Per Nørgård: Symphonies No. 1–8. Danish National Symphony Orchestra, Thomas Dausgaard; Vienna Philharmonic, Sakari Oramo; Oslo Philharmonic, John Storgårds. dacapo +++ Anders Koppel / Henrik Dam Thomsen: Gently. Cowbell
Per Nørgård: Symphonies No. 1–8. Danish National Symphony Orchestra, Thomas Dausgaard; Vienna Philharmonic, Sakari Oramo; Oslo Philharmonic, John Storgårds. dacapo
Und irgendwann kommt dann die Box. So auch bei den acht Sinfonien des großen Dänen Per Nørgård (*1932). Sie erschienen zunächst paarweise gekoppelt auf Einzel-CDs (teilweise sogar in Ersteinspielung), nun auch als wohlfeile Gesamtschau. Die herausragenden Interpretationen mit den fulminant aufspielenden Orchestern aus Kopenhagen, Wien und Oslo haben dabei keinen Firnis angesetzt – im Gegenteil haben sie Maßstäbe für die Interpretation der mehr als ein halbes Jahrhundert (Musik-)Geschichte umfassenden Partituren gesetzt. Nørgård, der nie radikal mit der Tradition brach oder einen publikumswirksamen Skandal provozierte, hat in seiner Sinfonik Altes mit Neuem verschmolzen, ohne dass seine Sprache und Grammatik starr geworden wären – im Gegenteil. Eine spannende Reise ohne Dogmen. [Michael Kube]
Anders Koppel / Henrik Dam Thomsen: Gently. Cowbell
Weiche Sounds in variablen Stilistiken kennzeichnen, wie Henrik Dam Thomsen, eigentlich Cello-Stimmführer im Dänischen Symphieorchester, und Anders Koppel, Hammond-Organist und für alle „Gently“-Kompositionen verantwortlich, kommunizieren. Pastell-Timbres wirken ab ovo freundlich, doch im Titelsong alternieren sie melodramatisch zwischen Cello-Koloratur und Orgel-Soubrette. Annäherungen zum Sinti-Swing im 7/4-Metrum sind „Almost There“, ein Chanson-Thema ist „Wandering“ durchs Salonmilieu, dann von strammem „Rivolta“-Tango gekontert. Dazu pianissimo ätherische „Invention“-Klänge und Folk-Einflüsse. Dieses Duo balanciert distinguiert delikate Hammond-Register und vorzüglich temperierte Cello-Kantilenen in bestem Einvernehmen. [Hans-Dieter Grünefeld]