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unüberhörbar 2023/06

Untertitel
Passion | Gaspare Spontini | Johann Sebastian Bach | Guitar Divas | Eugène Ysaÿe
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Passion. Werke von Johann Sebastian Bach, Jean Françaix, Ernst von Dohnányi, Jean Sibelius, George Enescu. Leipziger Streichtrio. Ars Produktion +++ Gaspare Spontini. La vestale. Marina Rebeka, Stanislas de Barbeyrac u.a., Les Talens Lyriques, Christophe Rousset. Bru Zane +++ Johann Sebastian Bach – Die Geheimnisse der Harmonie. Eine Hörbiographie von Jörg Handstein. BR-Klassik +++ Guitar Divas. Werke von Emilia Giuliani-Guglielmi, Anne Emmerich, Catharina Josepha Pratten und Maria Dolores de Goñi. Heike Matthiesen, Gitarre. ARS Produktion +++ Eugène Ysaÿe: 6 Sonaten für Violine solo. Elena Denisova, Violine. TYXart

Passion. Werke von Johann Sebastian Bach, Jean Françaix, Ernst von Dohnányi, Jean Sibelius, George Enescu. Leipziger Streichtrio. Ars Produktion

In der Kammermusik sollte das Streichtrio durchaus mehr Aufmerksamkeit bekommen. Könnte gelingen, wenn es wie beim Leipziger Streichtrio, das eine illustre Werkkollektion vorlegt, mit „Passion“ gepflegt wird. Gerade die Dohnányi-Serenade – pulsierende Rhythmen, Viola-Lied in einem Pizzicato-Netz und ein wilder Karpatenklang-Ritt – macht Lust auf mehr. Auch die rotierende Polyphonie und extremen Timbres im Françaix-Trio, das aparte Stimmensplitting im Arrangement der Bach-Chaconne, die heftigen Seufzer-Motive im Sibelius-Trio und der skurrile Ländler der Enescu-„Aubade“ sind grandiose Exempel dieses Formats, hier in besten Interpretationen präsentiert.  — Hans-Dieter Grünefeld

Gaspare Spontini. La vestale. Marina Rebeka, Stanislas de Barbeyrac u.a., Les Talens Lyriques, Christophe Rousset. Bru Zane

Es gibt Opern, die zu ihrer Zeit höchst erfolgreich waren und in der Musikgeschichte ihre Spuren hinterlassen haben – und dennoch im fortschreitenden 21. Jahrhundert lange ungehört blieben. Dies galt bisher auch für Spontinis „Vestalin“, die von Paris (1807) aus einen Siegeszug durch ganz Europa antrat und sogar in Berlin reüssierte. Man mag es kaum glauben, aber die bis vor kurzem noch aktuelle Gesamteinspielung datiert aus dem Jahr 1993 (Mailänder Scala, Riccardo Muti, Sony). Es ist nun einmal mehr dem Label Bru Zane zu verdanken, dieses für das 19. Jahrhundert so wichtige Werk in einer Maßstäbe setzenden Interpretation neu herausgebracht zu haben: Christophe Rousset ist damit ein großer Wurf gelungen. Stimmiges Ensemble, großartige Orchesterleistung. Unüberhörbar! — Michael Kube

Johann Sebastian Bach – Die Geheimnisse der Harmonie. Eine Hörbiographie von Jörg Handstein. BR-Klassik

Vielen gilt Johann Sebastian Bachs Musik als Gipfel dessen, was musikalisch transportiert, übermittelt, empathisch und intellektuell ergründet werden kann. Dem Menschen Bach bei der Arbeit über die Schultern blicken zu können und das Verständnis für seine Musik zu vertiefen, ist Anliegen der neuesten Hörbiographie des Bayerischen Rundfunks. In der vertraut feinfühligen Dramaturgie, in der überzeugenden Musikauswahl, in all der Dynamik dramatischer biographischer Abläufe, frei von Kitsch und Sentimentalität, nah am Kern. — Wolf Loeckle

Guitar Divas. Werke von Emilia Giuliani-Guglielmi, Anne Emmerich, Catharina Josepha Pratten und Maria Dolores de Goñi. Heike Matthiesen, Gitarre. ARS Produktion

Ein sinnig zusammengestelltes, im Booklet von ihr selbst kompetent kommentiertes und wunderbar gespieltes Programm mit Gitarrenmusik des 19. Jahrhunderts legt Heike Matthiesen hier vor. Die Gitarristin, die auch als Vorstand im Archiv Frau und Musik aktiv ist, zeigt mit erfrischender Selbstverständlichkeit, auf welch hohem Niveau Frauen zu dieser Zeit Gitarre spielten und für ihr Instrument komponierten. Neben kleinen Variationenzyklen bezaubern vor allem die Charakterstücke, darunter Giulianis erstes Präludium aus op. 46, „Madame Sidney Prattens“ Serenade für die in E-Dur gestimmte „englische Gitarre“ und Goñis in Terzen und Sexten schwelgendes „L’Adieu“. — Juan Martin Koch

Eugène Ysaÿe: 6 Sonaten für Violine solo. Elena Denisova, Violine. TYXart

An sechs verschiedenen Orten in Wien hat Elena Denisova Ysaÿes berühmten Zyklus aufgenommen, was jeder Sonate zusätzlich einen ganz eigenen Charakter verleiht. Von den drei Akustiken mit mehr Raumanteil überzeugt am ehesten der Bösendorfer-Salon, insgesamt werden die intimer klingenden Spielorte der Musik besser gerecht. Zu den Werken selbst und zu den Kriterien der Raumauswahl hätte man im Booklet zu diesem hervorragend gespielten Album gerne mehr erfahren. — Juan Martin Koch

 

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