Hauptrubrik
Banner Full-Size

Großer Cellist und Lehrer - János Starker ist 88jährig gestorben

Publikationsdatum
Body

Der legendäre ungarische Cellist János Starker ist gestern in Bloomington, Indiana gestorben. Er gilt neben Paul Casals, Emanuel Feuermann, Paul Tortelier und Mstislaw Rostropowitsch als einer der bedeutendsten Cellovirtuosen des 20. Jahrhunderts. Doch in erster Linie war er Musikpädagoge.

Der 1924 in Budapest geborene Starker konzertierte bereits mit sechs Jahren und wurde als Wunderkind an die  Franz-Liszt-Musikakademie seiner Heimatstadt aufgenommen. Den Zweiten Weltkrieg und die Judenverfolgung überlebte er nur knapp, für kurze Zeit war er interniert. Nach dem Krieg war er erster Cellist der Budapester Philharmonie und 1946 verließ er Ungarn. Er gelangte über Genf nach Paris und  kam von dort aus 1948 in die USA. 

Zunächst war er Mitglied der Dallas Symphony und der Metropolitan Opera Orchestra. 1952 wurde er erster Cellist des Chicago Symphony Orchestra. Ab 1958 verfolgte er eine Solistenkarriere. Zugleich wurde seine Celloklasse an der Indiana University in Bloomington zum Mekka für Cellostudenten aus allen Kontinenten. Starker war «einer der größten Cellisten, die je gelebt haben» und «wahrhaft ein Kunstgigant», sagte Michael McRobbie, Präsident der Indiana University. «Wenige Künstler erreichen die technische Meisterschaft, Kreativität und glänzende Bühnenpräsenz wie Professor Starker».

János Starker hat zahlreiche Aufnahmen hinterlassen, doch Lebensinhalt des Virtuosen war die Lehre.

s. auch Artikel in nmz: Starker beim amerikanischen SummerFest La Jolla beim Cellofestival Kronberg