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Hanns Eisler im Mittelpunkt der 7. Schostakowitsch-Tage in Gohrisch. Foto: Archiv der Staatstheater Dresden
Hanns Eisler im Mittelpunkt der 7. Schostakowitsch-Tage in Gohrisch. Foto: Archiv der Staatstheater Dresden
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Schostakowitsch-Festival mit Eisler und Beethoven

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Dresden/Gohrisch - Die Internationalen Schostakowitsch-Tage in Gohrisch (Sächsische Schweiz) weiten ihren Blick auf Zeitgenossen des russisch-sowjetischen Komponisten. Bei der siebten Ausgabe des Festivals vom 24. bis 26. Juni gerät mit Hanns Eisler (1898-1962) erstmals ein DDR-Komponist in den Fokus.

Unter dem Titel «Im Schatten des Eisernen Vorhangs» werden auch mehrere seiner Werke zu hören sein, darunter sein einziges Streichquartett, teilte das Festival am Freitag mit. Eislers Filmmusik zu «Vierzehn Arten, den Regen zu beschreiben» gelangt zusammen mit dem Stummfilm zur Aufführung.

Allerdings gibt der Namensgeber des Festes weiter den Ton in Gohrisch an. Schostakowitsch (1906-1975) war hier zwei Mal in einem Gästehaus des DDR-Ministerrates zu Gast. Von der reizvollen Landschaft inmitten des Elbsandsteingebirges war der Künstler angetan. Gohrisch erwies sich auch als schöpferischer Ort. Hier schuf Schostakowitsch 1960 sein 8. Streichquartett. Es gilt nicht nur als ein zentrales Kammermusikwerk des 20. Jahrhunderts und als musikalische Abrechnung mit der Stalin-Ära. Es ist zugleich das einzige Stück, das Schostakowitsch außerhalb seiner sowjetischen Heimat schrieb.

Regelmäßig stellt das Festival Schostakowitschs Werk in Beziehung zu anderen Komponisten. Neben Eisler ist es in diesem Jahr Beethoven. «Für beide war Beethoven - nicht zuletzt in der humanistischen Ausrichtung seiner Werke - immer ein wichtiges Vorbild, ein Fixpunkt», sagte Tobias Niederschlag, künstlerischer Leiter des Festivals. Zum Eröffnungskonzert sorgt das belgische Streichquartett Quatuor Danel für eine direkte Gegenüberstellung der Künstler. Auch die Beziehung zwischen Eisler und der Staatskapelle Dresden, deren Musiker einen Großteil des Festivals bestreiten, kommt zur Sprache.

Als Neuerung präsentiert das Festival im Juni ein «Nachtkonzert» - natürlich mit Beethovens «Mondscheinsonate». Da die Sächsische Schweiz in diesem Jahr den Deutschen Wandertag ausrichtet, ist auch ein «Wanderkonzert» im Programm. Unter freiem Himmel erklingen in Gohrisch und Umgebung russische und deutsche Volkslieder von Eisler und Schostakowitsch.

 

 

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