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Eroeffnungskonzert der darmstätter Ferienkurse im Jahr 2014. Foto: IMD 2014 / Daniel Pufe
Eroeffnungskonzert der darmstätter Ferienkurse im Jahr 2014. Foto: IMD 2014 / Daniel Pufe
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Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt feiern Gründung vor 70 Jahren

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Darmstadt - Mit einem umfangreichen Jubiläumsprogramm feiern die Internationalen Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt ihre Gründung vor 70 Jahren. Dabei präsentiert die 48. Auflage des Festivals, das als eine der weltweit wichtigsten Plattformen für zeitgenössische Musik gilt, vom 29. Juli an rund 50 Konzerte mit 40 Uraufführungen.

Sie gelten als eine der weltweit wichtigsten Plattformen für zeitgenössische Musik: Die Internationalen Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt. In diesem Jahr können sie erneut ein Jubiläum feiern.

Hinzu kommen Workshops, Seminare und eine Konferenz. Erwartet werden bis zum 14. August rund 450 Musikexperten aus 50 Nationen und Hunderte von Konzertbesuchern.

Direktor Thomas Schäfer will das Jubiläum nicht als eine «Feier des Gewesenen» verstehen. «Wir wollen keine alten Programme nachspielen - sondern schauen, wo gibt es heute noch Andock-Stellen für die Themen, die früher für die Ferienkurse relevant waren», sagte der 49-Jährige der Deutschen Presse-Agentur in Darmstadt.

Der Musikmanager setzt dabei vor allem auf junge Künstler und Musikschaffende. «Als ich 2009 angefangen habe, habe ich versucht, junge Komponisten und junge Ensembles einzubeziehen. Das setzten wir fort», sagte er. «Es gab Zeiten in Darmstadt, da wurden die Themen sehr stark von oben herab gesetzt» - damit sei endgültig Schluss.

Die Zukunft der zeitgenössischen Musik sieht Schäfer vor allem in der Verbindung der unterschiedlichen Kunstrichtungen. «Ich glaube, dass gerade durch die Öffnung hin zu anderen Kunstsparten ein anderes Publikum angesprochen werden kann», sagte er. «Die Musik hat viele Schnittstellen mit anderen Künsten. Dahin kann der Weg gehen.»

Die Ferienkurse wurden zum ersten Mal 1946 auf Schloss Kranichstein in Darmstadt veranstaltet. Als Treffpunkt der bekanntesten Komponisten und Musiktheoretiker entwickelte sich das Festival zu einer der weltweit wichtigsten Plattformen für zeitgenössische Musik. Seit 1970 werden die Ferienkurse alle zwei Jahre ausgerichtet. Organisator ist das Internationale Musikinstitut Darmstadt.

 

Die wichtigsten Konzerte

- 29. Juli, Darmstadtium, Eröffnungskonzert: Die belgische Choreografin Anne Teresa De Keersmaeker hat das Werk «Vortex temporum» (1994-96) des Komponisten Gérard Grisey zu einer großen Performance umgearbeitet.

- 30. Juli, Staatstheater Darmstadt, Internationaler Musiktheaterwettbewerb: Gezeigt werden fünf kurze Stücke, die aus einem Kompositionswettbewerb für Musiktheater des Staatstheaters Darmstadt hervorgegangen sind.

- 31. Juli, Centralstation, «Rückspiegel»: Auftakt einer Reihe, die aus jedem Jahrzehnt der Ferienkurse exemplarisch ein wichtiges Stück vorstellt. Die Werke werden zudem erklärt und eingeordnet.

- 1. August, Centralstation, «The Force of Things»: In ihrer «Opera for Objects» verbindet die Komponistin Ashley Fure instrumentale und elektroakustische Musik, architektonische Gestaltung und Theater.

- 10. August, Kunsthalle Darmstadt, «Composer-Performer»: Die Komponisten David Helbich und Jennifer Walshe stellen die Ergebnisse aus ihrem Workshop vor.

- 14. August, Böllenfalltorhalle, «UN/RUHE»: Mit dem genreübergreifenden Projekt der Jungen Deutschen Philharmonie Frankfurt, der Geigerin Carolin Widmann und der Sasha Waltz Compagnie enden die Ferienkurse.

 

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