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unüberhörbar 2023/04

Untertitel
Ruth Gipps: Orchestral Works | Kai Strobel: Neotango Episodes
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Ruth Gipps: Orchestral Works, Vol. 2. Juliana Koch (Oboe), BBC Philharmonic, Rumon Gamba. Chandos +++ Kai Strobel: Neotango Episodes. Ars Produktion

Ruth Gipps: Orchestral Works, Vol. 2. Juliana Koch (Oboe), BBC Philharmonic, Rumon Gamba. Chandos

Bereits ein paar Takte machen klar: Hier spricht unerhörte Meisterschaft – doch warum hat man bisher nichts von Ruth Gipps (1921–1999) gehört? Während des Zweiten Weltkriegs konnte sie noch in Birmingham durchstarten (als Oboistin im Orchester wie auch als Komponistin), in der Zeit der Avantgarde geriet sie hingegen mit ihrer in der Tradition britischer Musik stehenden Tonsprache ins Abseits. Dabei sind ihre Themen charakteris­tisch, haben Kraft und sind auf eine weite formale Anlage hin konzipiert. Vor allem merkt man den Partituren an (auch der Sinfonie Nr. 3 op. 57 von 1965), dass sie ganz aus der intimen Kenntnis eines Klangkörpers heraus komponiert wurden. Das tiefgründige und vorzüglich instrumentierte Oboenkonzert sollte ins Repertoire eingehen. [Michael Kube]

Kai Strobel: Neotango Episodes. Ars Produktion

Das Tango-Terrain ist zwar abgesteckt, aber noch nicht vollständig erkundet. Der Perkussionist Kai Strobel hat kompetente Kompagnons gefunden, um sich mit ihnen an „Neotango Episodes“ zu wagen, genauer: zwei Zyklen des argentinischen Bandoneonisten Omar Massa. Ein Prélude mit massiv donnernden Marimba-Figurationen und parallel dunklem Klavier-Register, von Katharina Treutler rhythmisch souverän gesteuert, bereitet auf die Trilogie vor, die von furiosen Motiven, elegischem Bandoneon und quasi einem Rock’n’Roll mit Trouvaillen gekennzeichnet ist. Die „Buenos Aires Miniatures“ sind hingegen ein skurrilles Klangkabinett, das die kontrapunktische Eleganz von „La Muerte Del Angel“ von Astor Piazzolla transformiert. Eine exquisite Tango-Expedition! [Hans-Dieter Grünefeld]

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