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LandesJugendJazzOrchester Schleswig-Holstein mit den Solisten Janika Löttgen und Jiggs Whigham. Bild-Quelle: lmah
LandesJugendJazzOrchester Schleswig-Holstein mit den Solisten Janika Löttgen und Jiggs Whigham. Bild-Quelle: lmah
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Jazznachwuchs trifft internationale Szene

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III. Big Band Summit in der Landesmusikakademie Hessen
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Bereits im Jahr 2012 entstand die Idee, ein Treffen zwischen verschiedenen Jugend-Big-Bands und Jazzorchestern der Bundesländer zu ermöglichen, bei dem nicht Konkurrenz und Wettbewerb im Mittelpunkt stehen, sondern der gegenseitige Austausch, das gemeinsame Musizieren und das Sammeln neuer musikalischer Erfahrungen in der Interaktion mit renommierten Größen der internationalen Jazz-Szene.

Initiiert von der Landesmusikakademie Hessen fand 2013 der erste bundesweite „Big Band Summit“ mit fünf Landesensembles statt. Aufgrund des großen Erfolgs wird der Summit seitdem im Zwei-Jahres-Rhythmus als Biennale fortgeführt. Dementsprechend bereits zum dritten Mal begaben sich Musiker und Bandleader aus ganz Deutschland am Pfingstwochenende in spannende Arbeitsphasen, Open Mixed Sessions, Diskussionen, Austausch und Konzerte. Teilnehmende Bands waren das LandesJugendJazzOrchester Schleswig-Holstein, das Jugendjazzorchester Saar und das Jugendjazzorchester der Phoenix-Foundation Rheinland-Pfalz sowie dessen Junior Band.

Ebenso wie die vorangegangenen Big Band Summits stand auch das diesjährige Treffen im Zeichen großer Jazzlegenden: Unter dem Motto „A Tribute to Dizzy Gillespie, Thelonious Monk und Buddy Rich“ erarbeiteten die Teilnehmer unter der künstlerischen Leitung von Jiggs Whigham mit den Dozenten Peter Weniger (Saxofon), Claus Reichstaller (Trompete), Olaf Polziehn (Piano) und Tobias Backhaus (Percussion) unter anderem Werke der oben genannten Komponisten und Arrangeure.

Als Opening gaben die Dozenten in verschiedenen Besetzungen ein internes Eröffnungskonzert. Die Präsentation war eine Inspirationsquelle für die jungen Musiker und motivierte für die umfangreiche, konzentrierte Probenarbeit der folgenden Tage.

Die Dozenten arbeiteten sowohl mit den Bands als auch in Satzproben intensiv am musikalischen Ausdruck, an der Instrumentaltechnik und am Zusammenspiel. Besonders spannend war für die Teilnehmer die Mischung der Bands, als die Satzgruppen aus den verschiedenen Bundesländern zu neuen Formationen zusammengestellt wurden. Die Musiker empfanden dies als sehr lehrreich, da sie in den ungewohnten Besetzungen besonders gut aufeinander hören und reagieren mussten und so neue musikalische Zusammenhänge entdeckten.

Durch das intensive gemeinsame Musizieren und die gegenseitige Präsentation hatten die teilnehmenden Jugendlichen die Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen und sich mit Gleichgesinnten anderer Bands auszutauschen. Abends wurde der Grundgedanke eines konstruktiven und bereichernden Miteinanders fortgeführt: in Open Sessions sowie in Diskussionen und Gesprächen zwischen den Dozenten, Bandleadern und Musikern. Im Zentrum stand stets das verbindende Interesse an der Musik; für Konkurrenzgedanken war da kein Platz. „Music is for winners and races are for horses”, betonte der künstlerische Leiter Jiggs Whigham (frei nach Béla Bartók: Wettbewerbe sind für Pferde, nicht für Künstler).

Vier Tage lang war Schloss Hallenburg, der Sitz der Landesmusikakademie Hessen in Schlitz, erfüllt von großartigem Big Band-Sound. Die Anlage bot mit den zahlreichen Probenräumen und dem Konzertsaal den idealen Rahmen für den nunmehr dritten Big Band Summit. Der idyllische Schlosspark am Ufer der Schlitz lud in den wenigen Pausen zum Verweilen und Austausch in entspannter Atmosphäre ein.

Traditionell folgte am Pfingstmontag der krönende Abschluss des Big Band Summits mit den Auftritten aller Bands, solistisch unterstützt durch die Dozenten. In vier aufeinanderfolgenden Sets präsentierten die Bands dem interessierten Publikum die erarbeiteten Arrangements. Das vielfältige und abwechslungsreiche Programm reichte von Balladen über Swing bis zum Funk, wie etwa „Love For Sale“ von Porter/Arr. Myers oder „Spain“ von Corea/Arr. Jennings. Die Dozenten setzten dabei als Solisten besondere Glanzpunkte.

Im großen Finale zeigte der künstlerische Leiter Jiggs Whigham den Bands und Besuchern, was „Big Band“ heißt, und holte alle Musiker und Dozenten gemeinsam zum Abschlussarrangement „Sugar“ auf die Bühne. „Solch eine Big Band gibt es nur alle zwei Jahre!“, betonte Whigham und ermunterte das Publikum zum Tanzen. Nun verwandelte sich der Konzertsaal endgültig in einen swingenden Jazzclub.

Direktor Lothar R. Behounek dankte allen Teilnehmern, Dozenten und Besuchern für dieses außergewöhnliche Ereignis. Alle aktiven Musiker waren begeistert und sich einig: „Wir sehen uns wieder beim IV. Big Band Summit vom 6. bis 10. Juni 2019 in der Landesmusikakademie Hessen in Schlitz.“
LMAH

Kontakt:
Landesmusikakademie Hessen
Schloss Hallenburg
Gräfin-Anna-Straße 4
36110 Schlitz
Tel.: 06642-91130 / Fax: 06642-911329
info [at] lmah.de (info[at]lmah[dot]de)

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