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WirtschaftsWoche: Semperoper bestgeführtes deutsches Opernhaus

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Die deutschen Opernhäuser decken ihre Kosten nicht einmal zur Hälfte mit Eigeneinnahmen. Laut der «WirtschaftWoche» ist die Dresdner Semperoper mit einem Eigenwirtschaftlichkeitsgrad (EWG) von 43 Prozent das bestgeführte deutsche Opernhaus. Auf der andern Seite stehen Häuser, die gerade mal 6,6 Prozent ihrer Kosten selber decken.

Am schlechtesten schneidet unter den zehn wichtigsten Opernhäuser mit 17 Prozent EWG die Komische Oper in Berlin ab. Pro Besucher beträgt der Subventionsanteil 224 Euro.

Die kleinen Opernhäuser sind noch viel weniger in der Lage, ihre Kosten selbst wieder einzuspielen: Das Anhaltinische Theater Dessau erreicht einen EWG von 11 Prozent und erhält 141 Euro pro Besucher. Absolutes Schlusslicht bildet das Volkstheater in Rostock, das im Schnitt der wichtigsten Kennzahlen auf Platz zehn landet und mit 400 Euro an Steuergeldern pro Eintrittskarte so viel zuschießt wie keines der untersuchten Häuser. Schlechter präsentieren sich in einzelnen Teilbereichen nur das Theater der Stadt Heidelberg mit einer Sitzauslastung von 54 Prozent und das Opernhaus Halle/Saale mit einer Kostendeckung von 6,6 Prozent, also einem Subventionsanteil von 93,4 Prozent da

Ausgewertet hat die Daten der Opernsaison 2009/2010 die Unternehmensberatung A.T. Kearney. Sie geht davon aus, dass in Deutschland jährlich rund zwei Milliarden Euro Subventionen in die Opernhäuser fliessen. Mittelfristig sollen diese Beiträge um zehn Prozent sinken. Damit stehe statistisch gesehen jedes zehnte Opernhaus vor der Schliessung.