vertrag noch bis September 2010 gelaufen wäre.

Das Philharmonische Orchester des Würzburger Mainfranken-Theaters hatte sich im Herbst mit großer Mehrheit gegen eine Verlängerung des Vertrages ausgesprochen. Das Ermittlungsverfahren wurde zunächst vorläufig eingestellt, nachdem Wang sich bereiterklärt hatte, 5000 Euro Geldbuße an gemeinnützige Einrichtungen zu bezahlen. Die Ermittlungen spielten bei der fristlosen Kündigung des GMD durch die Stadt im Dezember eine wichtige Rolle und standen auch bei einem arbeitsrechtlichen Prozess vor dem Münchner Bühnenschiedsgericht am 9. Februar im Mittelpunkt.

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