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Blick über die Tellerränder und viele Fragen

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Schulmusikstudierende treffen sich an der HfM Würzburg
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Wie sieht das Musiklehramtsstudium an den verschiedenen Hochschulen aus? Welche Ausrichtungen gibt es? Wo besteht Änderungsbedarf? Und was können wir voneinander lernen? Diese und ähnliche Fragen stellten wir uns und konnten im Rahmen unseres bisherigen Studiums keine Antworten finden.

Noch direkt davor, bei den Aufnahmeprüfungen nämlich, hatte man jeweils einen kurzen Blick hinein in verschiedene Hochschulen erhascht – mit Beginn des ersten Semesters war jedoch das Schauen über den einzelnen Musikhochschul-Tellerrand erst einmal beendet, gab es ab jetzt doch genug zu entdecken am neuen, eigenen Studienstandort. Dies liegt wohl in der Natur eines umfangreichen Studiums wie dem der Schulmusik – kann jedoch dazu führen, dass einem einiges entgeht. Gerade gegen Ende des Studiums wird die Kritiklust häufig größer und die genannten Fragen kommen auf.

Im Laufe der aktuellen Online-Semester war der Kontakt zu den eigenen Kommiliton*innen  vergleichsweise spärlich, umso mehr aber hat sich eine bundesweite Vernetzung mit Studierenden anderer Hochschulen angeboten. Seit einigen Monaten existierte bereits der Zusammenschluss der „Studierendenschaften der deutschen Musikhochschulen“ (StuM), doch für die Schulmusik-Studierenden, die in manchen Städten gar nicht an den Musikhochschulen, sondern an Universitäten beheimatet sind, gab es so etwas noch nicht. Und so haben wir, acht Studierende aus Hamburg, Essen, Berlin, Leipzig und Würzburg, miteinander Kontakt aufgenommen, um uns auszutauschen.

Unser Ziel war es allerdings, eine noch größere Zahl von Studierenden zu erreichen und sich kennenlernen zu können, daher haben wir ein Vernetzungswochenende initiiert. Über verschiedene Kanäle und bereits bestehende Strukturen innerhalb der Musikpädagogik – wie etwa dem hochschulübergreifenden Seminar der AG Schulmusik der Rektorenkonferenz und dem BundesSchulMusikChor und -Orchester – luden wir zu einem Treffen ein. Freudig wurden unsere Einladungen angenommen, von 22 Hochschul- und Universitätsstandorten erreichten uns Anmeldungen. So konnten wir mit insgesamt 60 Studierenden in den Räumen der Hochschule für Musik Würzburg ein Treffen veranstalten. Unterstützt wurden wir dabei von der Hochschule selbst sowie vom bayerischen Landesverband des BMU.

Wir entwarfen ein Wochenend-Programm mit verschiedenen Formaten: Input zum Improvisieren im Musikunterricht gab es in Workshops von Würzburger Lehrenden mit den Schwerpunkten Jazz-Chorleitung, Elementare Musikpädagogik, Klassenmusizieren und Renaissance-Vokalmusik. Außerdem fand in Arbeitsgruppen, die von Studierenden geplant und geleitet wurden, Austausch über und zu Themen des Studiums statt: „Wie zeitgemäß ist unser Studium?“, „Wie kann ich mit dem hohen Workload umgehen?“ und auch „Wie wollen wir Popmusik unterrichten?“ waren einige der Fragen, die mitgebracht und diskutiert wurden. Es ergaben sich direkt Impulse für weiteren Austausch, beispielsweise zu studentischer Beteiligung an Hochschulpolitik.

Und so sitzen wir bereits an der Planung einer nächs­ten Veranstaltung. Weiterhin wollen wir voneinander lernen und Raum für gegenseitige Expertise und Diskussionen bieten. Außerdem möchten wir bei Fragen einzelner Fachschaften als Netzwerk zur Verfügung stehen und als Kontaktplattform Studierende verschiedener Orte miteinander verbinden. Wir wollen ein Gremium werden, das die Interessen von Schulmusikstudierenden bundesweit vertreten kann. Hiermit ist also ein Startschuss gefallen und wir machen weiter! Nur einen Namen für uns suchen wir noch.

Paula Jehnichen, HMT Leipzig & Florian Öttl, HfM Würzburg

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