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JeKi stagniert: Geld, Lehrer und Instrumente fehlen

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Aufgrund von Finanzierungsproblemen wird das Musikprojekt „Jedem Kind ein Instrument“ (JeKi) auf absehbare Zeit nicht über das Ruhrgebiet hinaus auf andere Regionen Nordrhein-Westfalens ausgeweitet. Zur Zeit habe die Sicherung des Programms im Ruhrgebiet Priorität, sagte die Sprecherin des NRW-Kulturministeriums, Stephanie Paeleke-Kuhlmann, in Düsseldorf.

Im Mai 2010 hatte Kulturstaatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff noch verkündet, das Projekt solle Schritt für Schritt auf ganz Nordrhein-Westfalen ausgedehnt werden. Doch bereits im Januar hatte seine Nachfolgerin, NRW-Kulturministerin Ute Schäfer (SPD), das Projekt als „absolut unterfinanziert“ bezeichnet. Paeleke-Kuhlmann sagte in der vergangenen Woche, dass erhoffte Sponsorengelder in Höhe von 12 Millionen Euro ausblieben. So ist die Kulturstiftung des Bundes und die Zukunftsstiftung Bildung aus der Förderung ausgestiegen, insgesamt konnte nur Million Euro eingeworben werden. Die rot-grüne Landesregierung hat deshalb im Haushalt 10 Millionen Euro für „JeKi“ bereitgestellt und damit die Lücke geschlossen. So könne nur die Sicherung des bisherigen Programms aufrecht erhalten bleiben.

Zwischen 2007 und 2011 flossen fast 50 Millionen Euro in das Projekt, bis zu 170.000 Grundschülern in 53 Kommunen des Ruhrgebiets sollte das Erlernen eines Instrumentes ermöglicht werden. Bisher ist das bei 60.000 Grundschülern in 42 Kommunen gelungen.

Hinzu kommen weitere Probleme. Es gebe nicht genügend Instrumente und Musiklehrer, die Kapazitäten der kooperierenden Musikschulen sind offenbar ausgeschöpft. Außerdem geben viele Grundschüler den Musikunterricht nach einem Jahr wieder auf. Während im ersten Jahr die Teilnahme an „Jeki“ noch kostenfrei ist, müssen die Eltern ab dem zweiten Jahr monatlich Teilnahmekosten für den Instrumentalunterricht zahlen.

nmz-Dossier zu JeKi